Karies Behandlung

Der Zahnarzt kann bereits häufig durch eine zahnärztliche Untersuchung Karies erkennen. Zusätzlich kann er über Speichelproben die Bakteriendichte und die chemische Zusammensetzung des Speichels ermitteln. Auch Röntgen-Aufnahmen helfen, Kariesherde aufzuspüren.

Die Kariesvorstufe (Initialkaries) kann durch eine intensive Fluoridierung mit speziellen Fluoridpräparaten (zum Beispiel Zahngel mit Natriumfluorid) gestoppt werden.

Spätere Stadien der Karies, die mit einem "Loch" einhergehen, müssen anders versorgt werden: In diesem Fall räumt der Zahnarzt die betroffene Zahnhartsubstanz aus und füllt den Zahn anschließend mit einem Füllungsmaterial (beispielsweise Komposit oder Amalgam). Bei stärkerer Zerstörung des Zahnes kann eine Überkronung helfen, manchmal muss der Zahn aber auch vollständig entfernt werden. Der entfernte Zahn sollte möglichst umgehend ersetzt werden (Brücke oder Implantat), um das Nachrücken der anderen Zähne und somit entstehende Kieferveränderungen zu verhindern.

Manchmal kann sich das Zahnmark bis zur Wurzelspitze entzünden. Dann ist eine spezielle Wurzelbehandlung erforderlich. Bei ausgeprägten Entzündungsprozessen wird der Zahnarzt Antibiotika wie Penicillin, Doxycyclin oder Metronidazol verschreiben.

Treten während oder nach einer Zahnbehandlung Zahnschmerzen auf, können Schmerzmittel in entsprechender Dosierung eingesetzt werden. Hierzu zählen in erster Linie nicht-opioide Schmerzmittel wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure sowie nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Dexibuprofen und Naproxen. In besonders schweren Fällen können auch schwachwirksame opioide Schmerzmittel wie beispielsweise Tramadol und Tilidin + Naloxon helfen.

Ein besonderes Augenmerk wird der Zahnarzt auf die Kariesvorbeugung legen. Bei Vorsorgeuntersuchungen (zwei mal im Jahr) kontrolliert er den Zustand der Zähne. Dabei kann er gegebenenfalls Plaque und Zahnstein entfernen. Einige Zahnärzte bieten bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko auch die Fluoridierung der Zahnoberfläche als vorbeugende Maßnahme an.

Auch eine sogenannte Versiegelung kann Karies vorbeugen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen besteht die Kauoberfläche der Backenzähne aus vielen kleinen Höckern und Grübchen. Hier setzen sich Essensreste fest, die sich nur sehr schwer mit der Zahnbürste entfernen lassen. Sie bieten damit optimale Bedingungen für die Entstehung von Karies. Bei einer Versiegelung werden die kleinen Grübchen mit Kunststoff angefüllt, wodurch die Kaufläche abgerundet wird ? so können sich weniger Speisereste festsetzen. Allerdings muss diese Maßnahme rechtzeitig, also vor einer größeren Erkrankung des Zahns erfolgen. Die Versiegelung hält etwa so lange wie eine herkömmliche Zahnfüllung. Bei weiteren Kontrolluntersuchungen können Schäden an der Versiegelung repariert werden und es ist ein dauerhafter Kariesschutz möglich. Trotz Versiegelung ist weiterhin die Zahnpflege das A und O zum Schutz vor Karies.

Mit einer professionellen Zahnreinigung kann eine Zahnsteinentfernung mittels Ultraschall erfolgen. Dabei werden die Zähne auf dem effektivsten Weg von Belägen und Zahnverfärbungen befreit. Oft wird ein Pulverstrahl-Reiniger eingesetzt, der ein Luft-Wasser-Salz Gemisch zur Reinigung verwendet. Diese Mischung wird mit Hochdruck auf die Zähne "gesprüht", wodurch lästige Beläge auch bis in kleinste Winkel entfernt werden.

Um bei Krebspatienten das Risiko einer Strahlenkaries zu verringern, sollte vor Beginn der Bestrahlung das Gebiss vollständig saniert sein. Manchmal helfen auch Speichelersatzmittel (wie Carboxymethylcellulose oder das pflanzliche Eriodictyon crassifolium), um Karies vorzubeugen. Zudem ist eine regelmäßige Fluoridierung der Zähne während und nach der Bestrahlung anzuraten.