Entzündlich-rheumatische Erkrankungen Selbsthilfe & Vorbeugung

Während eines Rheumaanfalls ist es ratsam, sich hinzusetzen oder hinzulegen, um die Belastung und damit die Schmerzen in Grenzen zu halten. Trotzdem sollte körperliche Bewegung nicht vollständig eingestellt werden. Leichte körperliche Aktivitäten, wie Schwimmen und Radfahren, halten die Beweglichkeit länger aufrecht.

Für die medikamentöse Selbstbehandlung stehen entzündungshemmende Mittel (Antiphlogistika) zur Verfügung. Als innerlich anwendbare Wirkstoffe sind zum Beispiel Acetylsalicylsäure und DL-Lysinmono-Acetylsalicylat sowie die pflanzlichen Wirkstoffe Teufelskralle, Campher, Rosmarinöl, Cayennepfeffer-Dickextrakt, Brennnessel und Weidenrinde verfügbar.

Als Wirkstoffkombiantionen werden beispielsweise angeboten:
Äußerlich kommen Ammoniumbituminosulfonat, Hydroxyethylsalicylat und als Naturwirkstoff Moor zum Einsatz.

Zur Behandlung leichter bis mittelschwerer rheumatischer Beschwerden sind außerdem Einreibungen oder Bäder mit Kiefernadelöl, Eukalyptusöl und der Wirkstoffkombination Levomenthol + Racemischer Campher geeignet. Mäßig starke Schmerzen lindert die Kombination Nonivamid + Nicoboxil.

Entzündungshemmend, schmerzstillend sowie zusätzlich fiebersenkend wirken nicht-steroidale Antirheumatika wie etwa Diclofenac, Ibuprofen, Etofenamat, Indometacin,
Flufenaminsäure, Piroxicam, Naproxen, Glucosamin und Ketoprofen.

Als Wirkstoffkombinationen stehen zur äußerlichen Anwendung zur Verfügung:Zum Einnehmen gibt es beispielsweise die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Coffein + Paracetamol. Letztgenannte Kombipräparate gelten aber als nicht sonderlich zweckmäßig und reich an Nebenwirkungen.

Die genannten Wirkstoffe sollten insgesamt nur kurzfristig ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen oder aufgetragen werden.

Um bei rheumatischen Erkrankungen das Immunsystem zu stabilisieren, steht als freiverkäuflicher Wirkstoff Thymus-Extrakt zur Verfügung. Dieser kann in Kapselform eingenommen oder durch einen als Spritze verabreicht werden. Informieren Sie vor Behandlungsbeginn unbedingt Ihren behandelnden Arzt.

Wann zum Arzt bei Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Bei starken Schmerzen, Verformungen, Schwellungen oder Steifheitsgefühlen an großen und kleinen Gelenken, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. Das gleiche gilt für überwärmte, hochrot-geschwollene Gelenke. Allgemeine Kraftlosigkeit sowie Gefühlsstörungen in Fingern und Händen sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Leiden Sie an Schuppenflechte und bemerken Sie neu aufgetretene Gelenkbeschwerden, ist es wichtig, den behandelnden Arzt darüber zu informieren.

Ebenso erfordern Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule, vor allen im Lendenwirbelsäulenbereich, einen Arztbesuch. Eventuell ist eine Röntgenuntersuchung notwendig.

Auch Kinder können entzündlich rheumatische Erkrankungen bekommen. Bei Gelenkbeschwerden und Schmerzen beim Gehen, Laufen oder Sitzen sollten Kinder sofort einem Kinderarzt vorgestellt werden. Erkrankte Säuglinge und Kleinkinder weinen häufig beim Wickeln oder die Kinder wollen vermehrt getragen werden, größere Kinder schränken ihren Bewegungsradius immer mehr ein und sind weinerlich bei längeren Aktivitäten.

Eine besondere Form der entzündlich rheumatischen Erkrankungen ist das Rheumatische Fieber. Kommt es nach einer ausgeheilten Mandelentzündung oder Scharlacherkrankung erneut zu Fieber und schmerzenden Gelenken, müssen Sie umgehend den behandelnden Arzt informieren. Sollte es sich tatsächlich um Rheumatisches Fieber handeln, können schwere Herzentzündungen entstehen.

Bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen sollten Sie den Arzt informieren, wenn sich die Beschwerden verschlechtern oder neue Symptome auftreten. Achten Sie insbesondere auf Seh- und Hörstörungen, Muskelschmerzen, Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen, Haut- und Haarveränderungen sowie Herz-, Lungen- und Nierenbeschwerden.