Melisse als pflanzliches Schlafmittel

Melisse beruhigt die Nerven
Melisse beruhigt die Nerven
Melisse beruhigt die Nerven, hilft bei innerer Unruhe und fördert den Schlaf - so wirkt die alte Klosterpflanze.

Melisse ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Sie ist seit dem Mittelalter bekannt und wurde ursprünglich nur in Klostergärten angebaut. Schon damals schätzte man ihre nervenberuhigende Wirkung. Auszüge aus Melisse und Melissen-Tees helfen bei nervöser Unruhe und Schlafstörungen. Spannungs- und Erregungszustände, innere Unruhe und Nervosität werden gelindert und das Einschlafen erleichtert.

Bei körperlichen und seelischen Beschwerden ohne erkennbare organische Ursache (sogenannte nervöse Störungen) wirkt Melisse nervenstärkend und leicht angstlösend. Bei Schmerzen macht man sich den entspannenden und krampflösenden Effekt der Melisse zunutze. Medikamente mit Melisse können äußerlich (zum Beispiel als Umschlag) wie auch innerlich (als Tinktur, Tablette, Kapsel oder Tee) angewendet werden.

Wirkungsweise von Melissenblättern

Melisse ist kein direktes Schlafmittel, sondern eher ein „Schlafbereiter“. Die beruhigende und damit schlaffördernde Wirkung beruht hauptsächlich auf dem ätherischen Öl der Melissenblätter. Es besteht aus Stoffen wie Citral und Citronellal, die der Melisse auch ihren typischen zitronenähnlichen Geruch verleihen. Die genaue Wirkweise ist noch nicht erforscht. Möglicherweise greifen die Inhaltsstoffe der Melisse in die körpereigene Produktion der Botenstoffe Histamin und Serotonin ein.

Man nimmt an, dass sie die Produktion von Histaminen dämpfen. Histamine werden unter anderem vermehrt bei Allergien und in Stress-Situationen ausgeschüttet und machen wach. Gleichzeitig regen Melissenblätter offenbar die Serotonin-Produktion an. Serotonin beruhigt, entspannt und wirkt harmonisierend auf Körper und Geist. Wird nicht genügend Serotonin gebildet, sind Nervosität, innere Unruhe oder Schlaflosigkeit die Folge.

Vor- und Nachteile von Melisse

Melissenblätter sind ein sehr sanftes, gut verträglichesund vielseitig einsetzbares Naturheilmittel. Bisher sind keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen des Wirkstoffs Melissenblätter bekannt. Vorsichtig sollte man jedoch mit alkoholhaltigen Melisse-Zubereitungen sein. Der schlafbahnende Effekt von Melisse-Extrakten tritt in der Regel erst nach einigen Tagen, manchmal sogar Wochen, ein. Zunächst legen sich nach und nach Nervosität, Anspannung, innere Unruhe und Reizbarkeit.

Danach setzt die einschlaffördernde Wirkung ein. Neben der beruhigenden Wirkung haben Melissenblätter noch antivirale (virenhemmende), entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften. Darüber hinaus regt der aromatische Geschmack die Speichelbildung sowie die Produktion von Gallenflüssigkeit und Magensaft an. Das fördert die Verdauung und den Appetit.

Melisse und Alkohol

Das sagt die Psychologin „In der Klinik sehen wir einerseits immer wieder Patienten, deren Schlafstörungen auf einen sozusagen versteckten Alkoholkonsum zurückgehen. Denn manche pflanzlichen Arzneimittel wie Zubereitungen mit Melisse enthalten Alkohol. Tatsächlich ist Alkohol aber kein geeignetes Schlafmittel. Vielmehr stört es den Schlafablauf und fördert so Schlafstörungen. Andererseits können alkoholhaltige Medikamente sogar zu einer Alkoholabhängigkeit führen. Es kommt durchaus vor, dass Patienten ihren Alkoholbedarf dann jahrelang mit angeblich notwendigen Medikamenten decken und dabei ihre Abhängigkeit nicht bemerken. Ein Klassiker in diesem Zusammenhang ist Melissengeist.“

Häufig verwendete Medikamente

Bad Heilbrunner Melissenblätter-Tee, Klosterfrau Melissengeist Konzentrat, Me-Sabona Hartkapseln, SEDinfant Lösung.

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