Milchsäurebakterien – Wirkung
Milchsäurebakterien gehören zur Gruppe der Probiotika. Probiotika sind Zubereitungen mit lebensfähigen Mikroorganismen - in diesem Fall Milchsäurebakterien.
Wichtige Stämme von Milchsäurebakterien sind Bifidobakterien und Laktobazillen. Sie sind Bestandteil einer gesunden Darm- und Scheidenflora.
Zunächst zur Rolle der Milchsäurebakterien in der Darmflora: Sie sorgen durch die Produktion von Laktat und Essigsäure für einen optimalen pH-Wert im Darm. Dadurch wird ein Milieu geschaffen, das es wichtigen körpereigenen Bakterien erleichtert, sich anzusiedeln und wieder eine gesunde Bakterienflora zu bilden. Gleichzeitig wird die Ansiedelung krankmachender (pathogener) Bakterien erschwert.
Außerdem produzieren Milchsäurebakterien kurzkettige Fettsäuren, die die Darmschleimhaut mit Nährstoffen versorgen und die Darmbewegung fördern. Zudem bilden Milchsäurebakterien lebensnotwendige Vitamine (zum Beispiel Vitamin K und Vitamin B12).
Diese Wirkmechanismen erklären den positiven Effekt von Milchsäurebakterien bei Verdauungsstörungen, Verstopfung, nach Antibiotika-Therapien oder wiederkehrenden Infekten.
Auch in der Scheidenflora sind Milchsäurebakterien von großer Wichtigkeit. Laktobazillen machen den größten Teil der Scheidenflora aus und sind für einen natürlichen "Säureschutz" der Scheide verantwortlich. Die Laktobazillen bilden Milchsäure und verursachen damit ein schwach saures Milieu. Dies erschwert die Ansiedlung von krankmachenden Bakterien oder sonstigen Mikroorganismen, fördert im Gegenzug aber die Vermehrung der Laktobazillen. Und das ist nützlich für eine gesunde Scheidenflora.
Äußere Faktoren, wie Medikamente (zum Beispiel Antibiotika), falsche Intimhygiene (zu häufiges oder zu seltenes Waschen), häufige Schwimmbad- und Saunabesuche oder innere Faktoren, wie hormonelle Einflüsse, können die Anzahl der Laktobazillen im Scheiden-Milieu verringern. Dann helfen Milchsäurebakterien bei der Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des natürlichen Scheiden-Milieus und der gesunden Scheidenflora.
