Fibromyalgie Selbsthilfe & Vorbeugung

Die Behandlung einer Fibromyalgie erfordert intensive ärztliche Betreuung, da die Schmerzen mit den üblichen Schmerzmitteln nicht dauerhaft behandelt werden können. Daher sollte eine Behandlung zunächst in einer auf diese Erkrankung spezialisierten Fachklinik erfolgen.

Zur unterstützenden Behandlung sind Entspannungsverfahren (zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Yoga) und Bewegungstherapien empfehlenswert. Sehr wichtig sind außerdem körperliche Aktivitäten wie Gymnastik, Aquatraining, Schwimmen, Wandern, Walken oder auch andere Ausdauersportarten. Eventuell ist auch eine Ernährungsumstellung notwendig. Bei Muskelschmerzen werden Saunabesuche, Rheumabäder und Massagen als wohltuend empfunden.

Um kurzfristig eine Linderung der Schmerzen zu erreichen, können nicht-steriodale Antirheumatika wie beispielsweise Ibuprofen, Indometacin, Naproxen, Piroxicam, Etofenamat, Ketoprofen, Diclofenac oder Felbinac schmerzlindernd und entzündungshemmend eingesetzt werden. Verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen wird eine ähnliche Wirkung zugesprochen. Dazu gehören beispielsweise Campher, Rosmarinöl, Cayennepfeffer-Dickextrakt, Brennnessel und Weidenrinde. Sie können entweder lokal (meistens als Salbe oder Spray) aufgetragen oder eingenommen werden.

Zum Einreiben gibt es folgende Wirkstoffkombinationen:
Zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Beschwerden sind außerdem Bäder mit Kiefernadelöl, Eukalyptusöl und der Wirkstoffkombination Levomenthol + Campher geeignet.

Um bei rheumatischen Erkrankungen das Immunsystem zu stabilisieren, steht als freiverkäuflicher Wirkstoff Thymus-Extrakt zur Verfügung. Dieser kann in Kapselform eingenommen oder durch einen Arzt als Spritze verabreicht werden. Informieren Sie vor Behandlungsbeginn unbedingt Ihren behandelnden Arzt.

In vielen Fällen ist es für die Betroffenen wichtig, zu erkennen, dass ihre Beschwerden häufig viel mit ihrer psychischen Verfassung zu tun haben. Der Austausch und die Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe können hier sehr wichtig sein. Außerdem sollte jede medikamentöse Therapie von einer Psychotherapie begleitet werden. Qualifizierte Ansprechpartner finden Sie zum Beispiel beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Der Erfolg einer Therapie bei Fibromyalgie höngt ganz entscheidend von der Mittätigkeit der Patienten ab.

Wann zum Arzt bei Fibromyalgie

Bei unerklärlichen, anhaltenden Schmerzen im Bereich von Sehnen und Muskeln mit allgemeinem Krankheitsgefühl sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Ein Arztbesuch ist ebenfalls anzuraten bei:
  • allgemeiner Reiz- und Schmerzüberempfindlichkeit
  • Morgensteifigkeit
  • Wetterfühligkeit
  • andauernder Abgeschlagenheit
  • Depressionen
  • starker Erschöpfung nach geistiger oder körperlicher Betätigung
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Steifheit und Schwellungsgefühlen der Gliedmaßen
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