Liebe - so erhalten Sie sie

Zwei verliebte Frösche aus Stoff liegen auf dem Gras und halten ein Herz in der Hand.
Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht!
"Wir haben uns auseinander gelebt“, geben ehemaligen Paaren oft als Grund für ihre Trennung an. Es ist einfach so passiert. Passiert ist etwas, aber nichts, vor dem das Paar hätte kampflos kapitulieren müssen.
Wenn der Alltag Ihrem Partner den Glanz nimmt, sodass Sie sich nicht mehr für ihn interessieren, dann nur, weil Sie es zulassen. Der andere scheint über die Jahre zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Sie meinen, alle seine Wünsche zu kennen. Also warum danach fragen? Doch genau so, wie sich wahrscheinlich Ihre eigene Vorstellung vom Leben gewandelt hat, so hat auch Ihr Partner neue Wünsche entdeckt. Sie kennen sie bloß nicht. Und vielleicht interessieren Sie sich auch nicht besonders dafür.

Liebe - wie erhält man sie im Alltag

Die Gleichgültigkeit gegenüber Veränderungen des Partners basiert auf der Annahme, dass Sie den anderen zu kennen glauben – und ihm keine Fragen mehr stellen. Fragen danach, wie es auf der Arbeit war oder welches Buch er gerade liest. Ohne dieses Interesse am anderen fehlt die Basis für eine Beziehung. Die Partner leben sich langsam auseinander.

Beziehungskiller Gleichgültigkeit

Dass sich ein Paar nicht mehr genügend Aufmerksamkeit schenkt, bekommen meist die Freunde der beiden zu spüren. Die nämlich müssen sich Schuldzuweisungen anhören, wie: „Er interessiert sich gar nicht mehr für mich.“, „Sie lässt sich in letzter Zeit so gehen.“, „Ständig ist er mit seinen Kumpels unterwegs, nie hat er Zeit für mich.“ oder „Nie kann ich es ihr recht machen.“ Lebensweise Freunde, die so etwas hören, kennen die beiden kleinen Lügen in diesen Klagen. Denn zum einen sind pauschale Aussagen wie „ständig“ und „nie“ übertrieben. Zum anderen lassen es meist beide an Aufmerksamkeit fehlen. Wahrgenommen werden allerdings nur die Vergehen des anderen, und auch nur die. Seine guten Taten dagegen bleiben unbemerkt.

Liebes-Zeitreise zu den Schmetterlingen im Bauch

Als ersten Schritt, um die schleichende Entfremdung zu Ihrem Partner aufzuhalten, sollten Sie ein kleines gedankliches Fragespiel versuchen. Es versetzt Sie in die Zeit zurück, in der Ihre Liebe begann. Nehmen Sie sich unbedingt genügend Zeit, um die drei Fragen in der folgenden Tabelle zu beantworten. Versuchen Sie, sich möglichst perfekt in die Anfangszeit Ihrer Beziehung zurückzuversetzen. Tagebücher oder Briefe können Ihnen dabei helfen. Sicherlich haben Sie einiges aus der ersten Zeit aufbewahrt, und sei es nur ein kleiner Zettel oder das erste gemeinsame Foto. Vertiefen Sie sich darin. Schauen Sie doch einmal, wie verliebt er oder sie Ihnen in die Augen gesehen hat. Wie Ihr Partner Ihnen an den Lippen gehangen oder zu Ihnen aufgesehen hat. Keine noch so kleine Gefühlsregung ist Ihnen damals entgangen, kein Wort oder keine Bemerkung, über die Sie nicht nachgedacht hätten.

Liebe - Frage 1: Was gefiel Ihnen besonders an ihm oder ihr?

Was die Antwort bewirkt: Falls Sie Ihren Partner heute nicht mehr so aufregend finden wie am Anfang der Beziehung, dann kann das daran liegen, dass seine Vorzüge für Sie zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Überlegen Sie doch einmal, welche positiven Seiten er nach wie vor besitzt, welche dazugekommen sind und wie es wäre, darauf verzichten zu müssen.

Liebe - Frage 2: Über welche Fehler Ihres Partners konnten Sie damals hinwegsehen?

Was die Antwort bewirkt: Kein Mensch ist ohne Fehler. Auch nicht Ihr Partner, als Sie ihn kennen gelernt haben. Nur waren Sie damals bereit, ihm diese zu verzeihen. Wenn Sie sich also heute ständig über scheinbar neue Macken Ihres Partners beschweren, dann fragen Sie sich, ob Sie ihnen gegenüber nicht nur weniger tolerant geworden sind.

Liebe - Frage 3: Wie haben Sie zu Beginn versucht, Ihren Partner zu beeindrucken?

Was die Antwort bewirkt: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. In einer Beziehung ist es nicht anders. Je weniger Aufmerksamkeit ein Partner zeigt, desto mehr verliert auch der andere sein Interesse. Eine ehrliche Antwort auf diese Frage zeigt Ihnen, ob Sie selbst Ihren Partner vernachlässigen und wie Sie ihm wieder mehr Aufmerksamkeit widmen können.

Wahrscheinlich erinnern Sie sich bei der Beantwortung dieser Fragen an Gefühle, die Sie schon lange nicht mehr empfunden haben. Wenn Sie all diese Gefühlsregungen nur der Anfangszeit zuschreiben, dann irren Sie. Aufmerksam für die Bedürfnisse des anderen, interessiert an dem, was ihn treibt, können und müssen Sie noch nach Jahren sein – selbst wenn die Kinder, das Haus oder der Job viel Kraft kosten. Denn nur so nehmen Sie den Menschen an Ihrer Seite wieder als wertvollen Gesprächspartner und kritisches Pendant, als attraktiven Partner und Ziel erotischer Fantasien und Wünsche wahr. Mit den Fragen sollen Sie sich selbst zunächst klar darüber werden, dass es sich für die Partnerschaft zu kämpfen lohnt. Nur mit dieser Überzeugung werden Sie es schaffen, sich Ihrem Partner wieder ganz zu widmen.

Liebe durch Aufmerksamkeit: so geht's

Um aus dem Kreislauf der gegenseitigen Schuldzuweisungen herauszukommen, muss einer der beiden Partner den ersten Schritt machen. Genau genommen, sollten Sie ihn machen. Wenn Sie schon erkannt haben, dass etwas falsch läuft, dann handeln Sie auch. Hier einige Möglichkeiten, wie Sie einen ersten Schritt wagen:

  • Schmeißen Sie sich nur für Ihren Partner in Schale und servieren Sie ihm ein besonders schönes Abendessen.
  • Laden Sie ihn spontan ein. Das kann ins Kino sein, aber auch zu einer Runde Bowling oder zur Fahrt in einem Heißluftballon.
  • Machen Sie ihm ein überraschendes Geschenk.
  • Sagen Sie Ihrem Schatz, dass Sie ihn lieben oder – besser noch – schreiben Sie einen Liebesbrief.
  • Küssen Sie Ihren Partner; zur Begrüßung, zum Abschied und einfach so.

Das sind natürlich nur einige Ideen und vielleicht sind gerade diese für Ihren speziellen Fall nicht geeignet. Macht nichts. Denn sicher haben Sie erkannt, worauf es ankommt: Sie durchbrechen mit einer kleinen Geste, einer kleinen Aufmerksamkeit den Beziehungsalltag. Angst davor, das Falsche zu tun, brauchen Sie nicht zu haben. Falsch ist nur, es nicht zu tun. Wenn Ihr Partner Ihre Bemühungen sieht, wird er sich mit Sicherheit geschmeichelt fühlen und es Ihnen nachmachen.

Liebes-Wunderwaffe Gespräch

Es sind nur wenige Minuten, die ein durchschnittliches Paar am Tag wirklich miteinander redet. Üblicherweise werden Formalitäten ausgetauscht und Organisatorisches geregelt. Doch was den Menschen an Ihrer Seite bewegt, erfahren Sie dabei nicht. Der Psychoanalytiker Professor Michael Lukas Moeller, ein erfahrener Spezialist für Paartherapie, hat es bereits vor einigen Jahren auf den Punkt gebracht: „Das erste Geschenk an die Liebe ist die Zeit".

Nehmen Sie sich diese Zeit. Sie ist die Grundvoraussetzung, um Ihre Beziehung zu retten. Halten Sie Ihre Krise, die Sie doch deutlich spüren, nicht für nebensächlich. Lassen Sie nicht immer etwas dazwischen kommen. Denken Sie nicht „Nur noch dieses Projekt abschließen, dann werde ich mich um die Familie kümmern“ oder „Noch diese Geschäftsreise, danach habe ich Zeit für die Partnerin“. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann schon das nächste berufliche Projekt drängt oder die nächste Reise ansteht, ist einfach zu groß. Starten Sie noch heute mit dem neuen Projekt Partnerschaft.