Vitaminmangel Ursachen

Vitaminmangel hat im Wesentlichen drei Ursachen: Eine mangelnde Zufuhr der lebenswichtigen Vitamine, eine unvollständige Aufnahme derselben in den Körper oder ein erhöhter Verbrauch des Organismus.

Mangelnde Vitaminzufuhr

Viele Vitamine wie Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure und Vitamin E sind sehr reaktionsfreudig. Sie gehen mit Sauerstoff, aber auch vielen anderen Substanzen Reaktionen ein, bei denen sie ihre Wirkung schon vor der Aufnahme in den Körper verlieren. Auch Hitze oder Strahlung (Licht) zerstört viele Vitamine. So kommt es, dass sich der Vitamingehalt von Lebensmitteln durch längere Transportwege und falsche Lagerung erheblich verringert. Falsche Zubereitungsmethoden tragen außerdem dazu bei, dass viele Nahrungsmittel ihren Vitamingehalt verlieren. Auch Fertigkost oder Fastfood haben aus diesen Gründen häufig einen zu geringen Vitamingehalt.

Kranke Menschen haben ein erhöhtes Risiko, einen Vitaminmangel zu erleiden. So ist ein Vitaminmangel nach strengen einseitigen Diäten möglich, ebenso durch Mangel- und Fehlernährung. Besonders gefährdet sind Krebs-Patienten, die aufgrund einer Chemotherapie und/oder Bestrahlung Nahrung nicht mehr ausreichend zu sich nehmen können. Bei diesen Personen besteht neben dem Vitaminmangel meist noch ein Mangel an Nährstoffen, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Kalzium und Spurenelementen wie Jod und Eisen.

Mangelnde Vitamin-Aufnahme in den Körper

Für die Aufnahme von Vitaminen werden ein intaktes Verdauungssystem und eine gesunde Leber benötigt. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, eine veränderte Darmschleimhaut wie bei Zöliakie (Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideklebereiweiß Gluten), die chirurgische Entfernung größerer Magen- oder Darmteile sowie Leberfunktionsstörungen können Vitamin-Mangelzustände auslösen. Die Zerstörung der Darmflora durch die Einnahme von Medikamenten, wie beispielsweise Antibiotika kann ebenfalls einen Vitaminmangel verursachen.

Erhöhter Vitamin-Bedarf
Ein erhöhter Vitaminbedarf besteht insbesondere während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sowie bei Sportlern (insbesondere Leistungssportlern).

Alkoholabhängigkeit und die Anwendung der "Pille" (orale Kontrazeptiva wie Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) sind regelrechte "Vitaminfresser", sie verbrauchen vor allem die Vitamine der B-Gruppe, wie beispielsweise Vitamin B1, Biotin oder Folsäure. Auch Stress führt zu einem erhöhten Vitaminverbrauch des Körpers.

Bestimmte Lebensumstände erfordern ebenfalls eine erhöhte Vitaminzufuhr. So wird beispielsweise Vitamin D vom Körper selbst unter Einfluss von UV-Licht gebildet. Eine weitgehende Bedeckung des Körpers (zum Beispiel Verschleierung in orientalischen Ländern) oder der ausschließliche Aufenthalt in geschlossenen Räumen (lange Klinikaufenthalte oder Inhaftierungen) verhindern diese körpereigene Vitaminproduktion erheblich. Diese Personen müssen darum deutlich mehr Vitamin D mit der Nahrung aufnehmen, um ihren Vitaminbedarf zu decken.