Hautinfektionen Symptome

auch bezeichnet als: Infektiöse Dermatosen, Dermatosen, infektiöse
Hautinfektionen sind Erkrankungen der Haut oder ihrer Anhangsgebilde (Haare, Nägel, Schweiß- und Talgdrüsen), die durch Krankheitserreger verursacht werden. Hierzu zählen Bakterien, Pilze, Parasiten und Viren:
  • Bakterielle Hautinfektionen werden als Pyodermien bezeichnet. Als häufigste Erreger gelten Staphylokokken und Streptokokken. So sind Staphylokokken vor allem verantwortlich für eitrige Entzündungen der Haarfollikel, Talgdrüsenfollikel und Schweißdrüsen, zu denen Furunkel oder Abszesse gehören. Auch Nagelbettentzündungen werden durch Staphylokokken hervorgerufen. Streptokokken sind Verursacher von fortschreitenden, oberflächlichen sowie eitrigen Hautgeschwüren wie Eiterflechte (Impetigo) und Wundrose. Auch andere Bakterienarten sind an der Entstehung von Hauterkrankungen beteiligt. So wird Akne (Acne vulgaris) durch Propioni-Bakterien und deren Stoffwechselprodukte gefördert.
  • Virale Hautinfektionen werden vor allem durch Herpesviren verursacht. Typische Beispiele sind Lippenherpes und Herpes an den Geschlechtsorganen (Herpes simplex) sowie Gürtelrose und Windpocken (Varicella-Zoster). Auch die Pocken sind eine Viruserkrankung der Haut. Diese zumeist tödliche Krankheit trat in Deutschland letztmalig 1972 auf.
  • Pilzerkrankungen der Haut (Dermatomykosen) werden durch viele verschiedene Dermatophyten (Pilze) verursacht. Häufig werden sie von Juckreiz, Hautrötung und Bläschenbildung begleitet. Sehr verbreitet sind Nagel- und Fußpilz. Aber auch Hefepilzerkrankungen wie Candidosen treten zunehmend auf. Im Mund (Soor, Mundsoor) werden sie häufig durch den Gebrauch von Kortison-haltigen Asthmasprays hervorgerufen. Die relativ starke Zunahme von Candidosen im Genitalbereich wird unter anderem mit der vermehrten Anwendung von Antibiotika und oralen Kontrazeptiva in Verbindung gebracht.
  • Auch durch Parasiten, wie zum Beispiel Läuse und Zecken, können Hautinfektionen übertragen werden. Besonders gefährdet sind in diesen Fällen abwehrgeschwächte Personen und Patienten mit chronischen Erkrankungen.
Neben Hautrötung, Jucken, Brennen, Pustel- und Blasenbildung kann es in schweren Fällen von Hautinfektionen auch zu Übelkeit und Erbrechen oder Fieber kommen.

Nicht alle Menschen sind gleich anfällig für Hautinfektionen. Es wird eine genetische Veranlagung vermutet. Auch Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Hautkrebs begünstigen Hautinfektionen. Das Gleiche gilt für mangelnde oder übertriebene Körperhygiene.

Hautinfektionen beginnen meist mit Bagatellverletzungen, bei denen Risse in der Haut entstehen. Durch diese Risse gelangen die Krankheitserreger in die Hautschichten, wo sie sich ausbreiten. Die Infektion ist meist daran zu erkennen, dass die Haut an den betroffenen Stellen anders aussieht als am restlichen Körper. Typische Symptome sind Schwellungen und Rötungen. Viele Erkrankungen gehen auch mit Juckreiz, Schmerzen oder Druckempfindlichkeit einher. Bei manchen Infektionen kommt es zu Ausschlägen oder zur Bildung eitriger Bläschen. Bleiben Hautinfektionen unbehandelt, breiten sie sich manchmal in tiefere Schichten, bis zu Sehnen, Knochen oder Gelenken, aus. Auch eine Blutvergiftung kann entstehen. Bei Furunkeln im Gesicht können die Bakterien bis in das Gehirn vordringen und schwere Hirn- und Hirnhautentzündungen hervorrufen.

Wann zum Arzt bei Hautinfektionen

Die Behandlung von Hautinfektionen erfolgt häufig durch Selbstmedikation. Ärztlicher Rat kann jedoch auch bei kleinen erkrankten Hautarealen erforderlich sein, um Narbenbildung und damit verbundene psychische Belastungen zu vermeiden.
Eine ärztliche Behandlung ist notwendig bei Rötungen und Schwellungen der Haut, die sich rasch ausbreiten oder vergrößern. Zeigen sich Blasen oder Eiterpusteln, ist ebenfalls ein Arzt aufzusuchen. Das Gleiche gilt für Hautveränderungen, die von Fieber oder Schüttelfrost sowie Übelkeit und Erbrechen begleitet werden.

Bei folgenden Symptomen ist ebenfalls ärztliche Hilfe einzuholen:
  • Der Betroffene hat starke Schmerzen.
  • Die Durchblutung in den betroffenen Hautarealen scheint gestört zu sein. Erkennbar ist dies an einer weißen bis bläulich-schwarzen Färbung und eventuell einem Taubheitsgefühl.
  • Die Hautpartie riecht unangenehm.
  • Die Infektion trat nach einer Spritze oder Infusion auf.
  • Der Betroffene leidet wiederholt an Hautinfektionen.