Protonenpumpenhemmer Anwendung

auch bezeichnet als: H<sup>+</sup>/K<sup>+</sup>-ATPase-Blocker; Protonenpumpen-Inhibitoren; Protonenpumpenblocker

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Protonenpumpenhemmer und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Protonenpumpenhemmer sind die derzeit stärksten Arzneimittel zur Verringerung der Magensäureproduktion. Sie werden bei Patienten mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Bei einem Geschwür (Ulcus) ist die Schleimhaut durch die Bestandteile des Magensaftes so stark geschädigt, dass darunter befindliche Gewebeschichten offen liegen und oft ebenfalls Schädigungen aufweisen. Es kommt zu krampfartigen Schmerzen, die häufig bei verstärkter Aktivität des Verdauungstraktes auftreten, also besonders nach der Nahrungsaufnahme oder in der Nacht.

Der Einsatz von Protonenpumpenhemmern dient der Schmerzlinderung und einer Beschleunigung der Geschwürheilung durch Ausschaltung der Schadensursache. Neben diesem ganz allgemeinen Einsatzgebiet haben Protonenpumpenhemmer aber spezielle Anwendungsbereiche:
  • Protonenpumpenhemmer werden als Begleitmedikation bei Wirkstoffen eingesetzt, die möglicherweise Magen und Darm schädigen. So können sie die Gefahr von Geschwüren verringern oder bereits entstandene heilen.
  • Als ein Auslöser von Magengeschwüren wurde vor einigen Jahren das Bakterium Helicobacter pylori entdeckt. Dieser Keim, der in der Schleimhaut siedelt, ist bei 80 bis 90 Prozent aller Patienten mit Geschwürerkrankungen vorhanden. Besonders das Wiederauftreten von Geschwüren nach bereits erfolgter Abheilung wird mit Helicobacter pylori in Zusammenhang gebracht. Um den Keim zu beseitigen, werden Protonenpumpenhemmer häufig mit Antibiotika zu einer so genannten Eradikationstherapie kombiniert.
  • Protonenpumpenhemmer finden auch Anwendung bei weiteren säurebedingten Krankheitsbildern wie den unterschiedlichen Stadien von Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis), bei entzündlichen, jedoch geschwürfreien Erkrankungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und bei krankhafter Überproduktion von Magensäure (Zollinger-Ellison-Syndrom).
Zu der Medikamentengruppe der Protonenpumpenhemmer gehören Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Rabeprazol und Esomeprazol. Hervorzuheben ist das für Rabeprazol geringere Spektrum an Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Lansoprazol darf nicht bei schweren Leberfunktionsstörungen angewendet werden.

Zur Wirkstoffgruppe Protonenpumpenhemmer gehören folgende Wirkstoffe