Prednisolon Gegenanzeigen

Eine Überempfindlichkeit gegen Prednisolon schließt eine Behandlung mit diesem Wirkstoff in allen Darreichungsformen aus.

Wenn eine innerliche Gabe von Prednisolon vom Arzt für unbedingt nötig gehalten wird, kann sie kurzfristig ohne weitere Einschränkungen angewendet werden. Ein längerfristiger innerlicher Einsatz ist allerdings verboten beiEine ärztliche Überwachung der Anwendung von Prednisolon ist nötig bei:
  • Magen-Darm-Geschwüren und Behandlung derselben mit Säureblockern
  • schwerem Knochenschwund (Osteoporose)
  • Psychosen in der Vorgeschichte
  • innerlichen (systemischen) Infektionen mit Bakterien, Pilzen und Kleinstlebenwesen (Parasiten)
  • schwerer Colitis ulcerosa mit Durchbruchgefahr, bei Divertikel-Krankheit und nach Operationen zur Darmüberbrückung (Anastomose-Operationen)
  • grünem Star (Eng- und Weitwinkelglaukom)
  • schwer behandelbarem Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit.
Die äußerliche Anwendung von Prednisolon auf der Haut und an den Augen ist zusätzlich nicht erlaubt bei:
  • Erkrankungen der Haut oder Augenhornhaut, die durch Bakterien, Pilze oder Viren hervorgerufen werden
  • Tuberkulose der Haut
  • Hautentzündung rund um den Mund (perioraler Dermatitis)
  • Gesichtsrötungen bei Rosazea
  • Verletzungen und (infektionsbedingten) Geschwüren der Haut oder Augenhornhaut
  • Infektionen der Augenhornhaut mit Herpes-simplex-Viren
Hinweise:

Bei akuten und chronischen Infektionen mit Bakterien muss zusätzlich zu Prednisolon eine gezielte Therapie mit Antibiotika erfolgen. Prednisolon kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion erschweren.

Bei Tuberkulose in der Krankenvorgeschichte ist eine Prednisolon-Anwendung wegen des Risikos eines Wiederaufflammens der Infektion nur bei ausreichendem Schutz durch Tuberkulose-Mittel erlaubt.

Während der Anwendung von Prednisolon ist bei Zuckerkranken eventuell der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika erhöht.

Während der Behandlung mit Prednisolon ist bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich. Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche sind sorgfältig ärztlich zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung der Erkrankung besteht.

Bei älteren Patienten sollte die Anwendung des Wirkstoffes nur unter besonderer Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen, da das Risiko von Knochenschwund bei dieser Patientengruppe erhöht ist.

Bei schwerer Colitis ulcerosa mit Durchbruchgefahr, bei Divertikel-Krankheit und nach Operationen zur Darmüberbrückung (Anastomose-Operationen) darf Prednisolon wegen der Gefahr eines Darmdurchbruches nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle angewendet werden.

Im Rahmen der Ausgleichsbehandlung (Substitutionstherapie) müssen die Patienten ein Notfall-Ausweis erhalten. Die erforderliche Dosierung kann nämlich bei besonderen körperlichen Belastungen wie Verletzungen, Infektionen und Operationen um das zwei- bis dreifache, bei extremen Belastungen (beispielsweise eine Geburt) bis zum Zehnfachen erhöht sein.

Äußerliche Prednisolon-Präparate dürfen auf der Gesichtshaut ausschließlich kurzfristig angewendet werden.

Prednisolon bei Schwangerschaft & Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte eine innerliche Behandlung mit Prednisolon nur erfolgen, wenn sie der Arzt für unumgänglich hält. Zwar liegen für den Menschen bisher keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung vor. Dennoch sind bei einer Langzeitbehandlung Wachstumsstörungen des Ungeborenen durch Prednisolon nicht auszuschließen.

Eine innerliche Therapie mit Prednisolon zum Ende der Schwangerschaft kann beim Ungeborenen eine Nebennierenrindenschwäche hervorrufen. Diese macht nach der Geburt unter Umständen eine ausschleichende Hormonausgleichsbehandlung des Neugeborenen erforderlich.

Glukokortikoide wie Prednisolon gehen bei Einnahme in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden, trotzdem sollten stillende Mütter nicht mit hohen Dosierungen des Wirkstoffes behandelt werden.

Auch eine örtliche Behandlung mit Prednisolon sollte während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur nach sehr strenger ärztlicher Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.

Prednisolon und Kinder

Kinder erhalten eine Tagesdosis bei hochdosierter Therapie von zwei bis drei Milligramm Prednisolon pro Kilogramm Körpergewicht. Die mittlere Tages-Dosierung beträgt ein Milligramm Prednisolon pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Erhaltungsdosis wird in der Regel bei täglich 0,25 Milligramm Prednisolon pro Kilogramm Körpergewicht angesetzt. Bei Kindern, vor allem im Wachstumsalter, sollte eine Behandlung grundsätzlich mit Unterbrechungen erfolgen. Die Dosis und Anwendungsdauer wird jeweils individuell je nach Art und Schwere der Erkrankung sowie körperlicher Verfassung des Kindes vom behandelnden Arzt festgelegt.

Bei allen örtlichen Anwendungen ist eine individuelle ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich.