Prostatakrebs - können Möhren schützen?

Karotten als Schutz vor Prostakrebs?
Karotten als Schutz vor Prostakrebs?
Karotten gehören nicht unbedingt zum Lieblingsessen der Männer. Dabei könnten die gelben Rüben vor Prostatakrebs schützen – dem häufigsten Männerkrebs.

Karotten gelten als orangefarbene Gesundheitswaffe, weil sie große Mengen an Carotin enthalten. Sie sind gut für die Augen, Haut, Fortpflanzung oder das Immunsystem. Jetzt fanden chinesische Forscher von der Zhejiang Universität in Hangzhou heraus, dass die Möhren auch vor Prostatakrebs (Prostatakarzinom) schützen könnten. Je öfter und mehr Männer gelbe Rüben aßen, desto seltener erkrankten die Männer an Prostatakrebs.

 

Ernährung und Krebs

Der Urologe Xin Xu und Team wollten wissen, ob die Ernährung einen Einfluss auf die Entwicklung von Prostatakrebs hat. Für andere Krebsarten wie zum Beispiel Darmkrebs ist der Zusammenhang mit dem Essen schon bewiesen. Ein hoher Konsum von rotem Fleisch (z.B. Rind, Schwein) erhöht das Darmkrebsrisiko. Wer eher zu weißem Fleisch (Hähnchen, Pute etc.) greift, besitzt ein niedrigeres Risiko für bösartige Darmtumoren.

Die chinesischen Forscher konzentrierten sich vor allem auf Karotten. Der Grund: Frühere Studien hatten ein positive Wirkung des gelben Wurzelgemüses auf die Entstehung von Prostatakrebs vermuten lassen. Die Urologen werteten die Daten von insgesamt zehn Studien in einer Meta-Analyse aus.

Prostata schützen? Esst Möhren, Männer!

Die Menge der konsumierten Karotten schien mit dem Risiko für Prostatakrebs verknüpft zu sein. Männer, die viele Karotten aßen, entwickelten seltener ein Prostatakarzinom. Das Risiko für Prostatakrebs sinke mit jeder zusätzlichen Karottenportion pro Woche beziehungsweise mit jeden zehn Gramm Karotten mehr pro Tag, errechneten die Wissenschaftler. Unklar sei, welche Inhaltsstoffe der Karotte genau für den Schutzeffekt verantwortlich sein könnten.

Das heißt aber nicht, dass Männer morgen gleich in den Supermarkt laufen und eine Sack Karotten kaufen und essen sollen. Die Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten, weil die Studien seien sehr unterschiedlich und uneinheitlich gewesen

Carotin gut für den Körper

In den gelben Rüben stecken große Mengen an Carotin, vor allem β-Carotin (Provitamin A). Der Körper wandelt diese Vorstufe in das aktive Vitamin A um. Vitamin A ist unter anderem wichtig für das Sehen, den Aufbau und die Regeneration der Haut, die Fortpflanzung, Testosteronproduktion sowie die Steigerung der Abwehrkraft gegen freie Radikale.

Prostatakrebs – so viele Männer trifft es

Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Der Krebs der Prostata (Vorsteherdrüse)  ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Pro Jahr erhielten in Deutschland etwa 63.400 Männer neu die Diagnose Prostatakrebs, berichtet die Deutsche Krebsgesellschaft unter Bezug auf Daten des Robert Koch-Instituts. Mit einem Anteil von rund zehn Prozent stehe der Prostatakrebs an dritter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen.

Prostatakrebs – die Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für Prostatakrebs sind das Alter, die familiäre Veranlagung und Hormone. Aber auch Rauchen und Alkohol erhöhen grundsätzlich das Krebsrisiko. Zudem scheint die Ernährung beim Prostatakrebs eine wichtige Rolle zu spielen. So ist der Krebs der Prostata bei Männern afrikanischen Ursprungs häufiger als bei Weißen oder Asiaten. In Europa und Nordamerika ist die Erkrankung relativ häufig, in Ostasien (China und Japan) dagegen eher selten. Einiges spricht dafür, dass diese Unterschiede auf Ernährung und Lebensführung zurückzuführen sind.

Datum: 16.9.2014