Darmkrebs Ursachen

Eine Reihe von Risikofaktoren kann die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Für Menschen, die solche Risikofaktoren bei sich entdecken, ist die Krebsvorsorge besonders wichtig und sie sollten die Angebote zur Früherkennung wahrnehmen.
 

  • Vererbbare Risikofaktoren:
    • Die Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) ist gekennzeichnet durch viele Gewebeausstülpungen (Polypen) im Dickdarm, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann. Die FAP ist für zirka ein Prozent aller Rektumkarzinome verantwortlich. Sie wird bei einem von 10.000 Neugeborenen entdeckt.
    • Das Gardner-Syndrom beruht auf einem ähnlichen Gendefekt wie die FAP. Es ist ebenfalls gekennzeichnet durch viele Polypen im Dickdarm, die bösartig entarten können. Daneben treten beim Gardner-Syndrom weitere gutartige Tumoren, zum Beispiel der Knochen (Osteome), des Fettgewebes (Lipome), des Bindegewebes (Fibrome) und Zysten der Talgdrüsen auf. Alle Patienten mit Gardner-Syndrom erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs.
    • Auch beim Peutz-Jeghers-Syndrom entwickelt sich eine Vielzahl von Polypen im Darm und im Magen. In der Mundschleimhaut sowie an den Armen und Beinen der Patienten entstehen bräunliche Flecken. Gegenüber der Normalbevölkerung ist bei dieser Erkrankung das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit liegt jedoch nicht bei 100 Prozent. Mit einer Erkrankung pro 120.000 Geburten ist das Syndrom sehr selten.
    • Das Lynch-Syndrom (HNPCC) als erbliches Darmkarzinom ohne Polyposis ist für fünf bis zehn Prozent der Kolon- und Rektumkarzinome verantwortlich. Bei der Erkrankung kommt es meist im rechten Kolon zur Krebsentstehung, häufig an zwei Stellen zur gleichen Zeit. Auch außerhalb des Darms ist das Risiko für Karzinome bei diesen Patienten erhöht.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:
    Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gehören die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn. Die beiden Erkrankungen sind sich hinsichtlich ihrer Behandlung, der Symptome und der Komplikationen ähnlich. Meist treten sie schon im Jugend- oder Kindesalter auf. Zu den Beschwerden gehören andauernde Durchfälle, häufige Stuhlgänge und Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Beim Morbus Crohn ist das Risiko, an einem Darmkrebs zu erkranken, vier- bis siebenmal größer als in der Normalbevölkerung. Bei Colitis ulcerosa ist dieses Risiko noch höher. Nach 25 Jahren Erkrankungsdauer bekommen 40 Prozent der an Colitis ulcerosa Erkrankten Darmkrebs. In etwa 40 Prozent dieser Fälle tritt das Krebsgeschwür an verschiedenen Bereichen des Darms gleichzeitig auf.
  • Falsche Ernährung und Lebensgewohnheiten:
    Fettreiche und ballaststoffarme Nahrung begünstigen das Auftreten von Darmkrebs. Für die Krebsentstehung wird außerdem der häufige Genuss von stark Gesalzenem, Gepökeltem oder Geräuchertem verantwortlich gemacht. Übergewicht, Bewegungsmangel und das Rauchen erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Alkohol, wie auch seines Abbauproduktes Acetaldehyd, fördert ebenfalls den Krebs. Darüber hinaus behindert Alkohol die Folsäure in ihrer zellschützenden Wirkung.


Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt ab dem 45. Lebensjahr an. Darum sollte ab diesem Alter jährlich eine Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen werden.