Raus aus dem alten Job

Kennen Sie das? Da überlegen Sie nun schon so lange hin und her. "Irgendwie" passt Ihr Job ja gar nicht zu Ihnen. Aber andererseits muss man doch gerade in der heutigen Zeit auf Nummer sicher gehen – oder? Wirft man da einfach eine sichere Existenz weg? Natürlich nicht!

Allerdings kommt es darauf an, wie man den beruflichen Wechsel anpackt. Fatal wäre es, einfach alles hinzuwerfen und möglichst schnell das Weite zu suchen.
Frau mit dem Job Krankenschwester
"Es wird sich schon etwas anderes finden" , mag Ihre Überlegung sein. Das ist aber der falsche Ansatz: "Etwas anderes" brauchen Sie nicht. Sie brauchen etwas Besseres!

Es geht also nicht darum, ziellos das Weite zu suchen und den unangenehmen Zustand möglichst schnell hinter sich zu lassen. Es geht darum, genau das Richtige für Sie zu finden. Und das braucht mitunter ein bisschen Zeit.

Standortbestimmung – Ist-Zustand

Denn zunächst bedarf es einer gründlichen Standortbestimmung. Dabei sollten Sie sich im ersten Schritt klar machen, aus welchen Motiven heraus Sie überhaupt einen neuen Job wollen. Denn nur wer weiß, wo er steht und was er verändern will, kann gezielt und erfolgreich nach einem neuen Job suchen. Wenn Sie Ihre Motive für einen Jobwechsel kennen, sollten Sie im zweiten Schritt der Standortbestimmung ein wenig Selbstkritik üben. Ist der Grund für Ihre derzeitige Unzufriedenheit vielleicht – zumindest zum Teil – auch auf eigene Fehler zurückzuführen? Diese Fehler sollten Sie kennen, um sie in Zukunft vermeiden zu können. Außerdem sollten Sie in Schritt Nummer drei Ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen lernen – und zwar weit über oberflächliche Plattitüden hinaus. Nur so finden Sie heraus, welcher Job wirklich zu Ihnen passt. Und nur so können Sie sich im Bewerbungsprozess auch angemessen präsentieren.

So sieht Ihr Traumjob aus

Haben Sie eine Vorstellung davon, was Sie statt Ihres alten Jobs wollen? "Natürlich habe ich die", werden Sie jetzt sicher antworten. Aber fragen Sie sich auch einmal ernsthaft: Wie konkret ist diese Vorstellung eigentlich? Das Problem ist: Den meisten Menschen fällt es wesentlich leichter zu sagen, was sie nicht mehr wollen, als konkret ihr Ziel zu formulieren. Geht Ihnen das auch so?

Sozialer Job: Pflegerin
Am besten, Sie gehen die Frage nach dem Soll-Zustand Ihres Traumjobs systematisch an. Welche Motive, Arbeitsinhalte und Umstände sind für Sie besonders wichtig? Versuchen Sie dabei nicht, die Motive gegeneinander abzuwägen. "Was ist mir wichtiger: Gutes Geld oder ein super Arbeitsklima?" ist eine müßige Frage. Schließlich ist Ihnen ja beides wichtig. Besser ist es, die Motive einzeln zu gewichten und nicht in Konkurrenz zueinander zu sehen. Stellen Sie sich dabei die folgenden Fragen:
  1. Passt der Traumjob in Ihr Privatleben? Je mehr Verantwortung, desto mehr Arbeit kommt auf Sie zu.
  2. Würden Sie einen Ortswechsel in Kauf nehmen? Je mobiler Sie sind und je weniger auf eine Stadt oder Region beschränkt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihren Traumjob rasch finde.
  3. Wie Sieht es mit Ihrer Qualifikation aus? Überlegen Sie, welche Qualifikation Sie konkret für Ihren Traumjob brauchen und ob Sie diese auch erfüllen.

Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, können Sie mit der Stellensuche beginnen. Sie wissen, was Sie wollen und können nun gezielt suchen.

Nur mit der Ruhe

Ihr erster guter Vorsatz auf dem Weg zum neuen Job lautet: Lassen Sie sich Zeit. Überstürzen Sie nichts. Den richtigen Job finden Sie nur so. Guter Vorsatz Nummer zwei: Lassen Sie sich in Ihrer jetzigen Position nichts anmerken. Arbeiten Sie so emsig und engagiert wie möglich und bislang üblich. Zum einen werden Sie positives Feedback erhalten und so Ihr Selbstbewusstsein stärken. Zum anderen verschaffen Sie sich so einen guten Abgang – und damit vor allem ein gutes Arbeitszeugnis. Denn schließlich ist der jüngste Eindruck immer der prägendste.