Thrombose - das steckt dahinter

Mann mit Beinschmerzen: Eine Thrombose kann lebensgefährlich werden!
Eine Thrombose kann lebensgefährlich werden!
Eine Thrombose kann lebensgefährlich werden, wenn das Blutgerinnsel im Körper verschleppt wird. Alles über Ursachen, Symptome und Therapien bei Thrombose.

Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Thrombose?
Wie häufig sind Thrombosen?
Was sind die Ursachen einer Thrombose?
Was sind die Risikofaktoren für eine Thrombose?
Thrombose – Anzeichen erkennen!
Wie wird eine Thrombose behandelt?
Wie stehen die Heilungschancen bei einer Thrombose?
Bildergalerie: Gesunde Venen - 9 Tipps, die vor Thrombose schützen!
Reisethrombose - wer ist gefährdet?

Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß. Mediziner bezeichnen dieses als Thrombus. Das Blutgerinnsel verengt oder blockiert das Blutgefäß und verlangsamt beziehungsweise stoppt den Blutfluss. Thrombosen bilden sich am häufigsten in den Venen der unteren Körperhälfte, vor allem in den tiefen Beinvenen (tiefe Beinvenenthrombose) oder Beckenvenen. Seltener entsteht die Thrombose in den Arterien.

Von tiefen Venenthrombosen (TVT) sprechen Ärzte, wenn die tiefliegenden und direkt zum Herzen führenden großen Venen betroffen sind. Oberflächliche Thrombosen bezeichnen Mediziner dagegen als Thrombophlebitis. Krampfadern sind die häufigste Ursache dafür. Oberflächliche Thrombosen können jedoch ins tiefe Venensystem eindringen und zu einer tiefen Thrombose werden.

Hintergrund: Venen führen sauerstoffarmes Blut aus dem Körper zum Herzen; das venöse Blut fließt langsamer – deshalb ist auch die Thrombosegefahr hier größer. Arterien führen sauerstoffreiches Blut und verteilen es in Körper und Gewebe. Das Blut fließt schneller, weil es der Herzmuskel mit hohem Druck in den Körper pumpt. Deshalb entstehen in den Arterien seltener Thrombosen.

Die Thrombose selbst kann gefährliche Folgen haben: Wird das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom in andere Bereiche des Körpers „verschleppt“ (Embolie), kann es ein weiteres Gefäß verstopfen. Ist ein Lungengefäß betroffen, kommt es zur Lungenembolie. Wird das Blutgerinnsel dagegen in ein Herzkranzgefäß geschwemmt, entsteht ein Herzinfarkt. Ist ein Gehirngefäß betroffen, erleidet der Patient einen Schlaganfall. Das Gewebe der Lunge, des Herzmuskels oder Gehirns wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt ab.

Wie häufig sind Thrombosen?

Rund 80.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland eine Thrombose in den Venen, schätzen Mediziner. Auch eine Lungenembolie ist hierzulande keine Seltenheit: Rund 100.000 Patienten jährlich erleiden diese gefährliche Komplikation der Thrombose – bis zu 30.000 Patienten sterben daran.
Eine Thrombose trifft vor allem ältere Menschen. Im Alter sind die Organe weniger leistungsfähig und die Gefäße verlieren ihre Elastizität. Aber auch Frauen in und kurz nach der Schwangerschaft tragen ein erhöhtes Thromboserisiko. Der Grund sind die körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft (z.B. Hormone, veränderte Zusammensetzung des Blutes, durch das Hormon Progesteron elastischere und erweiterte Gefäße).

Was sind die Ursachen einer Thrombose?

Für die Entstehung einer Thrombose haben Mediziner drei Ursachen ausgemacht:

  1. Der Blutfluss verlangsamt sich. Ursachen sind zum Beispiel Krampfadern (Varizen), Herzkrankheiten wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Schwangerschaft (äußerer Druck), mangelnde Bewegung (z.B. Bettlägerigkeit) oder Verletzungen.
  2. Die Gefäßinnenwände verändern sich durch das Alter, Verletzungen, Krampfadern, Ablagerungen, Entzündungen der Venen oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus. Auch Rauchen setzt den Gefäßwänden zu.
  3. Eine erhöhte Gerinnungsneigung oder Veränderung der Zusammensetzung des Blutes durch Krankheiten, bestimmte Medikamente (z.B. die Pille, entwässernde Mittel), Operationen, Entzündungen, Stress, Hormonumstellungen oder einer angeborenen Veranlagung.
  4. Was sind die Risikofaktoren für eine Thrombose?

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, welche das Risiko für eine Thrombose erhöhen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille
  • Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
  • Ruhigstellung des Beines nach Operation, etwa durch Gips oder Druckverband
  • Bewegungsmangel, z.B. nach Operation (deshalb auch Thrombosestrümpfe!), bei längerer Bettlägerigkeit, langes Sitzen auf Fernflügen (Reisethrombose)
  • Rauchen wirkt sich auf das Blutgerinnungsverhalten aus.
  • Übergewicht – die vielen Pfunde drücken auf die Venen in den Beinen
  • Flüssigkeitsmangel beeinträchtigt das Fließverhalten des Blutes.
  • Infektionskrankheiten und Fieber

Thrombose – Anzeichen erkennen!

Alles über die Thrombose-Anzeichen und Thrombose-Symptome lesen Sie hier >>

Wie wird eine Thrombose behandelt?

Eine Thrombose ist ein Notfall! Das Blutgerinnsel muss sofort behandelt werden, bevor es zu weiteren Komplikationen wie etwa einer Lungenembolie kommt. Als erstes gilt es, den Thromboseprozess zu stoppen, eine Verschleppung des Blutgerinnsels zu verhindern und die Beschwerden (Schmerzen) zu lindern. Manchmal versuchen Ärzte auch, das Blutgerinnsel aufzulösen oder operativ zu entfernen. Folgende Therapien werden bei einer Thrombose eingesetzt:

Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung

Heparin ist ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt und es so wieder fließfähiger macht (Antikoagulantien). Heparin kann einen bestehenden Thrombus nur in zehn Prozent der Fälle auflösen. Vielmehr schützt es vor einer Neubildung eines Thrombus und wird deshalb auch Risikopatienten vorbeugend verabreicht.  Ein weiterer Blutgerinnungshemmer ist Marcumar. Patienten müssen die Medikamente meist über einen längeren Zeitraum einnehmen. Allerdings verdünnen die Mittel das Blut und es besteht eine erhöhte Blutungsneigung.

Kompressionsverband/Kompressionsstrümpfe

Der äußere Druck bei der Kompressionstherapie sorgt dafür, dass das Blutgerinnsel schneller an der Venenwand anwächst und nicht verschleppt wird. Zudem beschleunigt die Kompression den Blutfluss.

Hochlagerung des Beines

Um ein „Versacken“ des Blutes in den Venen zu verhindern, wird das Bein hochgelagert. So kann das Blut einfacher aus der weiter entfernten Körperregion in Richtung des Herzens fließen.

Medikamente zur Auflösung des Blutgerinnsels

Eingesetzt werden die Mittel Urokinase oder Streptokinase) in hochdosierter Form als Infusion. Allerdings sinken die Chancen für die Auflösung des Blutgerinnsels, je älter es ist.
Thrombektomie: Das Blutgerinnsel wird mit Hilfe einer Operation entfernt. Dies ist aber nur bis zwei Tage nach dem Venenverschluss möglich.

Wie stehen die Heilungschancen bei einer Thrombose?

Wird die Thrombose rechtzeitig erkannt und behandelt, stehen die Chancen gut, dass sie folgenlos ausheilt. Bei einer späten Diagnose des Blutgerinnsels besteht die Gefahr bleibender Schäden. Das können beispielsweise Krampfadern, das postthrombotische Syndrom oder eine Lungenembolie sein. Beim postthrombotischen Syndrom führen ein verschlossenes Gefäß beziehungsweise die Venenklappenschwäche zu einem Rückstau des Blutes. Der erhöhte Venendruck bewirkt Hautveränderungen am Unterschenkel (bräunliche Verfärbung) bis hin zur Bildung von Geschwüren im Knöchelbereich (Ulcera crura). Zudem besteht nach einer Thrombose immer die Gefahr, dass sich erneut ein Blutgerinnsel entwickelt.

Wie lässt sich einer Thrombose vorbeugen?

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