Sommerplage Sonnenallergie

Zaubert die Sonne statt einer gesunden Bräune rote juckende Pusteln auf Ihre Haut? Dann leiden Sie vermutlich, wie etwa zehn bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung, an Sonnenallergie. Hier lesen Sie, wie Sie die allergische Reaktion im Notfall lindern oder ihr sogar vorbeugen können.

Der erste Tag am Strand ist vorbei und Sie sehen nach dem Sonnenbad aus wie ein Streuselkuchen?
Frau mit Bademantel
Die Haut juckt und brennt und es haben sich Pusteln und Quaddeln gebildet? Dann haben Sie vermutlich eine Sonnenallergie. Inzwischen reagieren laut Deutscher Gesellschaft für Dermatologie (DDG) zehn bis 20 Prozent der Deutschen allergisch auf Sonne. Die Tendenz ist steigend. Frauen leiden etwa zehn Mal häufiger an polymorpher Lichtdermatose, so die medizinische Bezeichnung für die Sonnenunverträglichkeit. Wer eine helle Haut hat, ist besonders anfällig.

Soforthilfe bei Sonnenallergie

Wenn die ersten Anzeichen einer Sonnenallergie auftreten, sich die Haut also rötet oder sogar schon erste Pusteln und Bläschen zu sehen sind, sollten Sie sofort aus der Sonne gehen. Ist das nicht möglich, sollten Sie die angegriffenen Hautpartien mit Kleidung vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen.

Auf keinen Fall sollten Sie jetzt versuchen, die allergische Reaktion mit Hautpflegemitteln zu behandeln. In fast allen Produkten sind Zusatzstoffe enthalten. Die verschlimmern die Ausschläge.

Behandlung

Juckreiz und Brennen, aber auch Pusteln und Bläschen können mit Anti-Allergietabletten, wie zum Beispiel Cetirizin, bekämpft werden. Sogenannte Antihistaminika lassen die allergische Reaktion schneller zurückgehen. Ohne Medikamente klingen die sonnenbedingten Ausschläge meist nach einigen Tagen wieder ab.

Bei starker allergischer Reaktion kann auch Kortison, in der Fachsprache auch Glukokortikoide genannt, helfen. Das sollte aber wegen der Nebenwirkungen nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

So beugen Sie vor

Sie können viel dazu tun, dass es erst gar nicht zur Sonnenallergie kommt. Wichtig ist es, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. Intensive Mittagssonne sollten Sie vermeiden. Verwenden Sie fett- und parfümfreie Sonnencremes mit sehr hohem Lichtschutzfaktor. Viele Hersteller stellen sogar Produkte für Sonnenallergiker her.

Empfindliche Hauttypen können den Sonnenschutz zudem durch das Tragen von sonnenabweisenden Textilien erhöhen. Mehr dazu lesen Sie auch im Artikel „Sonnenschutz: Ihre Haut sagt Danke".

Neben Sonnencremes und Textilien schwören manche Sonnenallergiker zur Vorbeugung von Sonnenallergie auf Wirkstoffe wie Vitamin A, Beta-Carotin oder Kalzium z.B. in Form von Calciumcarbonat. Entsprechende Präparate sollten nach Empfehlung von Apothekern bereits acht bis zwölf Wochen vor dem ersten Sonnenbad eingenommen werden. Raucher müssen bei der Einnahme allerdings aufpassen: Vitamin A und Beta-Carotin erhöhen das Lungenkrebsrisiko bei Nikotin-Konsumenten.

Ein Tipp für Autofahrer: Wenn Sie allergisch auf Sonne reagieren, sollten Sie sich auch im Auto mit Sonnenschutz eincremen. Denn das Glas der Autoscheiben schützt Sie zwar vor Sonnenbrand, nicht aber vor Sonnenallergie.

Sonderform der Sonnenallergie: Mallorca-Akne

Auch bei der „Mallorca Akne" quälen die Betroffenen juckende Pickelchen und Quaddeln. Mallorca Akne tritt vor allem im Bereich des Dekolletés, der Schultern und des oberen Rückens auf. Häufig ist die allergische Reaktion auf Bestandteile von Sonnenschutzmitteln wie Fette und Parfüms zurückzuführen. Deshalb sollten Sie bei auch bei Mallorca Akne auf alle fett- und parfümhaltigen Sonnenschutzprodukte verzichten. Greifen Sie stattdessen lieber zu fettfreien Sonnenmitteln ohne Konservierungs- und Duftstoffe. Ist die Mallorca-Akne bereits ausgebrochen, gilt wie bei den anderen Formen von Sonnenallergie auch: die Sonne meiden.

Um die allergischen Reaktionen nicht zu verschlimmern, waschen Sie Ihre Haut am besten nur mit Wasser oder parfümfreien Produkten. Auch fett- und parfümhaltige Bodylotion und Aprés-Sun-Produkte sollten im Schrank bleiben. Sie reizen die gerötete Haut zusätzlich und Sie riskieren es, die Allergie zu verschlimmern.

Ursachen von Sonnenallergien

Meist ist eine erhöhte Empfindlichkeit auf UVA-Strahlen der Grund für eine Sonnenunverträglichkeit. Durch die UVA-Strahlen entstehen im Körper reaktive Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale. Sie rufen eine Immunreaktion hervor, die sich als allergische Reaktion äußert. Seltener wird die Sonnenallergie durch UVB-Strahlen ausgelöst. Sie dringen in die oberste Hautschicht ein und können zusätzlich zur Sonnenallergie auch einen Sonnenbrand verursachen. Um herauszufinden, unter welcher Form von Sonnenallergie Sie leiden, sollten Sie zum Hausarzt gehen.

Im Artikel „Ursachen einer Sonnen- oder Lichtallergie" hat ellviva zudem zahlreiche Stoffe aufgelistet, die eine Sonnenunverträglichkeit auslösen können.

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