Trockene Haut Symptome

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie prägt das einzigartige Erscheinungsbild und erfüllt außerdem eine Vielzahl von Aufgaben:
  • Schutzfunktion, Abschirmen des Körperinneren als mechanische und chemische Barriere
  • Temperaturregulation beispielsweise durch Verengung oder Erweiterung der Blutgefäße
  • Regulierung des Wasserhaushalts beispielsweise durch Abgabe von Flüssigkeit und Salzen (Schwitzen)
  • Sinnesfunktion wie Wahrnehmung von Temperatur, Berührungen, Schmerzen
  • Immunfunktion im Rahmen von Infektionserkrankungen und Allergien
  • Kommunikation beispielsweise durch Erröten oder Erblassen

Der Aufbau der Haut ist sehr komplex. Für die Funktionalität sind insbesondere die äußere Hautschicht (Epidermis) und das Hydrolipid-System von Bedeutung. Unter dem Hydrolipid-System versteht man eine dünne, schützende Schicht auf der Haut, die sich aus Hautfetten (Lipiden) und Wasser, das über die Schweißdrüsen abgegeben wird, zusammensetzt. Die Lipide stammen vor allem aus den Talgdrüsen, die über den gesamten Körper mit Ausnahme der Handinnenflächen und der Fußsohlen in unterschiedlicher Dichte verteilt sind. Die Talgproduktion ist hormonell gesteuert, wobei die männlichen Sexualhormone (Androgene) die Talgbildung fördern.

Ein weiterer Faktor, der eine entscheidende Rolle zur Aufrechterhaltung der Barrierefunktion spielt, ist der natürliche Feuchthaltefaktor (NMF= natural moisturizing factor) der Haut. NM ist eine allgemeingültige Bezeichnung für den Feuchthaltefaktor der Haut. Er besteht aus Bestandteilen von Schweiß, Talg und Produkten des Verhornungsprozesses der Haut, unter anderem Glycerin, organische Säuren und Harnstoff. Dabei ist NMF lediglich die Abkürzung für Natural Moisturizing Factor und definiert genau genommen eine Gruppe von Substanzen, die innerer Bestandteil der Hornzellen der Oberhaut sind und dort Wasser binden können.

Nun kann man den NMF noch gezielter betrachten, indem man die einzelnen Faktoren genauer beleuchtet, die der Haut helfen, Feuchtigkeit zu binden und sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Dabei ist Harnstoff sehr wichtig. Ebenso wie andere NMF-Bestandteile bindet Harnstoff Wasser in der Hornschicht und trägt so dazu bei, einen übermäßigen Wasserverlust der Oberhaut, genau genommen an der Grenzfläche der Haut zur Umwelt, zu verhindern. Äußerlich aufgetragen durchdringt Harnstoff die Hornschicht bis in die Lederhaut und verbessert so die Wasserbindungsfähigkeit erhöht.

Wird das komplexe System der Haut gestört, kann es zum Erscheinungsbild der "trockenen Haut" kommen. Die Haut verliert unbemerkt mehr Wasser, trocknet aus und wird rissig. Die Haut ist deutlich weniger geschmeidig und dabei rau und schuppig. Häufig treten auch Empfindungen wie Spannungsgefühl und Juckreiz begleitend auf.

Durch die gestörte Barrierefunktion wird die Haut außerdem anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. Krankheitserreger können leichter eindringen. Bei Kontakt mit chemischen Stoffen können chronische Ekzeme entstehen.

Trockene Haut zählt außerdem zu den typischen Veränderungen des höheren Lebensalters. Die Gesichtshaut ist am dünnsten und am anfälligsten für Alterserscheinungen. Mit den Jahren verliert sie zunehmend ihr stützendes Polster und den Gehalt an Feuchtigkeit. Die Haut erschlafft, wird trockener und faltiger.

Wann zum Arzt bei Trockene Haut

Trockene Haut kann, wenn sie individueller Hauttyp oder Alterserscheinung ist, ein kosmetisches Problem sein. Entsprechende Hautpflege und Vermeidung von unnötigen Belastungen der Haut können hier in der Regel Abhilfe schaffen.

Entstehen durch den Verlust der Barrierefunktion allerdings langfristige Probleme wie Hautinfektionen, anhaltender Juckreiz oder eine zunehmende Veränderung der Haut an einer bestimmten Stelle, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt auch, wenn die Haut leicht verletzt werden kann oder leicht blutet.

Ärztliche Behandlung ist auf jeden Fall dann erforderlich, wenn die trockene Haut als Krankheitserscheinung einer anderen Grunderkrankung auftritt.

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