Von Scheidenkrampf bis Dirty Talk

Sex macht Freude und bereitet schöne, angenehme Gefühle - im Idealfall. Wenn Geschlechtsverkehr mit Schmerzen verbunden ist, wird die Freude getrübt. Beim sogenannten Scheidenkrampf, auch Vaginismus genannt, verkrampft sich der Beckenboden, und die Scheide verengt sich.

Die Ausprägungen sind unterschiedlich stark: Bei manchen Frauen ist es nicht mal möglich, ein Tampon, geschweige denn den Penis einzuführen. Bei anderen wiederum tritt der Scheidenkrampf während des Geschlechtsverkehrs auf - Sex empfinden die betroffenen Frauen dann als sehr schmerzhaft. Sehr selten kommt es vor, dass sich die Scheide so stark verkrampft, dass der Penis nicht mehr herausgezogen werden kann. Allerdings können die Schmerzen dazu führen, dass die Leidtragende eine regelrechte Angst vor Sex entwickelt und ihn verweigert.

Die Ursachen für Vaginismus sind meist körperlich, entweder leidet die Frau schon seit der Pubertät darunter (primärer Vaginismus) oder nach einem Ereignis wie Operation oder Geburt (sekundärer Vaginismus). Manchmal sind Scheidenkrämpfe auch psychisch bedingt. Wer unter Vaginismus leidet, sollte diesen behandeln lassen. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, wie beispielsweise Beckenbodentraining oder Desensibilisierung.

Wenn Sex müde macht

Er ist eingeschlafen
Die meisten fühlen sich nach dem Sex entspannt und schlummern selig in den Armen des anderen ein. Wenn das selige Einschlummern aber während des Aktes passiert, ist die Enttäuschung meist groß. Der noch wache Partner zweifelt an seiner beziehungsweise ihrer Leidenschaft.

Sollte Ihr Schatz dabei einschlafen, dann verzweifeln Sie nicht, und nehmen Sie es auf keinen Fall persönlich. Bei langsamem und gemütlichem Sex kann es durchaus mal vorkommen, dass der andere sich bei den sanft wippenden Bewegungen so sehr entspannt, dass er einschläft, vor allem nach einem stressigen Tag. Wenn das selten vorkommt, ist dies durchaus in Ordnung und nicht zwingend ein Anzeichen von langweiligem Sex. Auch umgekehrt muss es Ihnen nicht peinlich sein, wenn Sie beim Liebesakt einschlafen. Kommt es jedoch häufiger vor, dass Sie oder Ihr Partner währenddessen ins Land der Träume gleiten, sollten Sie miteinander über Ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse sprechen - möglicherweise fehlt doch der Kick in Ihrem Liebesleben.

Vorzeitiger Samenerguss

Sie freuen sich auf eine lange Liebesnacht voller Leidenschaft - aber nach zehn Sekunden ist bereits alles vorbei. Vorzeitiger Samenerguss ist keine Seltenheit und macht jedem Betroffenen schwer zu schaffen. Der Mann fühlt sich als schlechter Liebhaber und ist voller Schamgefühl.

Ursachen für vorzeitigen Samenerguss sind häufig Unsicherheit oder Anspannung. Hier können Sie entgegensteuern: Zeigen Sie Verständnis und setzen ihn nicht unter Druck - das macht er schon selbst genug. Schaffen Sie beim nächsten Liebesspiel eine entspannte Atmosphäre, und zeigen Sie Ihrem Partner, wie sehr Sie ihn als guten Liebhaber schätzen. Auch mangelnde Orgasmuskontrolle ist eine weit verbreitete Ursache für vorzeitigen Samenerguss. Doch Orgasmus und Ejakulation lassen sich im wahrsten Sinne des Wortes trainieren und dadurch kontrollieren und hinauszögern. Durch dieses Training kann die Erektion länger gehalten und das Liebesspiel verlängert werden. Unter der Überschrift „Den Höhepunkt hinauszögern" lesen Sie, wie das geht.

Im Ton vergriffen

Sie sind mittendrin im leidenschaftlichen Liebesspiel, tauschen heiße Küsse aus, und er bringt seine Erregung in Form von Dirty Talk zum Ausdruck: „Besorg's mir, du Luder!" Daraufhin bricht sie in Tränen aus und fühlt sich verletzt, die Stimmung ist dahin.

Dirty Talk bezeichnet die Verwendung von erotisierenden und sehr direkten Wörtern vor und während des Geschlechtsverkehrs, um für sexuelle Spannung zu sorgen. Viele finden diese Art der lustvollen Sprache sehr erregend. Doch Dirty Talk ist nicht für jedes Paar geeignet. Basis hierfür sind Vertrauen, offene Gespräche über sexuelle Bedürfnisse und der Wunsch nach „deftiger" Sprache. Denn obszöne und vulgäre Wörter können den Partner sehr verletzen, wenn dieser zartbesaitet ist und auch beim Sex den Partner nur mit „Mausi" oder „Bärchen" anspricht. Wenn Sie den Wunsch nach Dirty Talk verspüren, sprechen Sie dies bei Ihrem Schatz an und tasten sich beim nächsten Liebesspiel vorsichtig heran. Vielleicht bereichert es Ihr Sexleben um eine verruchte, hemmungslose Komponente. Akzeptieren Sie aber auch ein „Nein". Wenn Sie sich des Öfteren unsicher sind, wie Sie sexuelle Wünsche offen zur Sprache bringen können, finden Sie unter "Kein Frust mehr mit der Lust" Anregungen, wie Sie das Thema auf den Tisch bringen.

Ist Ihnen beim Sex schon mal etwas furchtbar Peinliches passiert, das Ihnen die Schamesröte ins Gesicht trieb? Im ellviva-Forum „Sexpannen" können Sie mitdiskutieren.