Schleifendiuretika Anwendung

auch bezeichnet als: High-ceiling-Diuretika

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Schleifendiuretika und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Schleifendiuretika sind Wirkstoffe, die der Entwässerung des Körpers dienen. Aufgrund ihrer sehr starken und rasch einsetzenden Wirkung sind Schleifendiuretika immer dann wertvoll, wenn man eine schnelle und intensive Wirkung erreichen will.

Schleifendiuretika haben drei Einsatzgebiete: Die Behandlung von Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), von Bluthochdruck und von akuten Vergiftungen.
  • Häufige Ursache von Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) ist die mangelnde Funktion von Organen wie Herz, Niere und Leber.

    1. Bei Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) reicht die Herzleistung nicht aus, die Niere richtig mit Blut zu versorgen. Die Niere versucht daher, ihre Blutzufuhr durch Erhöhung des Blutdrucks zu steigern. Das erreicht sie auf zwei Wegen: durch Ausschüttung des Stoffs Angiotensin II, der die Gefäße zusammenzieht, und durch Produktion des Hormons Aldosteron, das die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser bremst. Beides zusammen sorgt für einen höheren Druck im Gefäßsystem, was das Herz zusätzlich belastet. Andererseits führt der Druck auch zum Übertritt von Flüssigkeit in das Gewebe, also zu Wassereinlagerungen.

    2. Zu so genannten nierenbedingten Ödemen kommt es zum Beispiel bei Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis). Diese Krankheit führt zu vermehrter Zurückhaltung von Kochsalz und des daran gebundenen Wassers im Körper. Auch ein so genanntes nephrotisches Syndrom kann nierenbedingte Ödeme verursachen. Es kommt dabei zu einer gesteigerten Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin und einem entsprechenden Eiweißmangel des Bluts. Das Blut wird "wässriger", es entlässt mehr Flüssigkeit durch die Gefäßwände in das Gewebe.

    3. Ist die Leber geschädigt, wird weniger Eiweiß produziert und ins Blut ausgeschieden. Auch hier entlässt das "wässrige" Blut Flüssigkeit durch die Gefäßwände, wodurch sich im Gewebe Wasseransammlungen bilden.
  • Die unterstützende Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) mit Schleifendiuretika beruht auf folgendem einfachen Effekt: Durch die vermehrte Wasserausscheidung verringert sich die Menge des kreisenden Blutes und der Druck in den Gefäßen sinkt. Zur Blutdrucksenkung werden einzelne Schleifendiuretika alleine, aber auch in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern, Betablockern und Calciumkanalblockern eingesetzt.
  • Bei Vergiftungen wird die starke Entwässerung durch die Schleifendiuretika zur Ausschwemmung von Giftstoffen aus dem Körper (forcierte Diurese) genutzt.
Zu den Schleifendiuretika gehören Bumetanid, Furosemid, Piretanid, Torasemid und Etacrynsäure.

Zur Wirkstoffgruppe Schleifendiuretika gehören folgende Wirkstoffe