Muster negativen Denkens

Im Zentrum der psychotherapeutischen Behandlung des chronischen Tinnitus steht die Auseinandersetzung mit den Einstellungen zur eigenen Krankheit. Nach einer oft langwierigen und erfolglosen medizinischen Behandlung neigen viele Betroffene zu einer übertrieben negativen Sichtweise. Dies äußert sich zum Beispiel in folgenden Mustern negativen Denkens:

  • Alles-oder-nichts-Denken: Sie betrachten nur eine 100-prozentige Besserung Ihrer Krankheit als Erfolg. Alles darunter zählt als Misserfolg.
  • Verallgemeinerungs-Denken: Sie sehen ein negatives Ereignis als eine schicksalhafte Verkettung unglücklicher Umstände, anstatt es als einen"Ausrutscher" zu betrachten.
  • Mentaler Filter: Sie fokussieren sich auf einen kleinen negativen Aspekt der Krankheitssituation, anstatt diese in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
  • Neigung zur Überbewertung: Kleine Ereignisse erlangen überdimensionale negative Bedeutung.
  • Negative Grundhaltung: Ihre negativen Gedanken produzieren noch mehr negatives Denken. Sie geraten dadurch in einen Abwärtsstrudel.
  • Personalisierung: Sie sehen Ihre eigene Person als Grundproblem an, die hinter einem negativen Prozess oder Ereignis steckt.

Wenn Sie solche oder ähnliche Denkweisen nicht alleine in den Griff bekommen, sollten Sie eine psychotherapeutische Behandlung in Betracht ziehen. Erfahrene Therapeuten können Ihnen helfen, dieses negative Denken zu durchbrechen und erfolgreiche Strategien zur Bewältigung des Tinnitus zu entwickeln. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie auch, was Sie selbst sofort gegen negatives Denken tun können.