Gastritis Symptome

auch bezeichnet als: Entzündung der Magenschleimhaut, Magenschleimhaut-Entzündung
Bei einer Gastritis ist die Schleimhaut des Magens entzündet. Die Magenschleimhaut hat zwei wichtige Funktionen. Sie produziert die zur Verdauung nötige Magensäure, sondert aber gleichzeitig auch Schleim ab, der den Magen davor schützt, selbst von der Säure angegriffen zu werden. Eine Magenschleimhautentzündung entsteht immer dann, wenn die Schutzfunktion des Schleimes geschwächt oder die Magenschleimhaut verletzt wurde (zum Beispiel durch Medikamente, Operationen oder zu scharfes Essen). In beiden Fällen kann die Magensäure die Schleimhaut angreifen und sie entzündet sich.

Entzündungen der Magenschleimhaut verlaufen akut oder chronisch. Auslöser für eine akute, also plötzlich auftretende Magenschleimhaut-Entzündung können zum Beispiel Nikotin, Alkohol, Kaffee oder bestimmte Medikamente (etwa Antiphlogistika wie Acetylsalicylsäure) sein. Typische Symptome der akuten Gastritis sind: starke Magen- und Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Aufstoßen, unangenehmer Geschmack im Mund, belegte Zunge, Mundgeruch, Brechreiz, Übelkeit und manchmal auch Erbrechen. Die Beschwerden verstärken sich oft nach dem Essen. Schwere Schleimhautentzündungen können vom Magen auf den Darm übergreifen und letztlich zu Magen - und Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulkus) führen.

Eine chronische Gastritis entwickelt sich langsam und verläuft in der Regel ohne Symptome. Oft wird die Erkrankung nicht oder nur zufällig bei der Abklärung anderer Krankheiten erkannt. Man schätzt, dass in den westlichen Ländern fast die Hälfte der über 50-Jährigen eine chronische Gastritis hat. Durch eine chronische Gastritis steigt das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.

Chronische Magenschleimhautentzündungen werden grob in drei Typen eingeteilt.
  • Die Gastritis Typ A beruht auf einer Fehlfunktion der körpereigenen Abwehr. Das Immunsystem bildet so genannte Antikörper gegen einen bestimmten Typ von Zellen, die Belegzellen. Belegzellen werden benötigt, um das unter anderem für die Blutbildung notwendige Vitamin B12 in den Organismus aufzunehmen. Die Gastritis vom Typ A ist also deshalb so gefährlich, weil Sie eine bestimmte Form der Blutarmut , die Vitamin-B12-Mangelanämie (perniziöse Anämie), verursacht.
  • Bei der Gastritis Typ B handelt es sich um eine bakterielle Magenschleimhautentzündung durch das Bakterium Helicobacter pylori entstanden. Die Infektion bewirkt, dass bestimmte Enzyme und Magensäure zur Nahrungsverdauung fehlen. Bei dieser Gastritis besteht ein erhöhtes Risiko, an einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür sowie an Magenkrebs zu erkranken.
  • Die Gastritis Typ C hat eine chemische (toxische) Ursache. Unter anderem sind magenreizende Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika und chronischer übermäßiger Alkoholgenuss die Auslöser. Eine häufige Ursache ist auch der Rückfluss von Gallenflüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm in den Magen. Betroffene können vermehrt an Sodbrennen und saurem Aufstoßen leiden. Die Gastritis Typ C heilt sehr schnell ab, wenn auf Medikamente beziehungsweise Alkohol verzichtet oder der Gallenrückfluss unterbunden wird.

Wann zum Arzt bei Gastritis

Wer mehrere der genannten Symptome einer akuten Gastritis an sich beobachtet, sollte einen Arzt aufsuchen. Auch bei häufigem Sodbrennen und Aufstoßen ist der Arztbesuch ratsam, da diese Beschwerden ein Hinweis auf eine Übersäuerung des Magens sein können.

Bei starken Schmerzen, druckempfindlichem Oberbauch und Blut im Stuhl oder Blut-Erbrechen ist sofort ein Arzt zu konsultieren. Blutiger Stuhl ist unter Umständen die Folge eines Magengeschwürs oder Magendurchbruchs.

Eingerissene Mundwinkel, trockene Haut, Blässe, Müdigkeit und Leistungsverlust könnten Hinweise auf eine Blutarmut infolge einer Magenschleimhautentzündung sein. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Gesellt sich Fieber zu Magenbeschwerden, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Das gleiche gilt auch für Schmerzen nach dem Essen sowie andauernde Übelkeit, ständigen Brechreiz und wiederholtes Erbrechen.

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