Melatonin - Das Schlafhormon

Melatonin wird auch Schlafhormon genannt. Eine geringe Melatonin-Konzentration führt zu einem gestörten Schlaf. Ein hoher Melatoninspiegel hingegen fördert die Nachtruhe.

Das Hormon wird vor allem in der Zirbeldrüse im Gehirn gebildet.
Eingeschlafende Frau
Dabei reagiert die Zirbeldrüse direkt auf Licht, das auf die Netzhaut des Auges fällt und von dort über besondere Nervenbahnen unmittelbar an das Organ weitergeleitet wird. Bei Tageslicht bremst die Zirbeldrüse die Melatonin-Produktion. Von der Dämmerung an aber schüttet sie große Mengen von Melatonin aus und signalisiert dem Organismus so, sich auf die Nacht umzustellen. Dieses Wechselspiel steht in engem Zusammenhang mit der inneren Uhr, die den Schlaf auch ganz maßgeblich steuert.

Melatonin und Lichtstärke

Die Lichtstärke wechselt aber nicht nur zwischen Tag und Nacht, sondern auch mit den Jahreszeiten. Daher haben auch Letztere einen Einfluss auf die Melatonin-Produktion und damit auf die Schlafqualität. Je mehr Licht der Körper bekommt, umso weniger Melatonin gelangt in den Körper. Das erklärt, warum der Mensch in Frühling und Sommer in der Regel deutlich länger wach und dabei auch weniger müde ist. Im Herbst und Winter steigt die Melatonin-Produktion dann mit dem abnehmenden Licht fortwährend an. Das Ergebnis: mehr Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis.

Der Zusammenhang von Melatonin-Produktion und veränderter Müdigkeit ist auch einer der Erklärungsansätze für die vielen Menschen bekannte Frühjahrsmüdigkeit. Offenbar macht dabei empfindsamen Menschen die Umstellung der Melatonin-Produktion Probleme, die sich in Tagesmüdigkeit äußern. Auch das von vielen Eltern als übergroß wahrgenommene Schlafbedürfnis von Jugendlichen kann zumindest teilweise mit Melatonin in Zusammenhang gebracht werden. Im Verlauf des Lebens verändert sich die Produktion des Schlafhormons. Von der Kindheit an steigt sie zunächst an, bis sie gegen Ende der Pubertät ihren Höhepunkt erreicht. Danach bildet die Zirbeldrüse mit den Jahren fortwährend weniger Melatonin, bis es im Alter kaum noch nachzuweisen ist. Dies könnte eine der Erklärungen dafür sein, warum Menschen im fortgeschrittenen Alter meistens nicht so gut einschlafen wie jüngere. Ferner begünstigt die gegen Abend abnehmende Körpertemperatur die Produktion von Melatonin.

Serotonin

Das Schlafhormon Melatonin wird aus dem Hormon Serotonin gebildet. Serotonin wird auch als Wohlfühlhormon bezeichnet. Bei Depressionen lässt sich typischerweise ein Mangel an Serotonin nachweisen. Und Depressionen gehen häufig mit Schlafstörungen einher.