Brustkrebs Behandlung

Nach der Diagnose Brustkrebs wird ein Arzt, zusammen mit Ihnen, einen individuellen Behandlungsplan entwerfen. Dieser richtet sich danach, welche Art Tumor  besteht, wie groß dieser ist und wie weit er sich schon ausgebreitet hat. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Der Tumor sowie einige Lymphknoten aus der Achselhöhle werden durch einen chirurgischen Eingriff entfernt. Wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann bei der Operation in den meisten Fällen die Brust erhalten werden. Ist die Krebserkrankung schon weiter fortgeschritten, wird in der Regel die gesamte Brust, regionale Lymphknoten und gegebenenfalls auch der darunter liegende Brustmuskel entfernt.
  • Eine Strahlentherapie erfolgt bei den meisten Frauen nach der Operation, um nicht entfernte Tumorzellen zu zerstören und so ein Wiederauftreten des Tumors zu verhindern. Die Bestrahlung beginnt sobald die Wundheilung abgeschlossen ist, durchschnittlich etwa drei Wochen nach der Operation. Bei größeren Tumoren kann die Strahlentherapie auch vor der Operation erfolgen. Damit wird der Tumor so verkleinert, dass eventuell doch eine brusterhaltende Therapie möglich ist.
  • Nach der operativen Entfernung des Tumors wird unter Umständen eine Chemotherapie mit Zytostatika durchgeführt. Mögliche Wirkstoffe sind beispielsweise Anthracycline , Cyclophosphamid, Paclitaxel oder Docetaxel. Im Gegensatz zur Strahlentherapie erreicht die Chemotherapie auch Tumorzellen, die sich bereits außerhalb der Brust im Körper ausgebreitet haben. Eine Chemotherapie wird oft von Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Haarausfall begleitet.
  • Eine Hormontherapie wird bei hormonempfindlichen Tumoren angewandt. Hierbei wird die Östrogenproduktion des Körpers durch Medikamente unterdrückt. Östrogen-empfindliche Tumoren werden durch Östrogen zum Wachstum angeregt. Sinkt der Östrogenspiegel im Blut, fällt der Wachstumsreiz auf die Tumorzellen aus. Ein Wirkstoff, der bei einer Hormontherapie zum Einsatz kommt, ist zum Beispiel Tamoxifen. Alternativ gibt es noch Aromatasehemmer wie beispielsweise Exemestan.
  • In letzter Zeit gewinnt die Immuntherapie mit Trastuzumab zunehmend an Bedeutung und eröffnet neue Behandlungsperspektiven. Einige Mammakarzinome haben bestimmte Rezeptoren, die HER2-Rezeptoren, auf der Zelloberfläche. In den letzten Jahren wurde ein Antikörper entwickelt, der an die HER2-Rezeptoren bindet, die Tumorzelle zerstört oder ihr weiteres Wachstum unterbindet. Da der Antikörper sich ausschließlich gegen Krebszellen mit übermäßiger Anzahl (sogenannter Überexpression) des HER2 Merkmals richtet, sind die Nebenwirkungen dieser Therapie gering. Trastuzumab wird bislang nur bei Brustkrebs eingesetzt, wenn bereits Tochtergeschwülste vorhanden sind.