Schilddrüsenvergrößerung - Ursachen und Hilfe

Eine Schilddrüsenvergrößerung hat rund ein Drittel der Deutschen
Eine Schilddrüsenvergrößerung hat rund ein Drittel der Deutschen
Eine Schilddrüsenvergrößerung hat rund ein Drittel aller Deutschen. Die häufigste Ursache ist ein ernährungsbedingter Jodmangel. Tipps, die bei einem Kropf helfen.

Bei einer Schilddrüsenvergrößerung entsteht eine Verdickung am Hals, die meist deutlich sichtbar ist, wenn man sich im Spiegel betrachtet. Mediziner sprechen auch von Struma, im Volksmund heißt die vergrößerte Schilddrüse „Kropf“. Es kann entweder die gesamte Schilddrüse vergrößert sein oder es bilden sich Knoten in der Schilddrüse. Etwa 33 Prozent der Deutschen haben einen Kropf und fast neun Prozent einen oder mehrere Knoten in der Schilddrüse. Frauen sind etwa vier- bis fünfmal häufiger betroffen als Männer. Meist ist die Hormonproduktion der Schilddrüse bei einer Schilddrüsenvergrößerung normal. Die vergrößerte Schilddrüse kann aber auch mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) einhergehen. Dann bildet die Schilddrüse zu geringe oder zu große Mengen an Schilddrüsenhormonen.

Schilddrüsenvergrößerung – die Ursachen

Eine Schilddrüsenvergrößerung und Schilddrüsenknoten können verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten Gründe sind:

  • Jodmangel: Die Schildrüse versucht den Jodmangel auszugleichen und beginnt, unkontrolliert zu wachsen, um eine normale Schilddrüsenfunktion aufrechtzuerhalten. Entweder vermehrt sich das gesamte Schilddrüsengewebe gleichmäßig oder es bilden sich an manchen Stellen Knoten.
  • Hormonelle Veränderung in der Schwangerschaft, Pubertät oder in den Wechseljahren.
  • Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Die Schilddrüse produziert zu große Mengen an den Schilddrüsenhormonen Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4) und Trijodthyronin (kurz T3)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Die Schilddrüse produziert zu wenig T4 und T3
  • Zysten in der Schilddrüse
  • Bösartige Tumoren in der Schilddrüse
  • Medikamente (z. B. Thyreostatika, Lithium)

Behandlung bei Schilddrüsenvergrößerung

Eine Schilddrüsenvergrößerung beziehungsweise ein Kropf muss auf jeden Fall behandelt werden. Ziel ist es, die Schilddrüse zu verkleinern. Ein Problem ist, dass sich das Organ immer wieder vergrößern kann.

Eingesetzt werden vor allem Medikamente (auch in Kombination):

  • Jod alleine
  • Jod in Kombination mit Schilddrüsenhormonen
  • Schilddrüsenhormone (Levothyroxin, L-Thyroxin) alleine

Weitere Therapiebausteine bei einem Kropf sind Operation und Bestrahlung. Wichtig ist es auch, die Schilddrüse regelmäßig von einem Arzt kontrollieren zu lassen.

Ernährung bei einem Kropf – Jod essen!

Menschen mit einem Kropf sollten unbedingt ausreichende Mengen an Jod zu sich nehmen. Die Jodaufnahme der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren zwar verbessert. Trotzdem nimmt etwa jeder dritte Erwachsene nicht ausreichend Jod zu sich. Im Schnitt konsumieren die Bundesbürger täglich 119 Mikrogramm Jod. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt aber 180 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag.

Viel Jod steckt zum Beispiel in Seefischen wie Seelachs, Scholle oder Kabeljau. Ernährungsexperten empfehlen, mindestens zweimal pro Woche Seefisch zu essen. Auch Meeresfrüchte wie Garnelen oder Miesmuscheln sowie Algen enthalten viel Jod. Milch, Milchprodukte und Eier können reich an Jod sein – vorausgesetzt, die Tiere wurden mit jodreichem Futter gefüttert. Hilfreich ist auch die Verwendung von jodiertem Speisesalz, um einem Jodmangel und damit einer Schilddrüsenvergrößerung vorzubeugen.