Grippe – wer soll sich impfen lassen?

Eine Grippe-Impfung kann vor Grippe schützen
Eine Grippe-Impfung kann vor Grippe schützen
Die Grippesaison 2015/2016 rückt näher. Die Grippeimpfung kann vor einer Infektion mit dem Grippevirus schützen. Doch wer sollte sich impfen lassen?

Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung, sondern kann für bestimmte Personen zur echten Gefahr werden. Die Grippe - auch Influenza - kann sehr schwer verlaufen und zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Eine Grippeimpfung bietet Schutz vor den Grippeviren. Der optimale Impfzeitraum liegt im Oktober und November. Doch wer sollte sich impfen lassen?

Grippeimpfung für chronisch Kranke

Kinder und Erwachsene mit chronischen Krankheiten sollten sich rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison durch eine Grippeimpfung schützen. Ihr Risiko für schwere oder sogar lebensbedrohliche Verläufe einer Grippeerkrankung ist besonders hoch. Das gilt sowohl für junge als auch für ältere Menschen – vor allem dann, wenn die vorliegende Krankheit die Atmung, das Herz oder das Immunsystem beeinträchtigt.

Zu den chronischen Krankheiten zählen unter anderem Asthma, COPD, Diabetes, Multiple Sklerose, HIV-Infektion, Immundefekte sowie Erkrankungen von Herz und Kreislauf, Leber oder Nieren. Auch Angehörige und Personen, die engen Kontakt mit chronisch Kranken haben, sollten sich impfen lassen, um diese vor einer Ansteckung mit Grippe zu schützen.

Menschen ab 60 – gegen Grippe impfen lassen

Personen, die älter als 60 Jahre sind, sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Denn mit dem Alter wird das Immunsystem immer weniger schlagkräftig. Auch bestehende Krankheiten wie  Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden können das Abwehrsystem von Senioren schwächen - Grippeerreger haben dann leichteres Spiel. Eine Grippe kann so einen schwereren Verlauf nehmen oder länger anhalten. Lebensbedrohliche Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung treten häufiger auf.

Der neue Influenzabericht des Robert Koch-Instituts zeigte, dass die Altersgruppe über 60 Jahren in der vergangenen Grippesaison besonders schwere Krankheitsverläufe erlebte.

Grippeimpfung für Schwangere

Eine Grippe in der Schwangerschaft kann die Gesundheit von Mutter und Kind ernsthaft gefährden. Im Verlauf einer Schwangerschaft steigt das Risiko für schwere Verläufe der Grippe mit Komplikationen wie etwa einer Lungenentzündung. Zudem erhöht eine Grippeinfektion während der Schwangerschaft die Gefahr von Wachstumsverzögerungen sowie von Fehlgeburten oder Frühgeburten. Eine Grippeimpfung kann Schwangere (und Ungeborene) schützen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt allen gesunden Schwangeren die Grippeimpfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Schwangere mit chronischen Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck sollten sich schon im ersten Schwangerschaftsdrittel gegen Grippe impfen lassen.

Grippeimpfung für medizinisches Personal

Medizinisches und pflegendes Personal ist häufig mit Patienten und Angehörigen in Kontakt. Diese Personen haben deshalb ein erhöhtes Risiko, selbst an Grippe zu erkranken. Eine Grippeimpfung des medizinischen Personals senkt das Risiko einer Grippeerkrankung und einer Ansteckung anderer mit den Grippeviren deutlich. Vor allem Personen mit bestimmten Grunderkrankungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen haben ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen – insbesondere für Lungenentzündungen durch eine bakterielle Superinfektion.

Wer sich noch gegen Grippe impfen lassen sollte

Neben den vier Hauptzielgruppen empfiehlt die STIKO die Grippeimpfung auch allen Menschen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind oder die im Kontakt mit gefährdeten Personen stehen. Dazu zählen:

  • Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr, etwa Busfahrer, Schaffner, Lehrer, Erzieher, Personal in Kitas und Kindergärten.
  • Verwandte, Freunde und andere enge Kontaktpersonen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem Grundleiden.
  • Menschen, die mit Schwangeren Kontakt haben
  • Bewohner von Pflegeheimen
  • Personal in Pflegeeinrichtungen
  • Personen, die einen direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln haben. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Erreger der „Vogelgrippe“ mit Viren mischen, die im Menschen zirkulieren.

Das sind die Grippe-Symptome

Die echte Grippe (Influenza) ist keine einfache Erkältungskrankheit (grippaler Infekt), sondern eine ernstzunehmende Infektion, die durch Influenzaviren verursacht wird. Die Erkrankung beginnt häufig mit plötzlich auftretendem hohem Fieber. Typische Grippesymptome sind starkes Krankheitsgefühl, trockener Husten und heftige Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen.