Depressionen Selbsthilfe & Vorbeugung

Wer in den dunklen Wintermonaten zu depressiven Verstimmungen neigt, kann es mit einer Lichttherapie versuchen. Es sind spezielle Lampen mit hoher Lichtintensität für diesen Zweck im Handel erhältlich. Allerdings legen neue Studien nahe, dass es keinen Zusammenhang zwischen Lichteinwirkung auf den Menschen und der Häufigkeit oder Schwere von Depressionen gibt.

Bei nur leichten depressiven Verstimmungen können rezeptfreie Mittel aus Johanniskraut, Gingko biloba und Baldrian unter Umständen Besserung verschaffen. Diese pflanzlichen Arzneimittel müssen über mehrere Wochen bis Monate genommen werden. Auch hier sind Nebenwirkungen (besonders übersteigerte Lichtempfindlichkeit) möglich. Zeigt sich nach einigen Wochen kein Erfolg, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Aktivitätsfördernd kann Blut-Dialysat aus Kälberblut wirken. Damit soll die Sauerstoffverwertung verbessert und die Aktivität gefördert werden. Schlafstörungen bessern sich oft durch den Einsatz des Wirkstoffes Tryptophan.

Die wichtigste Maßnahme bei Depressionen ist, offen mit der Krankheit umzugehen. Wenn Angehörige und Freunde eingeweiht sind, können sie besser mit dem Verhalten eines Depressiven umgehen und ihm dadurch helfen.

Bemerken Sie bei anderen Mesnchen Symptome, die auf eine Depression hinweisen, versuchen Sie, die betroffene Person zu überzeugen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Depressive Personen sind oft schwierig im Umgang. Folgende Verhaltensregen können helfen:

  • Mitleid und Trost bestätigen Depressive in ihrem Elend und sind keine wirkliche Hilfe für den Betroffenen.
  • Vermeiden Sie typische Aufforderungen wie: "Lass dich nicht so hängen" oder "Anderen geht es auch schlecht?. Diese verursachen bei den Kranken eher Rückzug, Wut oder Verzweiflung, als dass sie aufrütteln.
  • Hören Sie sich den Betroffenen an, ohne ihn zu bemitleiden.
  • Reagieren Sie mit einfühlenden Fragen statt mit gut gemeinten Ratschlägen.
  • Versuchen Sie, eine gewisse Distanz zu der betroffenen Person zu halten.
  • Nehmen Sie besonders Selbstmorddrohungen ernst, auch wenn sie die Person schon häufiger geäußert hat. Die meisten Menschen kündigen ihren Selbstmord vorher an.

Wann zum Arzt bei Depressionen

Bei leichter und kurzzeitiger Niedergeschlagenheit (depressive Episode) kann versucht werden, diese selbst zu überwinden. Hält die schlechte Gemütsverfassung allerdings an, ist ein Arzt aufzusuchen. Bei einer Depression verändern sich bleibend Gehirnstoffwechsel und Hormonhaushalt. Dem kann nur mit verschreibungspflichtigen Medikamenten begegnet werden.

Sollten Sie nach einem Trauererlebnis unverhältnismäßig lange nicht wieder zurück in das normale Leben finden, kann Ihnen ein Arzt hilfreich zur Seite stehen und Sie unterstützen.

Bei anhaltenden Schwierigkeiten, die alltäglichen Aufgaben zu meistern, kann als Auslöser ebenfalls eine Depression in Frage kommen. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist es, dass Depressionen immer mit typischer Niedergeschlagenheit einhergehen. Das ist nicht der Fall. Suchen Sie bei solchen Anzeichen einem Arzt oder Psychologen auf.