Wenn die Hormone Karussell fahren

Zu keinem anderen Zeitpunkt produziert Ihr Körper so viele Hormone wie während der Schwangerschaft. Das Chaos der Hormone kann zu Blutdruckschwankungen, Schwindelgefühlen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Aber es kann auch bewirken, dass Ihr Gewebe und Ihre Muskulatur weicher und lockerer werden.

Bereits ab dem ersten Tag der Schwangerschaft ist Ihr Organismus komplett auf „schwanger“ gepolt. Er arbeitet auf Hochtouren, um das neue Leben zu ernähren und zu schützen. Das Herz-Kreislauf-System schaltet auf Höchstleistung, das Herz arbeitet schneller und pumpt bis zum Ende der Schwangerschaft bis zu zwei Liter Blut mehr pro Minute durch Ihre Adern. Diese enormen Veränderungen zeigen sich anfangs noch nicht äußerlich. Nur Ihre Brust macht sich bemerkbar. Sie wird straffer und schwerer. Die Brustwarzen färben sich im Vorhof dunkel.

Hormone, die jetzt Ihren Körper regieren

  • HCG (humanes Choriongonadotropin) ist ein schwangerschaftserhaltendes Hormon und verantwortlich für das einzigartige Gefühl, „schwanger zu sein“. Es wird praktisch ausschließlich vom Mutterkuchen in den Blutkreislauf ausgeschüttet. Frauen, die in der Frühschwangerschaft unter starkem Schwangerschaftserbrechen leiden, haben häufig einen besonders hohen HCG-Spiegel.
  • Progesteron ist wie HCG ein schwangerschaftserhaltendes Hormon. Es beruhigt und glättet die Seele. Mit näher rückender Geburt intensiviert sich die Wirkung. Progesteron löst eine gleichbleibend leicht erhöhte Körpertemperatur aus.
  • Östrogene prägen das weibliche Erscheinungsbild (auch bei Nichtschwangeren), die Psyche und damit die Urinstinkte von Frauen. Sie bewirken die Vergrößerung der Brust und bereiten sie auf die Milchbildung vor. Sie können aber auch für nächtliche Unruhe verantwortlich sein.
  • Prolaktin ist kein Schwangerschaftshormon im engeren Sinn, da es vor allem nach der Schwangerschaft, also während der Stillperiode, in Aktion tritt. Prolaktin regt die Bildung der Muttermilch an und sorgt für intensive Stimmungsschwankungen.