Muskelrelaxanzien Anwendung

auch bezeichnet als: Muskelerschlaffer

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Muskelrelaxanzien und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Medikamente dieser Gruppe kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Muskulatur entspannt werden soll:
  • Bei größeren chirurgischen Eingriffen muss die Muskulatur des Patienten ruhig gestellt werden. Das ist besonders bei Operationen an Bauch und Brustkorb wichtig. Durch die Anwendung der Muskelrelaxanzien kann die Menge an Narkosemitteln reduziert werden, was das Risiko von Komplikationen verringert.
  • Bei krankhaften Krampfzuständen wie dem Wundstarrkrampf (Tetanus) oder Vergiftungen, zum Beispiel mit Strychnin, verhindern Muskelrelaxanzien eine Überspannung der Muskulatur mit nachfolgendem schwerem Muskelkater.
  • Bei einer Elektroschockbehandlung verhindern Muskelrelaxanzien Muskel- und Sehnenrisse.
  • Muskelverspannungen aufgrund körperlicher oder seelischer Ursachen können durch Muskelrelaxanzien gelöst werden.
  • Ein relativ neues Einsatzgebiet ist die Schönheitsmedizin, bei der das Muskelrelaxans Clostridium-botulinum-Toxin zur dauerhaften Erschlaffung faltenbildender Muskelstränge genutzt wird.
Je nachdem, wo sie ihre Wirkung entfalten, werden Muskelrelaxanzien in periphere (am Muskel angreifende) und zentrale (im Gehirn angreifende) Stoffe eingeteilt:
  • Zu den peripheren Muskelrelaxanzien gehören Alcuroniumchlorid, Pancuroniumbromid , Vecuroniumbromid, Rocuroniumbromid, Atracuriumbesilat, Cisatracuriumbesilat, Mivacuriumchlorid, Suxamethoniumchlorid, Dantrolen und das Clostridium-botulinum-Toxin (das Gift des Milzbrand-Krankheitserregers).
  • Zentral angreifende Muskelrelaxanzien sind chemisch sehr unterschiedlich. Dazu gehören Baclofen, Mephenesin, Methocarbamol und Tizanidin. Außerdem sind auch die Benzodiazepine dazuzuzählen, die alle mehr oder weniger zentral relaxierend wirken. Ausschließlich für die Anwendung zur Muskelentspannung ist von ihnen allerdings nur Tetrazepam geeignet.

Zur Wirkstoffgruppe Muskelrelaxanzien gehören folgende Wirkstoffe