Gen-Food - Deutschen vergeht der Appetit

Gen-Fod - vielen vergeht der Appetit
Gen-Fod - vielen vergeht der Appetit
Vielen Menschen mögen kein Gen-Food. Beim Gedanken an Gentechnik auf dem Teller vergeht ihnen offenbar der Appetit, ergab eine Umfrage.
MON 810, Amflora oder Mais 1507 – nach leckerem Essen klingen diese Kürzel nicht gerade. Dahinter stecken gentechnisch veränderte Mais- und Kartoffelpflanzen, die auf europäischen Äckern schon einmal Wurzeln geschlagen haben. Für mehr als die Hälfte der Deutschen kommt der Kauf von Gen-Food definitiv nicht in Frage. Das ergab eine Umfrage des GfK Vereins zum Thema Gentechnik. Doch gibt auch jeder vierte Befragte an, nicht genug zu wissen, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können.
 

Gen-Food - viele mit vagen Vorstellungen

Der GfK Verein befragte rund 2.000 Menschen nach ihrem Wissen und den Einstellungen rund um das Thema Gentechnik gefragt. 90 Prozent der Deutschen haben die Formulierung „gentechnisch veränderte Lebensmittel“ schon einmal gehört, gelesen oder gesehen. 49 Prozent sind sich dessen sogar ganz sicher. Jedem zehnten Befragten ist der Begriff völlig fremd.

Doch selbst Menschen, die den Begriff Gentechnik kennen, haben oft nur vage Vorstellungen, was sich dahinter verbirgt. 26 Prozent von ihnen haben keinerlei Ahnung von dessen Bedeutung. Die konkreteren Antworten spiegeln ein breites Spektrum wider. Dazu gehören negative Aspekte wie „unnatürlich / künstlich“, „schädlich“ oder „Unsicherheit / Risiken“. Doch auch positive oder wertfreie Assoziationen werden genannt: Für jeden fünften Befragten steht Gentechnik ganz neutral für Lebensmittel, die in puncto Geschmack oder Aussehen verändert sind. Jeder Zehnte denkt an Genmanipulationen und ein verändertes Erbgut der Pflanzen (DNA). Andere wiederum an bearbeitetes Saatgut und Tierfutter. 15 Prozent der Befragten verbinden mit Gentechnik positive Assoziationen: Produkte und Pflanzen, die in Sachen Haltbarkeit, Resistenz und Ertrag Pluspunkte bieten.

Besser informiert sein über Gentechnik

Bevor sie sich eine Meinung bilden, möchte ein Teil der Befragten besser informiert sein. Etwa ein Viertel gibt an, nicht genug zu wissen, um sich eine fundierte Meinung über den Kauf von Gen-Food bilden zu können. Dieser Anteil ist seit 2004 konstant – offenbar besteht also seit Jahren ein ungedeckter Informationsbedarf. Gleichzeitig hat das Thema für die Deutschen an Brisanz gewonnen: Die meisten interessieren sich für Gentechnik bei Lebensmitteln, nur neun Prozent wollen davon überhaupt nichts wissen. Vor zehn Jahren waren es noch zwölf Prozent.

Wenige würden Gen-Food kaufen

Der Anteil der potenziellen Käufer von Gen-Food ist von 17 auf aktuell 11 Prozent gesunken, während die Verweigerer anteilsmäßig zugelegt haben. 53 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Gen-Food unter keinen Umständen kaufen würden. Vor zehn Jahren waren es noch 44 Prozent. Unter bestimmten Voraussetzungen würden 11 Prozent Gen-Lebensmittel in den Einkaufswagen legen. Wichtig sind ihnen dabei vor allem Kriterien, die Sicherheit und Gesundheit der Produkte betreffen: Gen-Food darf weder Mensch noch Umwelt schaden und soll möglichst gesünder sein als die konventionelle Kost. Weitere Kaufargumente wären besserer Geschmack, Preisvorteile oder ein Hersteller, dem man vertraut. Lediglich 1 Prozent der Befragten würde uneingeschränkt zu Gen-Food greifen.

Datum: 9.9.2014