Zeitschriften mieten und Geld sparen

Jeder hat sie schon einmal gesehen. Die Zeitschriften eines Lesezirkels, die in Schutzumschläge gehüllt im Wartezimmer eines Arztes oder beim Frisör ausliegen. Aber was ist ein Lesezirkel, wie funktioniert er, auf welche Tradition blicken Lesezirkel zurück und wie können Privatleute einen Lesezirkel nutzen? Die Job & Finanzen-Redakteure von ellviva.de informieren und verraten, welche Vorteile Lesezirkel für Ihre Kunden haben:

Der Lesezirkel ist eine besondere Form des Zeitschriften-Abonnements. Bei

Lesezirkel bieten viele Zeitschriften an und helfen beim Geld sparen
dieser werden die Zeitschriften von den Kunden nicht gekauft, sondern gemietet. Der Kundenkreis eines Lesezirkels besteht häufig aus Arztpraxen und Friseur-Salons. Diese stellen die Zeitschriften Ihren wartenden Patienten oder Kunden zur Verfügung. Doch gerade von Privatkunden werden Lesezirkel ihrer vielen Vorteile wegen gerne genutzt. Zurzeit gibt es in Deutschland rund 160 Lesezirkel, von denen 130 im Verband Deutscher Lesezirkel organisiert sind. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse erreichen Lesezirkel in Deutschland zurzeit über 10 Millionen Leser.

Die Geschichte der Lesezirkel

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in Straßburg die erste Druckerei in Europa errichtet. Auch wenn in den Folgejahren ein gutes Dutzend weiterer Druckereien gegründet wurde, war die Herstellung und Publikation von Büchern und gedruckten Periodika ausgesprochen teuer. Um gedruckte Informationen einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen, gründete der Postmeister Pankraz Müller im Jahre 1610 im fränkischen Kitzingen den ersten urkundlich erwähnten Lesezirkel. Während des Zeitalters der Aufklärung fanden Lesezirkel in deutschen Städten rasch Verbreitung.

Noch bis ins 19. Jahrhundert waren Lesezirkel lediglich ein Nebenerwerb von Buchhandlungen, Büchereien und Druckereien. Eigenständige gewerbliche Lesezirkel entstanden erst ab 1850. Bis zum Aufkommen des Privatfernsehens und des Internets gehörten Lesezirkel zu den wichtigsten Medienanbietern in der Bundesrepublik Deutschland. Trotz der Konkurrenz durch diese neueren Medien sind die Umsätze der meisten Lesezirkel praktisch konstant geblieben. Dennoch ist das Konzept des Lesezirkels außerhalb des deutschsprachigen Raums bis heute nahezu unbekannt.