Vollwerternährung - gesunder Genuss

Vollwerternährung ist mehr als nur Vollkornbrot
Vollwerternährung ist mehr als nur Vollkornbrot
Bei der Vollwerternährung kommt nicht nur trockenes Vollkornbrot auf den Teller. Auch der Genuss kommt nicht zu kurz.
Bei dem Begriff Vollwertrnährung oder Vollwertkost denken die meisten Menschen an Frischkornbrei und Vollkornbrot. Damit liegen sie schon ziemlich gut. Denn Getreide aus dem vollen Korn spielt tatsächlich eine wesentliche Rolle in diesem Ernährungskonzept nach Koerber, Männle und Leitzmann. Der Anspruch ist hoch: Nicht nur gesundheitlich verträglich, sondern auch umwelt- und sozialgerecht soll die Ernährung sein.

Vollwerternährung - das Konzept

Der Schweizer Arzt Maximilian Bircher-Benner und sein deutscher Kollege Werner Kollath legten Anfang des 20. Jahrhunderts den Grundstein. „Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich sein.“ Diesen Gedanken Kollaths griffen die deutschen Ernährungswissenschaftler Männle, von Koerber und Leitzmann in den 80er und 90er Jahren auf, als sie das Konzept der Vollwert-Ernährung entwickelten. Vollwertig sind Lebensmittel dann, wenn sie nicht oder nur wenig verarbeitet wurden. Sie besitzen noch den vollen Wert der von Natur aus in ihnen vorkommenden Inhaltsstoffe.

Vollwerternährung - sieben Grundsätze

Mit der Vollwerternährung soll unsere Natur geschützt und gleichzeitig Lebensqualität und Gesundheit gefördert werden. Außerdem will sie faire Wirtschaftsbeziehungen und gerechtere Lebensbedingungen schaffen. Der Genuss kommt dabei - dank abwechslungsreicher Zusammenstellung der Kost - nicht zu kurz. Folgende sieben Grundsätze gelten für Lebensmittel im Sinne der Vollwert-Ernährung: Lebensmittel sollten

  • genussvoll und bekömmlich,
  • überwiegend pflanzlich,
  • bevorzugt gering verarbeitet,
  • ökologisch erzeugt,
  • regional und saisonal,
  • umweltverträglich verpackt und
  • fair gehandelt sein.

Vollwerternährung -bunt, vielseitig, ohne Verbote

Vollwerternährung ist eine überwiegend pflanzliche Ernährungsweise. Vollwertköstler bevorzugen gering verarbeitete und frische Lebensmittel. Wenn möglich, kaufen Sie Lebensmittel aus der Region und aus ökologischem Anbau. Dabei greifen sie auf das reichhaltige Angebot an Gemüse, Salat, Kräutern und Obst, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten zurück. Auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Quark gehören in Maßen dazu. Auf Fleisch, Fisch und Eier dagegen wird aus Gründen der Umweltschonung weitgehend verzichtet. Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge wird unerhitzt verzehrt. Das spart Energie schont Vitamine und Mineralstoffe.

Die Vollwerternährung lässt sich problemlos in den Alltag integrieren. Und das Beste: Verbote gibt es nicht, nur Empfehlungen.

Vollwertkost ist gesund

Die Gießener Vollwerternährungsstudie hat es gezeigt: Vollwertköstler leben gesünder als „normale" Esser. Sie nehmen mehr Ballaststoffe und weniger Cholesterin auf. Die Vitaminversorgungliegt deutlich über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, mit Ausnahme von Vitamin B12. Die hohe Zufuhr an Vitamin E, Vitamin C und Carotinoiden kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs vorbeugen.

Die Vollwerternährung eignet sich als dauerhafte Ernährungsform. Sie ist gut geeignet, den Nährstoffbedarf des Menschen zu decken. Kritisch wird beurteilt, dass stark verarbeitete Lebensmittel die als wenig empfehlenswert eingestuft werden. Denn auch diese Lebensmittel tragen zur Versorgung mit Nährstoffen bei.