Der Laborwert Cholesterin

Cholesterin ist als Baustein der Körperzellen ein sehr wichtiger Stoff, der im Blut zirkuliert. Bei körpereigenen Störungen der Fettverwertung und bei hoher Aufnahme von Cholesterin mit der

Reagenzglas mit Blut und Pipette
Nahrung kann die Cholesterinkonzentration jedoch stark ansteigen. Um den Messwert für das Cholesterin richtig interpretieren zu können, muss man zwei Unterformen unterscheiden: das HDL-Cholesterin und das LDL-Cholesterin. Das Gesamtcholesterin entspricht in etwa der Summe der beiden Unterformen. Beide Unterformen dienen dem Transport des Cholesterins zwischen Leber und Körperzellen. Auf diesem Transportweg kann es passieren, dass sich Cholesterinpartikel in die Wand der Arterien, zum Beispiel der Herzkranzgefäße, einlagern. Es entsteht eine Arterienverhärtung (Arteriosklerose), die letztlich zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.
Das LDL-Cholesterin ist hauptsächlich für den Transport von der Leber in den Organismus zuständig, während das zirkulierende HDL-Cholesterin die Cholesterinpartikel aufnimmt und zur Leber zurücktransportiert. Dadurch entfernt das HDL-Cholesterin eher die schädlichen Partikel von der Arterienwand, wohingegen sie durch LDL-Cholesterin dorthin gelangen. Ein hoher Gesamtcholesterinwert, der auf einem hohen HDL-Wert beruht, ist deshalb günstig einzuschätzen, eine Erhöhung des LDL-Wertes führt indes zu einem höheren Risiko von Folgekrankheiten. Zwar existieren für Cholesterin Normalwerte im Blut, es ist jedoch sehr umstritten, ab welchen Werten eine Behandlung erforderlich ist.

Cholesterin-Werte

Normalwerte:

 

Gesamtcholesterin:

  • vor dem 40. Lebensjahr bis 200 mg/100 ml [5,2 mmol/I].
  • ab dem 40. Lebensjahr bis 245 mg/100 ml [6,3 mmol/I].

HDL-Cholesterin:

  • Männer: 30 bis 70 mg/100 ml [0,8 bis 1,8 mmol/l].
  • Frauen: 30 bis 90 mg/100 ml [0,8 bis 2,3 mmol/1].

LDL-Cholesterin:

  • 50 bis 190 mg/100 ml [ 1,3 bis 4,9 mmol/l.

Hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

Quotient LDL/HDL:

  • Männer: > 3,6.
  • Frauen: > 3,2.

Hinweise zu Cholesterin

Bei allen Formen von Fettstoffwechselstörungen muss zunächst geprüft werden, ob eine Verbesserung der Werte durch eine cholesterinarme Diät und Gewichtsreduktion erreicht werden kann. Haben diese Maßnahmen keinen wesentlichen Erfolg, so muss man über eine medikamentöse Behandlung nachdenken. Bislang ist man sich aber nicht einig darüber, bei welchen Werten eine Behandlung mit Medikamenten begonnen werden sollte. Sicher ist, dass man sich bei Personen, die bereits eine Herz- oder Kreislaufkrankheit haben oder zusätzliche Risiken wie Bluthochdruck aufweisen, leichter zur medikamentösen Behandlung entschließen wird.

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