Vitamin-A-Mangel Symptome

auch bezeichnet als: Retinolmangel, Axerophtholmangel
Vitamin-A-Mangel gehört zu den sogenannten Vitaminmangel-Erkrankungen. In diesem Fall fehlt es dem Körper an Vitamin A.

Vitamin-A-Mangelsymptome sind:
  • Veränderungen der Schleimhäute, die austrocknen und dünner werden (mit Verkrustungen, Verhornungen, Überpigmentierung, Haarausfall; später gehäuft auftretende stecknadelkopfgroße Knötchen mit einer umgebenden Erblassung der Haut, sogenannte Knötchenhaut.
  • verstärkte Längsrillen der Nägel
  • Gewebeschwund der Speicheldrüsen mit verringerter Speichelbildung
  • Zahnfleischentzündungen
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Bronchialschleimhautentzündungen (sogenannte Bronchitiden) und Lungenentzündungen, da die veränderte Atemwegs-Schleimhaut einen geringeren Schutz vor Krankheitserregern bietet.
  • vermindertes Geruchsempfinden
  • Blutarmut mit Blässe, Leistungseinschränkung, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Kurzatmigkeit
  • eingeschränkte Sehfähigkeit bei Dämmerlicht - sogenannte Nachtblindheit
  • Austrocknen der Augenbindehaut mit Bildung von mattweißen, schaumartigen Flecken, sogenannte Bitot-Flecken
  • Austrocknen der Augenhornhaut, begleitet von kleinen Hornhautgeschwüren. Ohne Behandlung kann die Hornhaut einschmelzen (sogenannte Keratomalazie), was zur Erblindung führt.
  • Eintrocknung der Augenbinde- und Hornhaut mit Talgdrüsenverhornung (Xerophthalmie)
  • Wachstumsstörungen und gestörte Zahnbildung bei Kindern
  • gestörte Spermienbildung beim Mann.
Außerdem kann sich bei sehr ausgeprägtem Vitamin-A-Mangel die Menge an Hirnflüssigkeit erhöhen. Dies führt zu erhöhtem Schädelinnendruck, was zu einer Schädigung des Gehirns führen kann. Bei der vermehrten Hirnflüssigkeit wird von einem Hydrozephalus (umgangssprachlich Wasserkopf) gesprochen.

Bei schwangeren Frauen kann ein Vitamin A-Mangel das noch ungeborene Kind schädigen. So kommt es zu Missbildungen insbesondere im Bereich des Gehörs, des Magen-Darm-Bereichs, des Harntraktes und der Geschlechtsorgane. Außerdem werden bei Frauen Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten mit einem Vitamin-A-Mangel in Zusammenhang gebracht.

Häufiger als der Vitamin-A-Mangel ist eine nicht ganz optimale Vitamin-A-Versorgung. Diese äußert sich bei Betroffenen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, geschwächter Infektabwehr und vermehrter Infektanfälligkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Vitamin A wird auch als Retinol oder Axerophthol bezeichnet. Im Volksmund wird es "Augenschutzvitamin" genannt. Hintergrund: Vitamin A ist in unserem Körper vor allem für die Sehfunktion wichtig - insbesondere für das Sehen im Dunkeln -, denn Vitamin A ist Bestandteil des Sehfarbstoffes in den Sinneszellen der Augen-Netzhaut. Deshalb ist bei einem Vitamin-A-Mangel der Sehvorgang beeinträchtigt. Häufig leiden die Betroffenen an Nachtblindheit und gestörtem Dämmerungssehen. Außerdem ist Vitamin A wichtig für Wachstum, Aufbau und Erneuerung von Haut und Schleimhäuten. Nur wenn ausreichend Vitamin A vorhanden ist, können sich Haut- und Schleimhautzellen regenerieren.

Vitamin A ist desweiteren noch wichtig für:
  • die körpereigene Abwehr von Infektionen. Vitamin A erhöht die Wirksamkeit und Anzahl der weißen Blutkörperchen, außerdem erleichtert es die Produktion von Antikörpern.
  • die Entwicklung von Nervenzellen des Ungeborenen im Mutterleib. Eine ausreichende Vitamin-A-Versorgung ist deshalb gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig.
  • das Wachstum von Kindern.
  • die Funktion von Blutzellen, denn Vitamin A fördert die Bildung roter Blutkörperchen und den Eiseneinbau. Eine verminderte Vitamin-A-Versorgung kann deshalb zu Eisenmangel und damit zu Blutarmut (Anämie) führen.
  • die Bildung von Testosteron und Östrogenen (männliche und weibliche Geschlechtshormone). Eine ausreichende Vitamin A-Zufuhr verbessert die Anzahl und Form der Spermien bei Männern.
  • den Eiweiß- und Fett-Stoffwechsel.
  • den Aufbau und das Wachstum von Knochen sowie die Heilung nach Knochenbrüchen.
Außerdem kann Vitamin A dazu beitragen, dass die Körperzellen nicht durch sogenannte freie Radikale geschädigt werden. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die unter anderem im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen. Wegen dieses Zusammenhangs spricht man auch von einer antioxidativen Wirkung des Vitamins A. Jüngste Studien legen nahe, dass gestörte Schilddrüsenfunktionen (Kropfbildung) und eine vermehrte Hormonbildung der Nebenniere auf einen Vitamin-A-Mangel zurückzuführen sein könnten.

Der tägliche Vitamin-A-Bedarf beträgt bei Erwachsenen etwa 5000 bis 8000 Internationale Einheiten (I.E.). Eine I.E. entspricht dabei 0,3 Mikrogramm. Manchmal wird der Bedarf auch in Milligramm angegeben. Das wären dann etwa 1 bis 1,5 Milligramm pro Tag. Kinder benötigen etwas weniger, schwangere Frauen und stillende Mütter etwas mehr Vitamin A.

Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Ebenfalls zu dieser Gruppe gehören Vitamin E, Vitamin D und Vitamin K. Informationen zu den entsprechenden Mangelerkrankungen finden Sie unter Vitamin-E-Mangel, Vitamin-D-Mangel und Vitamin-K-Mangel.

Weil Vitamin A fettlöslich ist und im Körper gespeichert wird, kann es auch zu einer Überdosierung (über 15 Milligramm = 50.000 I.E.) kommen. Die Betroffenen leiden dann an Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Eine ausgeprägte und andauernde Überdosierung zeigt sich als Haarausfall und durch Hauterscheinungen wie raue Haut, aufgeplatzte Lippen oder eine massive Hautschuppung, Sehstörungen, erhöhten Hirndruck, Leberschäden sowie Knochen- und Gelenkschmerzen. Desweiteren kann es zu einer Abnahme der Knochendichte (Osteoporose) kommen. Während einer Schwangerschaft, vor allem in den ersten sechs Monaten, kann eine Vitamin-A-Überversorgung das Ungeborere schädigen und zu schweren Missbildungen führen. Darum sollten Sie Vitamin-A-Präparate insbesondere während der Schwangerschaft nicht überdosieren und nicht längerfristig ohne ärztlichen Rat anwenden.

Wann zum Arzt bei Vitamin-A-Mangel

Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Mattigkeit und Abgeschlagenheit können Symptome eines Vitamin-A-Mangels sein, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Halten diese Symptome länger als drei bis fünf Tage an, informieren Sie bitte einen Arzt.

Blutarmut (Anämie) mit Blässe, Kurzatmigkeit und Leistungsverlust können durch einen Vitamin-A-Mangel bedingt sein, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Diese Beschwerden sollten vom Arzt untersucht werden.

Bei Sehstörungen, verschlechtertem Dämmerungssehen oder Anzeichen für eine Nachtblindheit - wie vermindertes Sehen bei Nachtfahrten mit dem Auto oder allgemeine Sehrobleme in der Nacht - sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Häufig ist eine Vitamin-A-Mangel die Ursache.

Ein Arztbesuch zum Abklären der Ursache sollte ebenfalls erfolgen bei:
  • Haarausfall
  • trockener Haut und trockenen Augen
  • schlecht heilenden Wunden
  • Hautveränderungen mit Überpigmentierung
  • Knötchen auf der Haut
  • gehäuft auftretenden Infektionen
  • vermindertem Geruchs- und Tastsinn
  • Kropfbildung
  • Wachstumsstörungen und Zahnanlagestörungen bei Kindern.
In einigen Fällen kann eine Unfruchtbarkeit durch einen Vitamin-A-Mangel bedingt sein. Fragen Sie bei unerfülltem Kinderwunsch Ihren Arzt um Rat.

Andere im Zusammenhang mit Vitamin-A-Mangel relevante Anwendungsgebiete