Infektionen durch Streptokokken Symptome

auch bezeichnet als: Streptokokkeninfektionen

Streptokokken sind Bakterien und können Auslöser verschiedener Infektionen sein. Dazu zählen unter anderem die Wundrose (Erysipel), die Eiterflechte (Impetigo), eitrige Bindegewebsentzündungen (Phlegmone), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Mandelentzündung (Tonsillitis), Scharlach, Hirnhautentzündung (Meningitis), Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) und die Lungenentzündung (Pneumonie).

Die Wundrose ist eine bakterielle Entzündung der Haut. Nach einer oft kleinen Hautverletzung gelangen die Bakterien (meist A-Streptokokken) in die Lymphgefäße der Haut und breiten sich aus. Besonders häufig sind die Beine und das Gesicht betroffen. Innerhalb kurzer Zeit (Stunden oder wenige Tage) entwickeln sich auf der betroffenen Haut zungenförmige, scharf begrenzte Rötungen. Zusätzlich entsteht eine Schwellung mit Spannungsgefühl und Schmerzen. Oft kommt noch Fieber hinzu. Diese Erkrankung ist relativ häufig. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächter Abwehrlage und Diabetiker (Menschen mit Zuckerkrankheit).

Bei Impetigo handelt es sich um die Eiterflechte. Im Volksmund wird sie auch Krustenflechte, Pustelflechte, feuchter Grind oder Grindflechte genannt. Eitererreger (Staphylokokken) und seltener auch Streptokokken befallen dabei die Haut und rufen eitrige honiggelbe Blasen und Pusteln hervor. Die Eiterflechte ist sehr ansteckend und befällt meist Kinder im Gesicht sowie an Armen und Beinen

Eine Phlegmone ist eine sich diffus ausbreitende eitrige Entzündung des Bindegewebes, zum Beispiel an Händen oder Beinen. Phlegmone werden fast immer durch Bakterien aus der Familie der Staphylokokken, in selteneren Fällen aber auch durch Streptokokken hervorgerufen.

Die Sinusitis ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen. Anatomisch bedingte Engstellen in der Nase begünstigen die Erkrankung. Symptome sind Kopfschmerzen, Gesichtsschmerz, gelb-grünes Nasensekret und immer wiederkehrender Schnupfen.

Unter einer Mittelohrentzündung wird eine akute, meist durch Bakterien verursachte Erkrankung verstanden. Sie tritt am häufigsten im Säuglings- und Kleinkindesalter auf. Die Symptome sind Ohrenschmerzen, Hörminderung, Fieber und Krankheitsgefühl. Betroffene Säuglinge fassen sich oft ans Ohr.

Die akute Mandelentzündung ist eine Infektion der Mandeln. Symptome sind Hals- und Schluckschmerzen, Fieber und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl.

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die in der Regel im Kindesalter auftritt. Ein von den Streptokokken gebildetes Gift (Toxin) verursacht die für die Krankheit typischen Symptome. Scharlach beginnt plötzlich mit hohem Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Übelkeit und Schmerzen beim Schlucken. Im weiteren Verlauf bildet sich ein Ausschlag, welcher im Gesicht und in der Leistengegend beginnt und sich dann über den gesamten Körper ausweitet. Gleichzeitig weist die Zunge eine charakteristische Rötung auf, die man auch als Himbeerzunge bezeichnet. Im Gesicht fällt eine typische Blässe um den Mundbereich herum auf, die der Mediziner "periorale Blässe" nennt. Mögliche Spätfolgen, die nach einer Scharlacherkrankung auftreten können, sind rheumatisches Fieber oder Nierenkörperchenentzündungen.

Hirnhautentzündungen stellen einen Notfall dar, der eine sofortige Behandlung erfordert. Ausgehend von einem Entzündungsherd, zum Beispiel im Nasen-Rachen-Raum, können sich Bakterien, zum Beispiel Streptokokken, über das Blut im gesamten Körper verteilen. Bei der bakteriellen Meningitis befallen sie auch die weichen Häute des Gehirns und des Rückenmarks.

Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut, des so genannten Endokards. Die Symptome der bakteriellen Endokarditis können sehr unspezifisch sein oder gar fehlen. Bei beinahe allen Erkrankten findet sich jedoch im Laufe der Erkrankung entweder Fieber oder ein neu auftretenes Herzgeräusch. Es kann allerdings auch zu einem schweren Krankheitsbild mit Kreislaufversagen kommen. Eine Endokarditis kann zu einer schweren Schädigung der Herzklappen und unbehandelt sogar zum Tode führen.

Die Lungenentzündung ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Vor allem bei bakteriellen Entzündungen kommt es sehr plötzlich zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Husten mit Auswurf und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.

Wann zum Arzt bei Infektionen durch Streptokokken

Starke Entzündungsreaktionen, insbesondere wenn Fieber auftritt, müssen immer ärztlich behandelt werden. Patienten mit hohem Fieber, Schüttelfrost, stark geschwächtem Allgemeinbefinden und Abgeschlagenheit sollten einem Arzt vorgestellt werden.

Wenn bei Ohrenschmerzen auch nur der geringste Verdacht auf eine Mittelohrentzündung vorliegt, sollte immer sofort ein Arzt aufgesucht werden. Ebenso, wenn sich die Schmerzen verstärken oder andere Beschwerden wie hohes Fieber oder Sekretabsonderung aus dem Ohr hinzukommen. Auch wenn schwerere Entzündungen des äußeren Gehörgangs auftreten oder die Beschwerden trotz Therapie nicht nachlassen, sollte der Arzt wiederholt aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere für Säuglinge und Kinder.

Weitere Symptome, die vom Arzt abgeklärt werden sollten:


  • wenn Bläschen eitern
  • Kopfschmerzen oder ein steifer Nacken sind ein möglicher Hinweis auf eine Hirnhautentzündung

  • Fieber über 39,5 Grad Celsius bei Erwachsenen
  • Fieber oder Fieberkrämpfe bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Ohrenschmerzen und Hautausschlag bei Kindern