Vorbräunen im Solarium

Solarium - wie gefährlich ist die künstliche Sonne?
Solarium - wie gefährlich ist die künstliche Sonne?
Vorbräunen vor dem Urlaub – dafür legen sich viele vor dem Flug in den Süden unters Solarium. Doch die künstliche Sonne bringt mehr Gefahren für die Haut als Schönheit.
 

Der Gang ins Solarium ist beliebt vor den Sommerferien. Viele wollen sich mit den künstlichen UV-Strahlen vorbräunen für den Urlaub. Denn Bräune gilt immer noch als Zeichen von Gesundheit, Fitness und Schönheit. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, das Vorbräunen im Solarium schütze die Haut vor einem späteren Sonnenbrand. Die Deutsche Krebshilfe erklärt: „Der im Solarium erworbene Eigenschutz vor UV-Strahlen ist gering.“ Die Bräune sei nur ein Zeichen für eine begrenzt Schutzfunktion vor der krebserregenden UV-Strahlung. „Jeder Gang ins Solarium erhöht das Hautkrebsrisiko“, warnt die Deutsche Krebshilfe. Das gelte auch für das Vorbräunen mit der künstlichen Sonne. Wer Hautkrebs vermeiden wolle, solle auf den Gang ins Solarium verzichten.

Darum sind Solarien gefährlich für die Haut

Der Hauptrisikofaktor die Entwicklung von Hautkrebs ist die UV-Strahlung aus der Sonne, aber auch aus Solarien. Bei den meisten Solarien ist zwar der UV-B-Anteil der Strahler reduziert, aber der UV-A-Anteil ist weit über das natürliche Maß erhöht. Unter Einwirkung der UV-A-Strahlung altert nur die Haut vorzeitig, sondern es wird auch die menschliche Erbsubstanz (DNA) geschädigt – und das erhöht das Hautkrebsrisiko. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stuft Geräte zur künstlichen Bräunung als ebenso krebserregend ein wie Tabak oder Asbest.

„Durch Vorbräunen im Solarium wird ein Eigenschutz der Haut erreicht, der höchstens einem Lichtschutzfaktor von 6 entspricht. In der Sommersonne nützt das so gut wie nichts“, warnt Prof. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP). „Die schädliche Wirkung von UV-Strahlung entfaltet sich dagegen in vollem Umfang. Wer ins Solarium geht, erkauft sich dort ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.“

Dann sind Solarien tabu!

Personen mit bestimmten Risikofaktoren sollten um Solarien einen großen Bogen machen. Dazu zählen Menschen:

  • unter 18 Jahren (gesetzliches Nutzungsverbot für Minderjährige)
  • mit Hauttyp 1 und 2
  • mit vielen (über 40) oder auffälligen Pigmentmalen
  • mit häufigen Sonnenbränden in der Kindheit
  • mit Neigung zu Sommersprossen oder Sonnenbrandflecken
  • deren Haut Vorstufen von Hautkrebs aufweist
  • die bereits an Hautkrebs erkrankt sind oder waren
  • mit einem transplantierten Organ

So schützen Sie Ihre Haut

Es gibt aber einige Maßnahmen, wie Sie Ihre Haut ohne Vorbräunen im Solarium langsam an die Sonne gewöhnen. Empfehlenswert sind kurze Aufenthalte im Freien und zusätzliche Schutzmaßnahmen. So sollten Sie die Mittagssonne meiden, sonnentaugliche Kleidung tragen und alle Körperstellen, die der Sonne ausgesetzt sind, mit Sonnenschutzmitteln eincremen.

Solarum - Tipps für Uneinsichtige

Manche Menschen wollen trotz aller Warnungen vor gesundheitlichen Schäden nicht auf den Besuch im Solarium verzichten. Sie sollten zumindest folgende Tipps beachten:

  • Insgesamt 50 Sonnenbäder“ im Jahr sind das Maximum. Dabei müssen Sie Natur- und künstliche Sonne zusammenzurechnen!
  • Schützen Sie Ihre Augen immer mit einer Schutzbrille.
  • Besuchen Sie nur Sonnenstudios mit speziell geschultem Personal.
  • Meiden Sie Selbstbedienungs-Sonnenstudios mit Münzautomaten, die keine Beratung bieten.
  • Fragen Sie Ihren Arzt vor dem Solariumbesuch, wenn Sie Medikamente einnehmen oder zu krankhaften Hautreaktionen neigen.
  • Nutzen Sie Solarien nicht, um die körpereigene Produktion von Vitamin D anzuregen.

Tipp:

Den Präventionsratgeber „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium“ können Sie kostenfrei bei der Deutschen Krebshilfe unter www.krebshilfe.de angefordern und herunterladen. Oder als Broschüre per Post bestellen unter: Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn.

Datum: 17.7.2015