Grauer Star Behandlung

Der Arzt untersucht die Augen gründlich mit der sogenannten Spaltlampe. In deren Licht kann man Trübungen der Linse erkennen. Er prüft außerdem die Sehschärfe und untersucht, ob andere Augenerkrankungen bestehen. In Anfangsstadien bei leichten Trübungen kann eine neu angepasste Brille zunächst weiterhelfen. Ansonsten ist eine Operation, bei der man die Linse entfernt und meist durch eine Kunstlinse ersetzt, die einzig mögliche Form der Behandlung.

Symptome einer getrübten Linse können jeden Patienten individuell anders stören. Praktische Fragen, die dabei eine Rolle spielen können, sind:
  • kann man mit Brille noch lesen
  • wird man durch Gegenlicht und helle Lichtquellen stark geblendet
  • wie gut ist das Sehen in der Dämmerung und bei Nacht
  • wie gut kann man Autofahren
  • wie stark schränkt einen insgesamt das veränderte Sehen im Beruf oder Privatleben ein.
Der Arzt beurteilt das Stadium der Linsentrübungen und bespricht mit dem Patienten, wann eine Augenoperation sinnvoll sein kann. Früher hat man aus operationstechnischen Gründen lange abgewartet, bis der graue Star "reif" war. Das ist heute vollkommen überholt. Maßgeblich bestimmt der Patient mit, wann Linsentrübungen für ihn im alltäglichen Leben so hinderlich sind, dass für ihn eine Operation in Betracht kommt.

Eine Star-Operation gelingt bei unkomplizierten Linsentrübungen in rund 99 Prozent ohne ernste Komplikationen. Mit mikrochirurgischen Instrumenten wird unter einem Operationsmikroskop die Linse zunächst mit einem winzigen Schnitt eröffnet. Der harte Linsenkern wird mittels Ultraschall verflüssigt und mitsamt der Rinde abgesaugt. Anschließend wird meist eine faltbare Kunststofflinse eingeführt und platziert. In der Regel muss der kleine Schnitt, über den man dieses alles macht, hinter nicht einmal genäht werde. Die Operation findet meist in örtlicher Betäubung statt, dauert etwa zwanzig Minuten und wird häufig im Krankenhaus ambulant operiert. Wenige Stunden später kann man die Klinik verlassen. Danach sind regelmäßige Kontrollen notwendig. Falls beide Augen operiert werden müssen, wird nicht gleichzeitig operiert. Der Arzt wartet bis sich das erste operierte Auge komplett erholt hat.

Zu den möglichen Komplikationen nach einer Staroperation gehören unter anderem örtliche (lokale) Entzündungen sowie der sogenannte Nachstar. Öfter können im übrig gebliebenen Rest der eigenen Linse erneut Trübungen auftreten. Diese lassen sich jedoch in Minuten mit Laser entfernen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern mit Linsentrübungen gelten hinsichtlich einer Operation besondere Bedingungen. Neugeborene mit starken Linsentrübungen auf beiden Augen müssen früh operiert werden, damit sich keine bleibende Sehschwäche entwickelt. Auch wenn nur eine Augenlinse schwer getrübt ist, kann dieses Auge sehschwach werden. Damit sich die Sehschärfe entwickelt, muss ebenso baldmöglichst operiert werden. Leichte, beiderseits ähnlich ausgeprägte Linsentrübungen muss man nicht so rasch operativ korrigieren. Geprüft wird zuvor, ob eine Operation erfolgversprechend ist und ob noch andere Augenprobleme bestehen. Im Falle einer Operation ist es komplizierter die Linse zu ersetzen, weil der Augapfel bei Säuglingen rasch wächst. Meist bekommt das Kind hinterher eine Sehhilfe in Form von Kontaktlinsen oder einer Brille.