Ist mäßiger Alkoholkonsum doch nicht gesund?
Die Biergartensaison ist eröffnet – und das bedeutet für viele: Bier, Wein, Aperol Sprizz oder ähnliches am Abend bei lauen Frühlingstemperaturen. Wer zu tief ins Glas guckt, schädigt seine Gesundheit nachhaltig – das ist bewiesen. Aber auch ein mäßiger Alkoholkonsum (etwa Rotwein), der angeblich positiv auf die Gesundheit wirken soll, besitzt keine lebensverlängernde Wirkung. Zu dieser Erkenntnis kamen britische Forscher vom University College London.
Moderater Alkoholkonsum verlängert Leben nicht
Die Forscher analysierten die Daten von mehr als 50.000 älteren Menschen und nahmen ihren Alkoholkonsum unter die Lupe. Frühere Studien hatten immer wieder vermuten lassen, dass Rotwein gut für Herz und Kreislauf ist. Damit räumte die aktuelle Übersichtsstudie jetzt auf. Es seien methodische Fehler für die positiven Ergebnisse verantwortlich.
So seien unter den Nicht-Trinker trockene Alkoholiker gewesen, welche die Gesundheitswerte und Sterblichkeit nach unten drückten. Dagegen seien unter den moderaten Trinkern besonders viele gesunde Teilnehmer gewesen seien, welche die Werte wiederum ins Positive rückten. Keine Studie habe eindeutig nachweisen können, dass der lebensverlängernde Effekt direkt durch den Alkohol bedingt sei.
Zwei Tage Abstinenz pro Woche
Nur Frauen über 65 Jahre profitieren den Forschern zufolge von einem maßvollen Alkoholkonsum. Die Finger weg vom Alkohol lassen muss man im Biergarten aber trotzdem nicht unbedingt. Denn ein moderater Alkoholkonsum schadet nicht, nützt aber im Vergleich zur Alkoholabstinenz auch nichts. Frauen sollten höchstens ein Glas Alkohol pro Tag und Männer zwei Gläser trinken. Beide Geschlechter sollten an mindestens zwei Tagen in der Woche überhaupt nicht zu Alkohol greifen.
