Vitamin-D-Mangel Selbsthilfe & Vorbeugung

Die Behandlung eines Vitamin-D-Mangels hängt von seiner Ursache ab. Bei mangelhafter Sonnenlichteinstrahlung sollte ein täglicher Aufenthalt von 15 bis 30 Minuten im Freien erfolgen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Zusätzlich sollte auf eine Vitamin-D-reiche Ernährung geachtet werden. Vitamin D ist vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fischleberöl oder Lebertran, fettreichen Fischen (Forelle und Lachs), Milchprodukten und Eidotter enthalten. Aber auch Gemüse wie Avocados oder Pilze sind eine gute Vitamin-D-Quelle. Zusätzlich zum Vitamin D muss bei Vitamin-D-Mangel noch genügend Kalzium und Phosphat mit der Nahrung aufgenommen werden. Diese beiden Mineralstoffe werden zusammen mit Vitamin D für den Knochenaufbau und die Knochenverkalkung benötigt. Hierbei sind vor allem Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Schnittkäse sowie Brokkoli, Petersilie und Frühlingszwiebeln empfehlenswert. Insbesondere sollten älteren Frauen nach den Wechseljahren auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr mit der Nahrung achten. So kann einer Osteoporose vorgebeugt werden.

Kleinkinder unter einem Jahr, Menschen über 65 Jahre, schwangere Frauen und stillende Mütter benötigen täglich etwa 10 Mikrogramm Vitamin D. Für alle anderen Erwachsenen und Kinder über einem Jahr werden täglich etwa 5 Mikrogramm Vitamin D empfohlen.

Bei Mangelernährung kann Vitamin D (Colecalciferol) als Wirkstoff in Medikamenten eingenommen werden. Empfehlenswerte Wirkstoffkombinationen sind Colecalciferol + Calciumcarbonat sowie Colecalciferol + Calciumphosphat. Sind Magen-Darm-Krankheiten für eine gestörte Verdauung oder eine mangelhafte Vitamin-D-Aufnahme verantwortlich muss Vitamin D von dazu befähigtem Personal gespritzt werden.

Zur Rachitis-Vorbeugung werden für Säuglinge und Kleinkinder zusätzlich zur Muttermilch oder Säuglingsnahrung ein bis zwei Jahre lang täglich 400 bis 500 Internationalen Einheiten (entsprechen 12,5 Mikrogramm) Vitamin D empfohlen. Meist verordnet der Kinderarzt Kombinationen mit Fluor (zum Beispiel Colecalciferol + Natriumfluorid), die gleichzeitig der Karies-Vorbeugung dienen.

Vom zweiten Lebensjahr hält die Fachgesellschaften für Ernährung für alle Kinder, die nicht genug in die Sonne kommen, eine Vitamin-D-Gesamtzufuhr von etwa 600 Internationale Einheiten pro Tag für wünschenswert. Diese tägliche Zufuhr kann bei der derzeitig üblichen Ernährung durch die zusätzliche Zufuhr von 400 Internationale Einheiten Vit­amin D pro Tag erreicht werden (beispielsweise in Form von Tabletten). 

Viele Eltern stehen einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe kritisch gegenüber. Sollten Sie bei Ihrem Kind auf die empfohlenen Medikamente verzichten, teilen Sie Ihre Entscheidung unbedingt dem Kinderarzt mit. Dieser wird bei den Folgeuntersuchungen gezielt auf eventuelle Vitamin-D-Mangelsymptome achten.

Zur Vorbeugung von allgemeinen Vitaminmangelzuständen gibt es auch Kombinationen mit anderen Vitaminen (so genannte Multivitaminpräparate) wie Vitamin A + Vitamin D3 + Vitamin B1 + B2 + B6 + Vitamin C + Vitamin E + Nicotinamid + Dexpanthenol.

Wann zum Arzt bei Vitamin-D-Mangel

Erwachsene sollten bei folgenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen:
  • Knochenschmerzen, vor allem in Rücken und Hüfte
  • Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen
  • Muskelschwäche
  • verbogenen Knochen
  • krummen Beinen
  • erhöhter Knochenbrüchigkeit
  • Gangveränderungen (Watschelgang).
Bei Kindern sollte der Arztbesuch bei folgenden Symptomen erfolgen:
  • das Kind schwitzt stark, ist schreckhaft und unruhig (vor allem in den ersten Lebensmonaten)
  • Knochenweichheit, vor allem bei weichem Schädel von Säuglingen
  • Skelettverformungen wie breite Handgelenke und Fußgelenke, ein quadratischer Schädel und/oder perlschnurartige Rippenverdickungen
  • schlaffe Bauchdecke mit aufgetriebenem und geblähtem Bauch (sogenannter "Froschbauch")
  • gehäuft auftretende Beinbrüche
  • Hinterkopfglatze
  • O-Beine
  • Verstopfung
  • verzögerter Zahndurchbruch
  • Zahnschmelzdefekte (mit hellen unregelmäßigen Einlagerungen im Schmelz).
Auch Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Leistungsminderung und Müdigkeit können auf einen Vitamin-D-Mangel hinweisen. Halten diese Beschwerden länger als fünf Tage an, sollte ein Arzt die Ursache abklären.