Krebs - die häufigsten Mythen

Krebs kann jeden Menschen treffen
Krebs kann jeden Menschen treffen
Krebs ist eine häufige Erkrankung, die weiter auf dem Vormarsch ist - auch weil die Menschen immer älter werden. Das sind die häufigsten Irrtümer über Krebs.

Krebs ist eine Erkrankung, die jeden Menschen treffen kann. Die häufigste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs, bei Männern ist es Prostatakrebs. Danach folgen Lungenkrebs und Darmkrebs. Etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs, schätzen Experten. Es gibt einige Irrtümer, die im Zusammenhang mit Krebs kursieren - hier sind die wichtigsten Krebsmythen.

Man kann Krebs nicht vorbeugen

Das Gegenteil ist richtig. Es gibt viele Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die belegen, dass eine ungesunde Ernährungsweise, Bewegungsmangel, Übergewicht sowie Fettleibigkeit das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken. 27 bis zu 38 Prozent der Hauptkrebsarten könnten nach Schätzungen der WHO durch eine gesunde Ernährungsweise und Lebensweise vorgebeugt werden. Darüber hinaus kann das Risiko an Krebs zu erkranken zusätzlich durch Vorbeugeuntersuchungen reduziert werden. Am deutlichsten wird das am Beispiel von Darmkrebs. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft ließen sich bis zu 90 Prozent aller Darmkrebsfälle vermeiden, wenn jeder die Darmkrebsfrüherkennung ab 55 Jahren, die eine Leistung der Krankenkassen ist, in Anspruch nehmen würde. Es gehen aber nur rund ein Fünftel aller Berechtigen zur Darmspiegelung (Koloskopie).

Nur Raucher erkranken an Krebs

Der deutsche Regisseur Christoph Schlingensief (1960 bis 2010) war Nichtraucher und erkrankte an Lungenkrebs. Trotzdem haben Raucher ein 20-mal so hohes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken als Nichtraucher! In diesem Zusammenhang darf auch das Risiko des Passivrauchens nicht unterschätzt werden. Das Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) macht Rauchen für 25 bis 30 Prozent aller Krebsfälle verantwortlich und sieht darin den größten Risikofaktor. Außerdem werden nach Berechnungen der Union for International Cancer Conrol im Laufe des 21. Jahrhunderts weltweit eine Milliarde Menschen an den Folgen des Rauchens und Passivrauchens sterben.

Alkohol erhöht das Krebsrisiko nicht

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Männer nicht mehr als 20 Gramm und Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen sollten. Das entspricht einem halben Liter Pils oder einem viertel Liter Rotwein beziehungsweise einer Stange Kölsch (0,2 Liter) oder einem achtel Liter Weißwein. Bei übermäßigem Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit besteht dagegen nachweislich ein erhöhtes Risiko beispielsweise an Brustkrebs, Leberkrebs, Krebs in der Mundhöhle oder Speiseröhrenkrebs zu erkranken.

Krebs kommt einem Todesurteil gleich

Das ist nicht richtig. Je früher Krebs diagnostiziert wird, desto besser ist die Chance auf Heilung. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) leben in Deutschland zirka 1,5 Millionen Menschen, bei denen die Krebsdiagnose bereits vor fünf Jahren oder noch früher erstellt worden war. Dazu sagt Dr. Ulrike Helbig von der Deutschen Krebsgesellschaft: „Viele Menschen denken immer, dass die Diagnose Krebs einem Todesurteil gleichkommt. Dabei können mehr als 50 Prozent aller krebsranken Menschen mittlerweile auf Heilung hoffen. Wird der Tumor früh erkannt, können die Heilchancen noch höher liegen.“

Eine Operation regt den Krebs zum Wachstum an

Prinzipiell besteht bei jedem operativen Eingriff das Risiko, dass es zu Komplikationen kommt. Allerdings minimieren verbesserte Operationstechniken und Behandlungsmethoden nach der Operation heutzutage das Risiko, dass Krebszellen im Körper verstreut werden.