Butter schlechter als Olivenöl

Butter schlechter als Olivenöl
Butter schlechter als Olivenöl
Butter gilt als ungesund, weil es die Blutfettwerte erhöht. Doch schon ein mäßiger Verzehr des tierischen Fetts hat negative Effekte auf die Cholesterinwerte.
 

Butter hat schon länger kein gutes Image mehr. In dem tierischen Fett stecken gesättigte Fettsäuren, welche die Blutfettwerte klettern lassen. Ernährungsexperten raten deshalb zum Verzehr von pflanzlichen Fetten, denn sie enthalten die gesünderen ungesättigten Fettsäuren. Jetzt ergab eine neue Studie dänischer Forscher, dass schon der maßvolle Verzehr von Butter den Cholesterinspiegel stärker steigen lässt als der Konsum von Olivenöl. Zu diesem Schluss kamen Sara Engel und Tine Tholstrup von der Universität Kopenhagen.

Cholesterinwerte - Butter schlechter als Olivenöl

Die Wissenschaftlerinnen untersuchten an knapp 50 gesunden Männern und Frauen, wie sich ein mäßiger Verzehr von Butter, Olivenöl oder eine normale Ernährung auf folgende Parameter auswirkte: die Blutfettwerte, den Entzündungsparameter C-reaktives Protein (CRP), den Blutzucker und den Insulinspiegel. Die Studienteilnehmer ersetzten einen Teil ihrer normalen Nahrung durch 4,5 Prozent Energie aus Butter beziehungsweise Olivenöl.

Ergebnis: Probanden, die Butter gegessen hatten, litten unter einem erhöhten  Gesamtcholesterin. Auch das „schlechte“ LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) war stärker erhhöht als bei Personen, die Olivenöl konsumiert oder sich ganz normal ernährt hatten. Das CRP, Insulin und die Blutglukose beeinflusste der Butterverzehr aber nicht.

Vorsicht bei zu hohem Cholesterinspiegel

Engel und Tholstrup schreiben, dass schon ein moderater Butterverzehr den Cholesterinspiegel deutlich steigere. Menschen, die sowieso schon mit hohen Cholesterinwerten zu kämpfen hätten, sollten den Butterkonsum auf ein Minimum reduzieren, so ihr Fazit. Wer allerdings keine zu hohen Blutfettwerte habe, könne das Butter durchaus in moderaten Mengen konsumieren.

Viele mit zu hohem Cholesterinspiegel

Erhöhte Blutfettwerte sind weit verbreitet. Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren hat einen erhöhten Cholesterinspiegel  im Blut. Dies berichtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wünschenswert sei ein Cholesterinwert unter 200 mg/dl, risikoverdächtig und kontrollbedürftig sind Werte zwischen 200 und 250 mg/dl.

Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin. Mediziner unterscheiden das „gute“ HDL und das „schlechte“ LDL. Erhöhte LDL-Cholesterinspiegel begünstigen die Entstehung arteriosklerotischer Veränderungen, während HDL-Cholesterin die Arterien vor Fettablagerungen schützt. Im Blut sollte der HDL- Spiegel deshalb hoch und der LDL-Spiegel niedrig sein. Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu zählen beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall.

So viel Cholesterin darf es sein

Viel Cholesterin ist beispielsweise in Sahne, fettreichen Fleisch-, Wurst- oder Käsesorten, Eiern, oder Innereien enthalten. In cholesterinreichen Lebensmitteln stecken meist größere Mengen an gesättigten Fettsäuren, die sich ungünstig auf die LDL-Konzentration im Blut auswirken können. Nur tierische Lebensmittel enthalten übrigens Cholesterin. Zudem stellt es der Körper selbst her. Über die Nahrung sollten Menschen täglich nur maximal 300 Milligramm Cholesterin aufnehmen. Die meisten Menschen essen aber deutlich mehr Cholesterin.

Datum: 11.9.2015