Essstörungen - erkennen und behandeln

Magersucht erkennen und behandeln
Magersucht erkennen und behandeln
Essstörungen treffen immer mehr Jugendliche – meist Mädchen, aber die Jungen holen auf. Wie erkennt man Magersucht und Co und was lässt sich dagegen tun?

Viele Mädchen wollen dünn und schlank sein. Die Medien und TV-Sendungen wie Germanys Next Top Model machen es vor. Doch der Grat zwischen Schlanksein und dem Abrutschen in eine Essstörung ist schmal. Rund sechs Prozent der Mädchen und drei Prozent der Jungen litten heute an manifesten Essstörungen, berichten Kinder- und Jugendärzte auf dem 21. Kongress für Jugendmedizin. Mädchen sind also doppelt so häufig betroffen wie die Jungen.

 

Zu den Essstörungen zählen Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brechsucht (Bulimie),  die Binge-Eating-Disorder, aber auch die Fettsucht (Adipositas).

Essstörung - Symptome erkennen

Ein Anzeichen für eine Essstörung wie etwa die Magersucht ist der rapide Gewichtsverlust - aber nicht nur. Ein weiteres Essstörungssymptom ist auch ein verändertes Essverhalten des Kindes. Eltern sollten aufmerksam werden, wenn ihr Kind nur noch ganz bestimmte Lebensmittel zu genau festgelegten Zeiten essen will und es nicht bereit ist, von seinem Essprogramm abzurücken. Solche festen Ess-Rituale können auf eine Essstörung hindeuten.

Essstörungen – oft ein Tabu

Das Thema Essstörungen sollten Sie nicht tabuisieren. Es gibt mittlerweile auch in den Schulen Aufklärung über Magersucht und Co. Oft stellen sich ehemalige Betroffene, die die Essstörung überwunden haben, den Fragen der Schüler.

Eine Essstörung ist nicht leicht zu erkennen und zu überwinden. Dafür braucht der Jugendliche professionelle Unterstützung. Ihr Kind sollte bei der Wahl des Psychotherapeuten oder Arztes mitreden dürfen. Die beste Therapie fruchtet nicht, wenn Ihr Kind nicht aus eigenem Entschluss eine Therapie macht.

Hungern macht krank

Magersucht und Bulimie gehören zu den bedrohlichsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter. Insbesondere bei der Magersucht kann ein zu später Behandlungsbeginn gefährlich werden. Denn das extreme Hungern verursacht gesundheitliche Schäden. Bislang erholen sich nur 25 bis 30 Prozent der Jugendlichen mit einer Essstörung langfristig wieder.