Rauchstopp - Rauchverlangen und Rückfälle

So halten Sie Ihre Rauchlust im Zaum
So halten Sie Ihre Rauchlust im Zaum
Ex-Raucher haben oft mit einer heftigen Rauchlust zu kämpfen - so halten Sie das Rauchverlangen in Schach und verhindern Rückfälle.

Wenn Sie nach Jahren des Rauchens endlich vom Glimmstängel wegkommen möchten, haben Sie oft mit starkem Rauchverlangen zu kämpfen - so gehen Sie mit der Rauchlust um und verhindern mögliche Rückfälle.

Rückfallgefahr auch Jahre später

Noch ein Jahr nach der letzten Zigarette ist die Rückfallquote bei ehemaligen Rauchern hoch. Etwa jeder zweite ehemalige Raucher wird innerhalb von sieben Jahren wieder rückfällig. Oft fallen diese Menschen sehr schnell in ihr altes Verhalten zurück und rauchen binnen kürzester Zeit wieder so wie vor dem Rauchstopp. Dafür gibt es nach Ansicht von Suchtforschern mehrere Gründe:

  • Nikotin hat in etwa das gleiche Suchtpotential wie Heroin. Das bedeutet, das körperliche und seelische Verlangen nach der Zigarette ist in etwa so groß wie das eines Drogenabhängigen bei einer Heroinentgiftung.
  • Verhaltensforscher beschreiben, dass ehemalige Raucher in besonderen Stress-Situationen oder Krisen wieder zur Zigarette greifen. In diesen Momenten erinnern sich Raucher unbewusst daran, dass Ihnen das Nikotin einst eine beruhigende Wirkung bescherte. Sie vertrauen auf diese Wirkung und landen dann schnell wieder in der alten Abhängigkeit.

Mit Rauchverlangen konstruktiv umgehen

Gerade unter Stress und in Krisen sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass eine Zigarette Sie zwar vorübergehend beruhigen mag, dieser Effekt aber nur von sehr kurzer Dauer ist, und dass Sie die Wirkung teuer bezahlen - mit gesundheitlichen, psychischen und finanziellen Auswirkungen.

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Tipp: Ehe Sie wieder eine Zigarette anzünden, drehen Sie vor Ihrem geistigen Auge einen Film. Malen Sie sich aus, wie es nach dieser Zigarette weitergeht. Wählen Sie dabei durchaus drastische Motive, die Ihnen Ihre ganz persönlichen Gründe für das Nichtrauchen illustrieren. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Atem pfeift und Sie nachts bei Regen aus dem Haus gehen, um Ihr Päckchen aus dem Automaten zu ziehen. Und wie Sie morgens husten! Meist reichen dieses Gedanken schon aus, um einen Rückfall nach längerer Abstinenz zu vermeiden.

Mit den folgenden Tipps können Sie über diese aktuelle Bewältigung des Rauchverlangens noch hinaus gehen:

Rückfälle nicht dramatisieren

Sollten Sie tatsächlich wieder einmal zur Zigarette gegriffen haben, tun Sie zunächst gut daran, dieses Ereignis nicht zu dramatisieren. Wenn Sie jetzt beispielsweise denken: "Verdammt. Ich habe es nicht geschafft", schließen sich oft Gedanken an wie "Es hat ja eh keinen Sinn. Ich bin halt süchtig". Damit begeben Sie sich in eine Gedankenspirale, die Sie schnell wieder in Ihre alte Abhängigkeit führt.

Rückfälle als Hinweis verstehen

Vielleicht ist Ihre Lust auf eine Zigarette ein Hinweis darauf, dass es Ihnen nicht so gut geht, wie Sie es sich wünschen. Sie haben es aber vielleicht bewusst noch gar nicht wahrgenommen. Die Lust auf die Zigarette kann also ein wertvoller Wink sein, Ihre Abstinenz weiter zu stabilisieren. Nehmen Sie diese Lust zum Anlass, kurz innezuhalten. Versuchen Sie Ihre Befindlichkeit bewusst wahrzunehmen. Vielleicht haben Sie Ihre eigenen Bedürfnisse schon seit einiger Zeit vernachlässigt? Fragen Sie sich, was Sie brauchen, um sich gut zu fühlen. Und tun Sie etwas dafür. Oft fehlt nur eine Kleinigkeit zum Wohlfühlen!

Neue Identität verinnerlichen

Indem Sie auf diese Art und Weise gut für sich sorgen, lernen Sie, Ihre neue Identität als Nichtraucher immer mehr zu verinnerlichen. Und mit jedem Erfolgserlebnis steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Abstinenz erhalten. Erfahrungsgemäß dauert es übrigens drei bis fünf Jahre, ehe Sie Ihre alte Identität als Raucher vollständig gegen die des Nichtrauchers eingetauscht haben. Das heißt, nach dieser Zeit werden Sie sich nicht mehr als Raucher oder ehemaliger Raucher fühlen, der unter Anstrengung keine Zigarette mehr anrührt. Sie werden auf die Frage: "Rauchen Sie?" ganz selbstverständlich und schlicht mit "Nein!" antworten.