Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel Anwendung

auch bezeichnet als: Low ceiling Diuretika; Bicyclische Sulfonamide; Sulfonamide, bicyclische; Thiazide

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Eingesetzt werden Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel in der Behandlung des Bluthochdrucks und der Herzmuskelschwäche. Weiterhin werden sie bei chronischen Wasseransammlungen im Gewebe für die Langzeittherapie der Ödeme verwendet. Bei nierenbedingten Wasseransammlungen sind Schleifendiuretika wie zum Beispiel Furosemid stärker wirksam.

Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel kann man auch für kurze Zeit zu Beginn einer Behandlung bei einer Venenschwäche als "Venenmittel" anwenden. Sie unterstützen die Wirkung von Stützstrümpfen. Zur längerdauernden Behandlung einer Venenschwäche sind sie ungeeignet.

Ferner werden Thiazide zur Therapie bei einer Erkrankung namens Wasserharnruhr (Renaler Diabetes insipidus) eingesetzt. Diese ist gekennzeichnet durch extrem vermehrte Urinausscheidung - teilweise mehr als 20 Liter täglich. Dass hier ausgerechnet Entwässerungsmittel wirken und die Urinausscheidung normalisieren, liegt an der relativ komplizierten Wirkungsweise, die die Thiazide und thiazidartigen Entwässerungsmittel in bestimmten Teilen der Niere entfalten.

Außerdem beugen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel der Bildung von Nierensteinen aus Calciumsalzen vor. Sie verhindern nämlich die Ausscheidung von Calcium in den Urin. So kann dieses dann auch nicht in den Harnwegen auskristallisieren.

Zu den "echten" Thiaziden gehören:
Hydrochlorothiazid, Trichlormethiazid, Butizid, Bendroflumethiazid und Bemetizid.
Den Thiazid-Analoga, also den Thiazidartigen gehören an:
Mefrusid, Chlortalidon, Xipamid, Clopamid und Indapamid. Sie haben eine andere chemische Struktur als die Thiazide.