Wer moderat joggt, lebt am längsten

Moderates Joggen ist am gesündesten
Moderates Joggen ist am gesündesten
Im Frühling schnüren viele ihre Laufschuhe, die im Winter im Keller eingestaubt sind. Doch es muss nicht gleich ein Marathon sein. Wer moderat joggt, lebt am längsten.

Joggen ist ein Ausdauersport, der Körper und Geist auf Touren bringt. Der Vorteil: Die Joggingschuhe können Sie zu jeder Zeit an jedem Ort schnüren. Für eingerostete Knochen und Muskeln gilt aber, ihnen nicht gleich zu viel zuzumuten. Zu intensives Joggen könne nämlich sogar schädlich sein, berichten Forscher vom dänischen Frederiksberg Hospital in Kopenhagen. Sportwütige, die fit werden und ein paar Kilos abspecken wollen, sollten nur kleine Trainingseinheiten absolvieren, raten die Wissenschaftler. Denn wer leicht joggt, ist nicht nur gesünder, sondern lebt auch länger.

Intensives Joggen so schlecht wie kein Sport

Mehr als 5000 gesunde Probanden nahmen  an der Copenhagen City Heart Study teil. Sie wurden befragt, ob und wie intensiv körperlich aktiv sie waren. Die Forscher wählten für ihre Untersuchung knapp 1100 gesunde Jogger und gut 400 Nichtläufer aus und verfolgten sie über zwölf Jahre. Sie werteten die Anzahl der gejoggten Stunden sowie die Laufhäufigkeit und -geschwindigkeit aus.

Ergebnis: Wer zu intensiv joggte hatte den Forschern zufolge ein ebenso hohes Sterberisiko wie Sportmuffel, die überhaupt nicht liefen. Am besten schnitten die moderaten Jogger ab – unter ihnen gab es die wenigsten Todesfälle. Bei einem Joggingpensum von 1 bis 2,4 Stunden pro Woche wurde die niedrigste Sterblichkeit gemessen. Am besten schnitten jene Läufer ab, die nicht mehr als dreimal pro Woche die Joggingschuhe schnürten. Auch Ausdauersportler, die langsam beziehungsweise in moderatem Tempo liefen, hatten ein deutlich niedrigeres Sterberisiko. Wer dagegen schnell joggte, hatte ein ebenso hohes Sterberisiko wie die Couchpotatoes. Unter den Joggern zählten die Forscher 28 Todesfälle. In der Gruppe der Nichtläufer waren es 128.

Viel-Jogger - Herz und Kreislauf in Gefahr

Die Läufer waren durchschnittlich jünger, hatten einen niedrigeren Blutdruck und waren schlanker. Sie hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI). Außerdem rauchten sie seltener und litten auch weniger häufig unter der Zuckerkrankheit Diabetes. Peter Schnohr, der Studienleiter, betont: Es sei wichtig dass die Geschwindigkeit der langsamen Jogger einem kräftigen Training entspricht und die der Schnellläufer einem intensiven Training. Wer über viele Jahre extrem viel und schnell laufe, könne gesundheitliche Probleme bekommen. Betroffen seien vor allem das Herz und der Kreislauf.

Besser öfters moderat laufen!

Die Studie bestätigte Ergebnisse aus früheren Studien, die ebenfalls zu dem Schluss kamen, dass zu intensives Training mehr schadet als nützt. Möglicherweise gebe es eine Obergrenze für die Trainingsintensität, die optimal für die Gesundheit sei, so der Schnohr. Wer sein Sterberisiko senken und die Lebenserwartung erhöhen wolle, solle besser ein paar Mal wöchentlich mit moderater Geschwindigkeit joggen. „Alles darüber hinaus ist nicht nur unnötig, sondern kann auch schädlich sein“, so Schnohrs Fazit.

Datum: 3.4.2015