Gicht Behandlung

Grundsätzlich ist zwischen der Behandlung des akuten Gichtanfalls und der langfristigen Therapie erhöhter Harnsäurespiegel zu unterscheiden.

Bei einem akuten Gichtanfall wird Ihnen der Arzt schmerzlindernde und entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika, wie beispielsweise Acemetacin, Oxaceprol, Phenylbutazon, Diclofenac,
Naproxen, Piroxicam,
Etofenamat, Ketoprofen, Indometacin, Felbinac oder Ibuprofen verschreiben. Diese Wirkstoffe können entweder lokal (meistens als Salbe oder Spray) aufgetragen oder als Pille eingenommen werden. Sie führen in der Regel innerhalb weniger Stunden zu einer erheblichen Besserung der Beschwerden.

Wenn sich die erhöhten Harnsäurespiegel durch eine purinarme Kost, Alkoholverzicht sowie Gewichtsabnahme nicht dauerhaft senken lassen, können verschiedene Gichtmittel helfen.

Zwei Wirkstoffgruppen werden dabei unterschieden, die Uricostatika und die Uricosurika.
Uricostatica sind Wirkstoffe, die das Enzym Xanthinoxidase hemmen. Xanthinoxidase ist ein spezielles Funktionseiweiß, welches beim Abbau der Purinbasen den Anfall von Harnsäure bewirkt. An erster Stelle steht dabei die Behandlung mit Allopurinol.

Zu den Uricosurika gehören die Wirkstoffe Benzbromaron und Probenecid. Sie wirken durch eine Hemmung der Wiederaufnahme von Harnsäure in der Niere. Dadurch fällt der Harnsäureanteil im Körper ab. Als Wirkstoffkombination steht neben den Einzelwirkstoffen Allopurinol + Benzbromaron zur Verfügung.

Zur Behandlung und Prophylaxe einer akuten Hyperuricämie, vor allem bei Tumorerkrankungen, kann der Wirkstoff Rasburicase eingesetzt werden. Er gehört zur Gruppe der Uriculytica. Wirkstoffe dieser Gruppe vermindern den akuten Anstieg der Harnsäure im Blut nach Absterben einer großen Zellzahl. Dies wird besonders bei bösartigen Erkrankungen und im Verlauf von Chemotherapien beobachtet.

Eine weitere Möglichkeit in der Gichtbehandlung stellen Medikamente aus Extrakten der Herbstzeitlose dar. Dabei werden die Wirkstoffe Herbstzeitlosensamen-Trockenextrakt sowie Herbstzeitlosenblüten-Presssaft eingesetzt. Colchicin, der wirksame Bestandteil der Herbstzeitlose, hat keinen direkten Einfluss auf den Harnsäurestoffwechsel. Er unterdrückt die Aufnahme von Uratkristallen durch weiße Blutkörperchen und mindert somit die Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe. Colchicin beeinflusst also nicht direkt die Harnsäurekonzentration in Blut und Gewebe, verhindert aber entzündliche Reaktionen.