Junge Väter - der Baby-Blues

Auch frischgebackene Väter kann der Baby-Blues erwischen
Auch frischgebackene Väter kann der Baby-Blues erwischen
Frischgebackene Väter müssen erst einmal ihre neue Rolle finden. Wenn Ihr Partner genervt ist, ist er vermutlich eifersüchtig und leidet unter dem Baby-Blues.

Endlich ist es soweit: Das Baby ist da, es ist gesund und Sie sind glücklich. Alles könnte perfekt sein. Wenn der junge Papa Ihre Euphorie nur teilen würde. Doch der verhält sich merkwürdig, ist ständig  genervt. Dann hat er vielleicht den Baby-Blues und ist eifersüchtig auf das Baby.

Auch Väter müssen sich umstellen

Gerade die ersten Wochen und Monate sind für Sie als frischgebackene Mutter nicht einfach. Sie bekommen wenig Schlaf und müssen sich fast rund die Uhr um den Neuankömmling kümmern. Doch auch für die Väter ist diese Anfangszeit kein Kinderspiel. Er trägt jetzt mehr Verantwortung und macht sich vielleicht Gedanken, ob er die Familie finanziell alleine über Wasser halten kann. Oft muss er trotz einer schlaflosen Nacht am nächsten Arbeitstag fit sein. Aber auch andere Dinge machen ihm in dieser Anfangszeit zu schaffen: Jetzt steht nicht mehr er im Mittelpunkt Ihres Lebens, sondern das Baby. Für die Zweisamkeit bleibt kaum noch Zeit, denn das Neugeborene fordert Tag und Nacht Aufmerksamkeit. Es ist also durchaus normal, dass Ihr Partner sich vernachlässigt fühlt und auch eine gewisse Eifersucht auf das Kind entwickelt.

Die Vater-Kind-Beziehung muss wachsen

Darüber hinaus ist Ihr Partner plötzlich mit einem kleinen Menschen konfrontiert, zu dem er noch keine Verbindung hat. Sie dagegen kennen Ihr Baby schon seit mehreren Monaten, konnten schon im Mutterleib eine Beziehung aufbauen. Ihr Partner hatte diese Möglichkeit nicht. Aus diesem Grund muss bei vielen Vätern die Vater-Kind-Bindung erst entstehen und Sie können einen großen Beitrag dazu leisten, dass Ihr Partner sich nicht als drittes Rad am Wagen fühlt.

Und damit beginnen Sie am besten schon lange vor der Geburt: Stimmen Sie sich gemeinsam darauf ein, dass Ihre Beziehung sich zwangsläufig verändern wird. Denn Sie beide werden kurz nach der Geburt an erster Stelle Eltern sein und erst an zweiter Stelle ein Paar. Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber, dass viele Männer unter Eifersucht leiden, wenn das Kleine erst einmal auf der Welt ist. Sagen Sie ihm, dass er stets mit Ihnen reden kann, wenn er sich vernachlässigt fühlt.

Verantwortung und Aufgaben teilen

Um die Bildung zwischen Vater und Kind zu festigen, sollten Sie Ihren Partner von Anfang an in den alltäglichen „Kinderkram" miteinbeziehen. Auch er soll das Kind baden, wickeln, ins Bett bringen und beruhigen, wenn es schreit. Nur wenn er in den Alltag eingebunden wird, kann er eine Beziehung zu dem Kleinen aufbauen.

Dieses Abgeben wird Ihnen vielleicht gar nicht so leicht fallen. Denn Mütter neigen dazu, schnell einzugreifen, wenn das Kind in den Armen des Partners weint, oder der Partner das Kind falsch hält. Das ist ganz natürlich, denn in den meisten Frauen steckt eine Löwenmutter, die ihr Junges beschützen möchte und es trösten will, wenn es weint. Doch Sie sollten das Ganze positiv sehen: Wenn Ihr Partner einige Aufgaben übernimmt, haben Sie ein wenig Zeit für sich. Und während er das Kind badet, frisch macht und ins Bett bringt, haben Sie die Möglichkeit, etwas für sich zu tun. Wie lange haben Sie eigentlich schon nicht mehr mit Ihrer besten Freundin telefoniert oder sich Ihre Lieblingsserie im Fernsehen angesehen?

Teilen Sie sich also die Verantwortung und die Aufgaben als Eltern. Nur so können beide mit der neuen Situation glücklich werden.

Eltern-Zeit

Versuchen Sie außerdem jeden Tag etwas Zeit zu finden, die nur Ihnen beiden gehört. Ob beim gemeinsamen Abendessen oder während das Baby schläft: Fragen Sie Ihren Partner, was er an diesem Tag so erlebt hat. Erzählen Sie ihm, wie Ihr Tag war, welche Fortschritte das Kleine gemacht hat. Sie sollten diese Zeit aber auch dazu nutzen, zu sagen, wenn Sie sich überfordert fühlen oder selbst mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Denn nur wenn Sie offen miteinander über Ihre Gefühle und Probleme sprechen, können Sie auch als Eltern ein glückliches Paar sein.