Vitaminmangel Selbsthilfe & Vorbeugung

Vor dem Einsatz von Medikamenten sollte ein Vitaminmangel durch eine angepasste Lebensweise und Ernährungsumstellung ausgeglichen werden.

Mehr marktfrische Lebensmittel - möglichst aus biologischem Anbau -, Vollwertkost, der Verzicht auf Fertig- und Dosennahrung sowie Fastfood kann eine wesentliche Verbesserung der Vitaminversorgung bewirken. Ein Blick in Lebensmitteltabellen (zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung) kann Aufschluss darüber geben, welche Nahrungsmittel besonders reich an den benötigten Vitaminen sind. Die Ernährung sollte allgemein ausgewogen sein, Spezial-Diäten mit einseitiger Bevorzugung von Nahrungsmittelgruppen (wie Atkins-Diät, Glyk-Diät, Apfel-Diät und andere) sind insbesondere bei Vitaminmangel zu vermeiden.

Auch die Umstellung der Zubereitungsarten und der Lagerung wirkt vitaminschonend. Langes Kochen und Wässern sind zu vermeiden, Gemüse sollte bevorzugt roh gegessen werden. Frisches Obst ist Konserven vorzuziehen. Einkauf und Verbrauch der Nahrungsmittel sollten zeitnah erfolgen.

Um den Vitaminbedarf des Körpers zu normalisieren, sollten Sie aufhören zu rauchen auf übermäßigen Alkoholgenuss verzichten und Stress vermeiden.

Sollte ein Vitaminmangel trotz Ernährungsumstellung nicht behoben werden, helfen Medikamente mit Vitaminen, einem Mangel vorzubeugen oder auszugleichen. Dazu können Sie die wasserlöslichen Vitamine Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B6, Vitamin B12, Biotin, Folsäure und Vitamin C sowie die fettlöslichen Vitamine Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K einnehmen. Wenn häufiges Erbrechen, Durchfall, Leberkrankheiten oder Magen-Darm-Erkrankungen die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen be- oder verhindern, sollten die Vitamine von dazu befähigtem medizinischem Personal gespritzt werden.

Zur Vorbeugung von allgemeinen Vitaminmangelzuständen helfen Kombinationen mit anderen Vitaminen (so genannte Multivitaminpräparate) wie Betacaroten + Vitamin A + Vitamin B-Komplex + Biotin + N-Acetyl-DL-methionin + Folsäure + Vitamin C + Vitamin E + Eisen oder Vitamin A + Vitamin D3 + Vitamin B1 + B2 + B6 + Vitamin C + Vitamin E + Nicotinamid + Dexpanthenol.

Bei der Selbstmedikation kann es besonders bei den fettlöslichen Vitaminen Vitamin A und Vitamin D zu Überdosierungen kommen. Überschüssige fettlösliche Vitamine werden nämlich nicht mit dem Urin ausgeschwemmt wie die wasserlöslichen, sondern reichern sich im Körper an. Das ist besonders in der Schwangerschaft zu beachten, denn eine Vitaminüberversorgung kann in einigen Fällen ebenso wie eine Vitaminunterversorgung dem Kind schaden.

Wann zum Arzt bei Vitaminmangel

Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, allgemeine Mattigkeit und Abgeschlagenheit können Symptome eines Vitaminmangels sein, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Halten diese Symptome länger als drei bis fünf Tage an, informieren Sie bitte einen Arzt.

Blutarmut (Anämie) mit Blässe und Leistungsverlust können durch einen Vitaminmangel bedingt sein und sollten vom Arzt untersucht werden.

Bei Sehstörungen, verschlechtertem Dämmerungssehen und Nachtblindheit sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Ein Arztbesuch zum Abklären der Ursache sollte ebenfalls erfolgen bei:

  • andauerndem Durchfall
  • Blut im Stuhl und/oder Urin
  • gehäuft auftretenden blauen Flecken und langen Blutungszeiten nach Verletzungen
  • Lippenentzündungen und Lippenschwellungen sowie Mundwinkeleinrisse
  • Haarausfall
  • trockener Haut
  • trockenen Augen
  • schlecht heilenden Wunden
  • Hautveränderungen mit Schuppung, Hautrissen und Rötung
  • Haarausfall
  • brüchige Nägel
  • gehäuft auftretenden Infektionen
  • vermindertem Geruchs- und Tastsinn
  • Depressionen
  • Merkfähigkeitsstörungen, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit
  • Psychosen und Wahnideen
  • Angststörungen
  • Muskelkrämpfen und Lähmungen
  • Kribbeln, Kältegefühl, Brennen und Stechen in Händen und Füßen
  • Appetitverlust und Gewichtsabnahme
  • starkem Zungenbrennen
  • Wachstumsstörungen und Zahnanlagestörungen bei Kindern.

Ein Arztbesuch ist ebenfalls dringend anzuraten bei Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), niedrigem Blutdruck und Kurzatmigkeit. Häufiger als ein Vitaminmangel sind ernste Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems für diese Beschwerden verantwortlich.

In einigen Fällen kann eine Unfruchtbarkeit durch einen Vitaminmangel bedingt sein. Fragen Sie bei unerfülltem Kinderwunsch Ihren Arzt um Rat.