Methotrexat Gegenanzeigen

Methotrexat sollte nur von Ärzten verordnet werden, die über ausreichende Therapie-Erfahrung verfügen.

Methotrexat darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 60 Milliliter/Minute)
  • Leberschäden
  • Erkrankungen des blutbildenden Systems (zum Beispiel nach vorangegangener Bestrahlung oder Chemotherapie))
  • erhöhtem Alkoholkonsum (Alkoholabhängigkeit)
  • verminderter körpereigener Abwehr
  • schweren Infektionen
  • Geschwüren der Mundschleimhaut
  • Magengeschwüren
  • Darmgeschwüren.


Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und bei besonders strenger Überwachung des Patienten darf Methotrexat gegeben werden bei:
  • vorangegangener intensiver Strahlentherapie
  • schlechtem Allgemeinzustand
  • jungen und hohem Lebensalter
  • Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites, Pleuraerguss). Diese sollten nach Möglichkeit vor Behandlungsbeginn entfernt werden.
  • starkem Übergewicht
  • früherer hochdosierter Vitamin A-Therapie bei Schuppenflechte
  • insulinpflichtiger Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1 und Diabetes mellitus vom Typ 2)
  • eingeschränkter Lungenfunktion
  • Nierenfunktionseinschränkung. Da Methotrexat vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, ist bei eingeschränkter Kreatinin-Clearance mit einer verzögerten Ausscheidung zu rechnen, die schwere Nebenwirkungen zur Folge haben kann. Die Dosierung ist bei eingeschränkter Nierenfunktion der Kreatinin-Clearance und der Methotrexat-Blutkonzentration anzupassen. Durch die Anwendung von Methotrexat kann sich die Nierenfunktion verschlechtern.
  • Vorliegen einer inaktiven, chronischen Infektion (wie Gürtelrose, Tuberkulose, Hepatitis B oder C). Diese Erkrankungen könnten während der Behandlung aktiviert werden und erneut ausbrechen.
Wegen der leberschädigenden Wirkung wird empfohlen, während der Methotrexat-Therapie keine zusätzlichen leberschädigenden Mittel einzunehmen und auf Alkohol zu verzichten beziehungsweise den Alkoholgenuss deutlich einzuschränken.

Während der Behandlung dürfen Medikamente, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen können (insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika und Antibiotika), nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden. Selbst bei grenzwertig eingeschränkter Nierenfunktion wird von der gleichzeitigen Gabe nichtsteroidaler Antirheumatika abgeraten.

Zustände, die zur Austrocknung des Körpers führen - wie Erbrechen, Durchfall und Mundschleimhautentzündungen - können die Giftigkeit von Methotrexat erhöhen, da sich bei einer Austrocknung (Dehydration) die Wirkstoffkonzentration im Körper erhöht. In solchen Fällen sollte die Anwendung mit Methotrexat unterbrochen werden.

Vor Behandlungsbeginn sollte der Arzt folgende Laboruntersuchungen und Kontrolluntersuchungen durchführen:

Methotrexat bei Schwangerschaft & Stillzeit

Die Gabe von Methotrexat in der Schwangerschaft kann Fehlbildungen verursachen. Vor Behandlungsbeginn muss daher unbedingt ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Während der Behandlung sollte eine Schwangerschaft sorgfältig verhütet werden. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein oder hält der Arzt die Behandlung einer schwangeren Patientin für unbedingt erforderlich, sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen auf das Kind erfolgen.

Methotrexat schädigt auch das Erbgut. Daher wird Männern, die mit Methotrexat behandelt werden, empfohlen, während der Behandlung und sechs Monate danach kein Kind zu zeugen. Wegen der Möglichkeit noch nachwirkender schwerwiegender Störungen der Spermienerzeugung durch Methotrexat sollte vor Therapiebeginn erwogen werden, Sperma für eine spätere künstliche Befruchtung aufzubewahren.

Methotrexat geht in die Muttermilch über. Hält der Arzt eine Behandlung mit dem Wirkstoff für unumgänglich, sollte abgestillt werden.

Methotrexat und Kinder

Die Anwendung von Methotrexat bei Kindern muss mit besonderer ärztlicher Vorsicht erfolgen. Die Behandlung sollte sich in Dosierung und Dauer nach den speziell für Kinder entwickelten Therapievorschriften richten.