Hepatitis C - das steckt dahinter

Hepatitis Virus: Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus verursacht
Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus verursacht
Hepatitis C schädigt die Leber. Alle Fakten über Ursachen, Symptome und Therapien bei Hepatitis C.

Inhaltsverzeichnis
Bildergalerie - 7 Tipps für eine gesunde Leber!
Was ist Hepatitis C?
Wie häufig ist Hepatitis C?
Wie wird Hepatitis C übertragen?
Was sind die Hepatitis C-Symptome?
Wie wird Hepatitis C behandelt?
Wie sind die Heilungschancen bei einer Hepatitis C?
Wie kann man Hepatitis C vorbeugen?

Was ist Hepatitis C?

Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst wird. Auch andere Substanzen wie Alkohol, illegale Drogen, Medikamente und Umweltgifte können eine Leberentzündung (Hepatitis) verursachen. Zudem gibt es noch weitere Viren, die zur Hepatitis führen: die Hepatitis-Viren A, B, D und E. Umstritten ist, ob das erst kürzlich entdeckten GB-Virus C und TT-Virus als Ursache einer Hepatitis in Frage kommen. Allen gemeinsam ist, dass die Leberzellen Schaden nehmen.

Es gibt verschiedene Varianten des Hepatitis C-Virus, die eine unterschiedliche genetische Ausstattung besitzen. Man spricht von Genotypen oder kurz GT. Weltweit ist GT 1 der häufigste Genotyp (46 Prozent), gefolgt von GT 3 (30 Prozent). GT 2, 4 und 6 sind verantwortlich für insgesamt 23 Prozent der Fälle. GT 5 spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Bei einem Teil der Hepatitis C-Patienten beseitigt das Immunsystem das Virus und die Infektion heilt aus. Das Hepatitis C-Virus selbst ist dann nicht mehr im Körper nachweisbar, wohl aber die Antikörper gegen den Erreger. Bei 50 bis 85 Prozent der Patienten verläuft die Hepatitis C aber chronisch. Es drohen schwere Folgeerkrankungen und die Sterblichkeit ist deutlich erhöht. Oft wird die Infektionskrankheit erst erkannt, wenn schon Langzeitfolgen aufgetreten sind. Die chronische HCV-Infektion ist in Deutschland eine der wichtigsten Ursachen für chronische Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs und ein häufiger Grund für eine Lebertransplantation.

Wie häufig ist Hepatitis C?

Weltweit sind 130 bis 150 Millionen Menschen mit Hepatitis C infiziert, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO. In Europa sind etwa 15 Millionen Menschen betroffen. In Deutschland sind 200.000 bis 500.000 Menschen mit Hepatitis C infiziert. Damit zählt Deutschland zu den Ländern mit niedrigen Infektionsraten. Hepatitis C und ihre Folgeerkrankungen werden weltweit für bis zu 500.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich gemacht. Jährlich infizieren sich weltweit drei bis vier Millionen Menschen neu mit dem Hepatitis C-Virus.

Wie wird Hepatitis C übertragen?

Die meisten Menschen stecken sich mit Hepatitis C durch den Kontakt mit infiziertem Blut an. Schon kleinste Mengen können ausreichend sein. Bestimmte Bevölkerungsgruppen in Deutschland infizieren sich besonders häufig mit  Hepatitis C. Betroffen sind vor allem drogenabhängige Personen, die sich die Drogen injizieren. An zweiter Stelle stehen Männer, die Sex mit Männern haben. Auch HIV-Patienten haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Eine Übertragung des Hepatitis C-Virus über verunreinigte Blutprodukte oder im Rahmen medizinischer Eingriffe ist in Deutschland heute sehr selten.

Das Erbgut des Hepatitis C-Virus lässt sich auch in anderen  Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränen, Sperma und Muttermilch nachweisen. Eine Infektion über diese Körperflüssigkeiten gilt aber als äußerst unwahrscheinlich.

Was sind die Hepatitis C-Symptome?

Die Hepatitis C-Patienten verspüren über lange Zeit keine Beschwerden, welche die Gesundheit beeinträchtigen. So bleibt die Hepatitis C oft lange Zeit unentdeckt. Manche Patienten bemerken unspezifische Hepatitis-Symptome, zum Beispiel:

  • grippeähnliche Beschwerden
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Druckgefühl im Oberbauch.

Diese Symptome können auch bei vielen anderen Krankheiten vorkommen. Eine Gelbsucht entwickeln im akuten Stadium weniger als ein Viertel der Infizierten. In seltenen Fällen tritt eine schwere Leberentzündung auf mit Gelbfärbung der Haut, Übelkeit, Erbrechen und einer Leberfunktionseinschränkung bis hin zum drohenden Leberversagen.

Von einem chronischen Verlauf der Hepatitis C sprechen Mediziner, wenn Virusbestandteile länger als sechs Monate im Blut nachweisbar sind. Typisch sind leicht erhöhte Leberwerte (Transaminasen) im Blut. Mehr als 20 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickeln nach 20 Jahren als Spätfolge eine Leberzirrhose – die Leber verliert nach und nach ihre Funktion.

Wie wird Hepatitis C behandelt?

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Wie sind die Heilungschancen bei einer Hepatitis C?

Dank neuer Medikamente sind die Heilungschancen bei Hepatits C enorm gestiegen: Sie liegen zwischen 80 und 90 Prozent. Eine Analyse des Deutschen Hepatitis C Registers mit mehr als 9.400 Patienten ergab, dass Patienten mit einer gleichzeitigen HIV- und Hepatitis C-Infektion mit den neuen Therapien genauso oft geheilt werden wie Patienten, die keine zusätzliche HIV-Infektion hatten. So lassen sich Spätfolgen wie eine Leberzirrhose und Leberzellkrebs effektiv verhindern.

Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus verläuft in bis zu 85 Prozent der Fälle chronisch. Im Lauf der Jahre kann es zu einer Schädigung der Leber bis hin zur Leberzirrhose kommen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Leberkrebs (Leberzellkarzinom) entwickelt. Ein erhöhter Alkoholkonsum lässt dieses Risiko enorm steigen.

Bei einer Leberzirrhose liegt die Wahrscheinlichkeit, die nächsten fünf Jahre zu überleben, je nach  Ausmaß und Schweregrad bei 37 bis 55 Prozent. Die Überlebenszeit bei Leberkrebs liegt meist nur im Bereich von Monaten bis wenigen Jahren – ja nach Tumorstadium und der gewählten Therapie. Eine Heilung gelingt nur bei vollständiger Entfernung des Tumors.

 

Wie kann man Hepatitis C vorbeugen?

Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C gibt es nicht – anders als gegen Hepatitis A oder Hepatitis B.  Tückisch ist das Virus, weil es sich immer wieder verändert. Auch eine durchgemachte HCV-Infektion ist kein sicherer Schutz vor einer erneuten Infektion. Eine wichtige Schutzmaßnahme besteht in der frühzeitigen Diagnose und Therapie der Hepatitis C-Infektion. Sie lässt sich das Risiko, dass das Virus auf andere Menschen übertragen wird, vermindern.

Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist eine Verringerung des Übertragungsrisikos. Dazu gehören die sorgfältige Auswahl von Blutspenderinnen und -spendern und die Überprüfung von Blutprodukten auf HCV-Antikörper und HCV-Erbgut. Drogenabhängige sollten Löffel, Filter, Wasser und Sniefröhrchen nicht gemeinsam benutzen. Bei sexuellen Kontakten mit häufig wechselnden Partnern oder verletzungsträchtigen Sexualpraktiken wird die Verwendung von Kondomen empfohlen, um die Infektionsgefahr zu verringern.

Wer in einem medizinischen Beruf arbeitet, schützt sich am besten durch allgemeine Hygienemaßnahme sowie Schutzhandschuhe, Mundschutz und Schutzbrille.