Pfeiffersches Drüsenfieber Symptome

auch bezeichnet als: Infektiöse Mononukleose, Kissing disease, Studentenkusskrankheit, Kusskrankheit, Mononucleosis infectiosa, Pfeiffer Drüsenfieber, College-Krankheit, Monozytenangina, Morbus Pfeiffer
Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist ein fieberhafter Virusinfekt, der häufig mit einer Mandelentzündung und geschwollenen Lymphknoten vor allem im Halsbereich einhergeht. Verursacht wird es durch das Epstein-Barr-Virus (EBV), das zur Familie der Herpes-Viren gehört. Das Pfeiffersche Drüsenfieber trifft vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Man kann es aber in jedem Alter bekommen. Nur Säuglinge haben bis zu einem Alter von sechs Monaten noch ?Nestschutz?, durch mütterliche Antikörper gegen das Virus. Mit 30 Jahren hat hierzulande nahezu jeder mit dem Virus Kontakt gehabt.

Der typische Infekt klingt meist nach etwa zwei bis drei Wochen ab. Oft (60 Prozent) läuft er allerdings vollkommen unbemerkt ab, insbesondere bei Kindern unter zehn Jahren. Aber auch wenn sich Symptome zeigen, ist die Diagnose nicht immer sofort augenfällig, denn das Pfeiffersche Drüsenfieber kann sich sehr vielgestaltig zeigen. Typische Symptome einer akuten Infektion sind:
  • mäßiges Fieber in Schüben (38 bis 39 Grad Celsius Körpertemperatur), selten auch mit Schüttelfrost
  • Halsschmerzen, Mandelentzündung (Angina) mit graugelben Belägen und Halsentzündung (Pharyngitis, siehe auch Rachen- oder Halsentzündung)
  • schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten (erst am Hals, später in der Achsel und Leiste).
Häufig ist auch die Milz geschwollen, was sich oft als Bauchschmerzen äußert. Die Leber ist ebenso oft beteiligt, dies zeigt sich aber meist nur in Form von erhöhten Leberwerten im Blut. Bisweilen (20 Prozent) ist die Leber geschwollen, eine Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut ist aber ungewöhnlich (10 Prozent). Kopfschmerzen und Gliederschmerzen können auftreten. Seltener, in etwa fünf bis zehn Prozent, ist vorübergehend ein feinfleckiger Hautausschlag ohne Juckreiz zu sehen, der vor allem nach Beginn einer Behandlung mit Antibiotika zu beobachten ist.

Neben dem akuten Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers gibt es selten auch einen chronischen Verlauf, der sich über Monate und Jahre hinziehen kann. Dabei sind die Patienten vor allem schnell erschöpft und haben Fieber, Kopfschmerzen oder geschwollene Lymphknoten. Auch Appetitlosigkeit, Übelkeit und Gewichtsverlust sind möglich. Chronisches Pfeiffersches Drüsenfieber darf nicht verwechselt werden mit einer krankheitsbedingten körperlichen Schwäche und Müdigkeit, die bis zu einem Jahr nach der Akuterkrankung auftreten kann. Diese sogenannte postinfektiöse generalisierte Schwäche wird typischerweise speziell nach Virusinfektionen ? wie auch dem Pfeifferschen Drüsenfieber - beobachtet.

Zumeist verläuft ein Pfeiffersches Drüsenfieber harmlos, aber es sind seltene Komplikationen möglich. Hierzu gehören:
  • Lungenentzündung
  • Milzriss (Milzruptur, sehr selten)
  • Atemnot durch massiv vergrößerte Rachenmandeln
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • immunbedingte Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
  • kombinierte Hirnentzündung und Hirnhautentzündung (Meningoenzephalitis)
  • immunbedingte Entzündung des Nervensystems (Guillain-Barre-Syndrom)
  • infektbedingter Mangel an roten Blutkörperchen (hämolytische Anamie)
  • Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie).
Bei HIV-Infizierten kann darüber hinaus eine Komplikation in Form einer gutartigen Zellvermehrung an den Zungenrändern mit haarfeinen weißen Ausläufern entstehen, die sogenannte orale Haarleukoplakie. Desweiteren können sich bei dieser Patientengruppe auch bösartige Tumoren ? vor allem im Nasen-Rachen-Bereich ? entwickeln.

In den allermeisten Fällen verläuft die Infektion ohne diese Komplikationen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber hinterlässt nach überstandenem Infekt eine lebenslange Immunität. Das heißt, die Krankheit tritt im Leben eines Menschen in der Regel nur einmal auf. Zu beachten ist aber, dass - wie andere Herpesviren auch - das Epstein-Barr-Virus lebenslang im Körper verbleibt und schubweise wieder aktiviert werden kann.

Eine Impfung existiert bislang nicht, allerdings wird zurzeit daran gearbeitet.

Wann zum Arzt bei Pfeiffersches Drüsenfieber

Bei Fieberschüben, starken Halsschmerzen, Mandelentzündung, schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten an Hals, Nacken oder den Leisten, Leber- oder Milzschwellungen mit Bauchschmerzen (vor allem Druckgefühl im Oberbauch), sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Auch wenn Atemprobleme oder Schluckstörungen durch stark vergrößerte Mandeln auftreten, sollte der Arzt die Ursache abklären.

Andere im Zusammenhang mit Pfeiffersches Drüsenfieber relevante Anwendungsgebiete

Wirkstoffe, die bei Pfeiffersches Drüsenfieber zur Anwendung kommen