Ghrelin und Leptin steuern den Appetit
Leptin ist der Gegenspieler des Ghrelins.
Empfindliches Gleichgewicht
Das Wechselspiel von Leptin und Ghrelin lässt sich allerdings durch Schlafmangel oder Schlafstörungen leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Studien belegen, dass schon eine Woche mit Schlafmangel die Produktion von Leptin um ein Fünftel senken und von Ghrelin um bis zu ein Drittel steigern kann. Die Folge sind nächtliche Heißhunger-Attacken auf besonders kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie beispielsweise Fastfood. Aber auch ungünstige Gewohnheiten können den Rhythmus der Appetit-Hormone durcheinanderbringen.
Nachts essen - das sagt die Psychologin:
„Wenn Klienten mir davon berichten, dass sie nachts gerne mal einen Imbiss nehmen, wenn sie aufwachen, werde ich hellhörig. Ich rate dann, diesen Impuls zu unterdrücken und nicht an den Kühlschrank zu gehen. Denn ansonsten bildet sich schnell eine Gewohnheit, die den Schlaf schon recht bald stören kann. Für einen nachhaltig gesunden und erholsamen Schlaf ist es unerlässlich, die Grundregeln der Schlafhygiene einzuhalten. Dann schleichen sich schlechte Gewohnheiten gar nicht erst ein.“
Abnehmen im Schlaf?
Studien belegen, dass Schlafmangel Übergewicht begünstigt. Denn übermüdete Menschen essen mehr, weil sie weniger appetitzügelndes Leptin im Blut haben. Manche selbsternannte Experten behaupten aber, man könne bei gesundem Schlaf wie von Zauberhand abnehmen. Dieser Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht belegt. Im Übrigen verweist etwa der bekannte Regensburger Schlafforscher Jürgen Zulley darauf, dass die Mehrzahl seiner schlafgestörten Patienten eher normal- oder untergewichtig sei.